König von Böhmen
Der sorbische Gau Nisan und damit auch dessen Hauptort Nisana am Hafen von Nisan bei der Elbfurt zwischen Dresden und Altendresden wurde von 867/871 bis zum Jahr 1142 von den böhmischen Herzögen beherrscht, welche in dieser Zeit den König Vratislav stellten.
Vratislav (* um 1035; † 14. Januar 1092, begraben auf Vyšehrad (Prag)) war ab 1061 Herzog und ab 1086 König von Böhmen. Von 1075 bis 1089 herrschte er auch in der Mark Meißen, musste sich jedoch gegen den vorherigen Meißner Markgrafen Egbert II. wehren.
Der böhmische Herzog Vladislav II. regierte ab 1140, mußte aber Nisan und Budissin (Bautzen) 1142 an den deutschen König wegen Waffenhilfe desselben abtreten:
- 1142: Flucht des Böhmenherzogs Vladislav II. zum deutschen König Konrad III. nach Würzburg (nach anderer Meinung zum Reichstag nach Frankfurt). Vermutlich wurde hier die Rückübertragung der Gaue Nisan und Bautzen an den deutschen König gegen eine militärische Hilfe ausgehandelt.[1] Außerdem musste Vladislav II. eine hohe Geldsumme an Kriegsentschädigung zahlen.
Ab 1158 wurde Vladislav II. dann König von Böhmen. Er starb am 18. Januar 1174 in "predium Mer" (Meerane).
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ André Thieme, Manfred Kobuch: Die Landschaft Nisan vom 10. bis 12. Jahrhundert – Siedlung, Herrschaft und Kirche. In: Karlheinz Blaschke (Hrsg.), Uwe John: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8062-1906-7, S. 63–88 und 645–649, hier S. 648, Anm. 74 (Geschichte der Stadt Dresden, Bd. 1).
