Pennrich
Pennrich ist ein linkselbischer Stadtteil im äußersten Westen der Stadt Dresden und Ortsteil der Ortschaft Gompitz.
[Bearbeiten] Geschichte
Pennrich wurde erstmals 1378 in einem Ortsverzeichnis des Amtes Dresden erwähnt, entstand jedoch bereits im frühen Mittelalter als Rundweiler und war vermutlich eine slawische Siedlung im Slawengau Nisan. Die sorbische Herkunft lässt sich noch 1496 aus der damals urkundlich erwähnten Bezeichnung Penerik-Ranczwicz herleiten.
1655 entstand das kurfürstliche Vorwerk Pennrich als Teil des kurfürstlichen Kammergutes Gorbitz, als Magdalena Sibylle I. ein Bauerngut im Ort erwarb und Kurfürst Johann Georg I. es durch weitere Ankäufe erweiterte. Eine spätere Schenkung von Johann Georg IV. an dessen Mätresse Magdalena Sybilla von Neidschütz machte August der Starke am 27. Juni 1694 wieder rückgängig.
Pennrich wurde im Laufe der Geschichte mehrmals durch Kriege in Mitleidenschaft gezogen. Im Zweiten Schlesischen Krieg wurde Pennrich bei der Schlacht bei Kesselsdorf am 15. Dezember 1745 teilweise zerstört, als Prinz Moritz von Anhalt-Dessau die sächsischen Truppenteile bei Pennrich umging, danach den rechten sächsischen Flügel seitlich angriff und zurückwarf. Daraufhin trat das sächsische Heer einen ungeordneten Rückzug an, in dessen Folge Dresden zwei Tage später an den "Alten Dessauer", Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau übergeben wurde, am 18. Dezember Friedrich II. von Preußen in die Stadt einzog und am 25. Dezember 1745 der Friede zu Dresden geschlossen wurde. Südlich der Ortschaft Pennrich wurde seinerzeit ein Massengrab für die gefallenen Soldaten ausgehoben, das sich in der Nähe der alten Schule, dem heutigen Kindergarten, befindet.
1839 bildete man aus sieben Gütern des Dorfes Pennrich eine Landgemeinde. Das weiterhin der königlichen Familie von Sachsen gehörende Vorwerk blieb dagegen ein eigenständiger Gutsbezirk.
Im Laufe der Industrialisierung, vor allem aber nach dem Ersten Weltkrieg, wurde Pennrich eine Vorstadtgemeinde der stark wachsenden sächsischen Metropole. 1950 wurde Pennrich nach Gompitz eingemeindet. Seit 1999 gehört es zusammen mit dem angeschlossenen Gompitz zur Stadt Dresden selbst.
[Bearbeiten] Quellen
- Dresden, Stadtlexikon, Edition Sächsische Zeitung, Siegmar Baumgärtel & Klaus Gertoberens, 1. Auflage 2009, ISBN 978-3-938325-61-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Pennrich“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Kulturdenkmale in Pennrich“
- Pennrich auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
- Wandertipps - Mit Bus & Bahn ins Grüne, Streifzug 5: Von Pennrich nach Briesnitz - durch den Zschonergrund auf www.dvb.de