Rabenau
Rabenau ist eine Stadt am Rand des Osterzgebirge, südlich von Freital und Dresden sowie östlich des Tharandter Waldes. Die Stadt selbst liegt auf einem Bergrücken über den Tälern des Oelsabaches einerseits sowie der Roten Weißeritz im Rabenauer Grund andererseits. Für 2007 werden 4.600 Einwohner angegeben. [1]
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[Bearbeiten] Geschichte
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand auf dem Bergrücken über dem Oelsabach eine deutsche Wehrburg der Burggrafen von Dohna mit einer unter ihr liegenden Burgsiedlung. Für das Jahr 1212 wird Rabenau als oppidum (= lateinisch für "kleine befestigte Landstadt") erwähnt. Die Bezeichnungen für die Ortschaft waren anfangs:
- 1235 und 1318 Rabenow(e)
- 1300 und 1347 Rabinow(e)
- ab 1349 wird der Ortsname Rabenaw gebräuchlich, der so bis Mitte des 15. Jahrhunderts existiert.
Die Vorherrschaft der Grafen von Dohna über Rabenau endet 1402.
Rabenau gehörte im 19. Jahrhundert innerhalb des Kreisdirektionsbezirks Dresden zum Gerichtsamt Tharandt. Gegen 1860 hat die Stadt 940 Einwohner. [2] Schon frühzeitig entwickelte sich in Rabenau eine Stell- und Stuhlmacherei, so dass die Stadt sich noch heute als Stuhlbauerstadt bezeichnet. Die Tradition der Möbelherstellung reicht in der Stadt bis in das 16. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Entwicklung kamen noch eine weitere Möbelfabrik, eine Fabrik für Fotoapparate sowie eine Holzdrechslerei in die die Stadt. [3]
Mit der am 1. November 1882 eröffneten 22,25 Kilometer langen schmalspurigen königlich-sächsischen Staatsbahnlinie von Hainsberg (heute Freital-Hainsberg) nach Schmiedeberg erhielt Rabenau auch Anschluss an die Eisenbahn, wenn auch nur über die Talstation im Rabenauer Grund. In dem engen Tal mussten die Güter weiterhin aufwendig auf Pferdefuhrwerke ab- bzw. umgeladen werden, um sie weiter in die Stadt zu transportieren.
Neben dem Bahnhof Rabenau entstand auch noch im Ortsteil Spechtritz ein Haltepunkt an der 1883 bis Kipsdorf verlängerten Eisenbahnstrecke. Im Spechtritzgrund kann man kurz vor dem Haltepunkt die "Goldstampfe" sehen, einen imposanten Felsblock im Flußbett. Im Fluß selbst wurde früher goldhaltiger Sand gefunden. Die Spechtritzmühle in der Nähe vom Haltepunkt war bis 1885 eine Öl- und Schneidemühle, erhielt aber bereits parallel dazu 1881 das Schankrecht für eine Gastwirtschaft.
Aufgrund der Nähe zum Tharandter Wald und zum Osterzgebirge entwickelt sich Rabenau ab Ende des 19. Jahrhunderts zum Luftkurort. Für Anfang des 20. Jahrhunderts werden für Rabenau bereits 3.246 Einwohner angegeben. [4] Der Ortskern liegt auf 311 Meter über NN, während der Bahnhof im Tal an der Weißeritztalbahn auf einer Höhe von 249 Meter liegt.
[Bearbeiten] Quellen
- Ernst Eichler, Sachsen, Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber&Faber Verlag GmbH Leipzig, 2007, ISBN 978-3-86730-038-4
- Hans-Joachim Kirsche & Hans Müller, Eisenbahnatlas der DDR, VEB Tourist Verlag Berlin, Leipzig, 1988, ISBN 3-350-00293-5
- Reiner Preuß, Schmalspurbahnen in Sachsen, Transpress Verlag Stuttgart, 1. Auflage 2009, ISBN 978-3-613-71359-8
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Ernst Eichler, Sachsen, Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber&Faber Verlag GmbH Leipzig, 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S. 106
- ↑ Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 778 auf www.zeno.org
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 538 in www.zeno.org
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 538 in www.zeno.org
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Rabenau (Sachsen)“
- offizielle Webseite der Stadt Rabenau/Sachsen
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Rabenauer Grund“