Joachim von Beust
(1522 Möckern b. Leipzig - 4. Februar 1597 Planitz)
Dr. Joachim v. Beust besuchte 1539 die Universität Leipzig, hatte hier seine erste Begegnung mit Luther ("konnte ihn nicht genugsam ansehen, wie ihm Löwenmut und Heldenherz aus Augen, Worten und Gebärden gleuchtet"). 1548 wurde er Doktor in Bologna, anschließend ging er nach Rom, 1550 nach Chemnitz. Er wurde Rat bei Kurfürst Moritz, Prof.jur. in Wittenberg, 1569/1578 Rektor, Beisitzer des Schöppenstuhls und1553 Rat von Haus aus unter Kurfürst August.
Am 2. August 1556 heiratete er Barbara Brand v. Lindau, am 13. Juli 1559 wurde sein Sohn Heinrich Friedrich geboren. 1565 wurde er zugleich Rat von Haus aus der Anhaltiner. Er war ein strenger Lutheraner, half aber auch Andersdenkenden, z.B. 1576 dem als Kryptokalvinisten verhafteten Dr. Johann Major. 1580 Kauf des Rittergutes Planitz, er wurde Konsistorialassessor. 1586 Tract. de spons. et matrim. ad praxim forensem accommodatus (damit wurde er Begründer des sächs. protestant. Eherechts, hatte aber auch Bedeutung über Sachsen hinaus). 1588 starb seine Frau und er verlor seine Wittenberger Professur. Als Präsident des Oberkonsitoriums wurde er ebenfalls gestürzt. Beust bereitete sein Grab vor, schrieb "de arte bene beatique moriendi". 1592 bei der lutherischen Restauration war er Visitator und wurde Erzieher der Prinzen.
[Bearbeiten] Quellen
- Dr. Karl von Weber: Dr.Joachim v. Beust, in: Archiv f.Sächs. Geschichte Bd. 6
- Thomas Klein: Der Kampf um die Zweite Reformation in Kursachsen 1586–1591. Mitteldeutsche Forschungen Band 25, Köln Graz 1962