Tharandter Wald

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Der Tharandter Wald (früher auch Grillenburger Wald) ist ein fast geschlossenes Waldgebiet von ungefähr 60 qkm Größe südwestlich von Tharandt und südlich von Wilsdruff.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschaffenheit

Von etwas entfernten Aussichtspunkten der Umgebung[1] oder gar aus der Luft oder dem All (vgl. die Links zu den Bildern) zeigt sich der Tharandter Wald immer als ein geschlossener, dunkler, scheinbar ebener Waldstreifen, der nur von einzelnen, flachen Bergkuppen ein wenig überragt wird. Das Waldkleid verhüllt fast völlständig das von niedrigen Porphyr-Rücken und Sandstein-Tafeln geprägte Relief im Innern des Tharandter Waldes.

[Bearbeiten] Höhenlage und Berge

Der weit überwiegende Teil des Tharandter Waldes befindet sich in 320 bis 380 m Höhenlage. Nur wenige Erhebungen überragen dieses Niveau, wobei von keinem der genannten Berge eine umfassende Überschau möglich ist:

Der Kreidesandstein als weichestes Material ist offenbar fünfzig bis achtzig Meter mehr abgeschliffen als der Porphyr.

[Bearbeiten] Wegesystem

Durch den Tharandter Wald führt der Herrenweg (auch Fürstenweg genannt). Dazu kommen ca. 200 Kilometer markierte Wanderwege.

Der Fürsten- oder Herrenweg ist heute Teil des Sächsischen Jakobswegs und führt von Spechtshausen durch den Tharandter Wald nach Grillenburg und weiter nach Freiberg. Er war auch ein früher Leichenweg.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Tharandter Wald liegt oberhalb der Grenze des an urgeschichtlichen Funden so reichen Elbhügellandes zum diesbezüglich "unergiebigen" Erzgebirge.

[Bearbeiten] Jungsteinzeit

Neolithische (jungsteinzeitliche) Relikte wurden

[Bearbeiten] Bronzezeit

Aus der Bronzezeit sind Sachzeugen (Lanzenspitzen, Sicheln, Beile und Schmuck) erhalten geblieben.

Die einstige mittelalterliche Wehranlage auf dem Kienberg (oberhalb des forstbotanischen Gartens) und die Burgruine von Tharandt befinden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an Orten, die bereits vor drei- bis viertausend Jahren genutzt wurden.

[Bearbeiten] Hochmittelalter

Beginnend etwa im 12./13. Jahrhundert vollzog sich die bäuerliche (fränkische) Besiedlung in der Umgebung des Tharandter Waldes:

Von der bäuerlichen Erstbesiedlung des Erzgebirges (12. Jahrhundert bis 14. Jahrhundert) blieb der Tharandter Wald - bis auf die Rodungsinsel Grillenburg - weitgehend unberührt. Als Siedlungsversuche sind lediglich Warnsdorf (Rodung 1162) und Alt-Naundorf am Rodelandbach überliefert. Standen der landwirtschaftlichen Kolonisierung des Erzgebirgskammes vor allem klimatische Ursachen im Wege, so spielte beim Tharandter Wald der geologische Untergrund eine entscheidende Rolle. Die sauren und schwer verwitterbaren Porphyr- und Sandsteine sowie weiträumige Nassböden schränkten eine ackerbauliche Nutzung von vornherein ein. Allerdings kam dazu noch ein weiterer Grund: Der Tharandter Wald wurde bereits Anfang des 13. Jahrhunderts (vor 1216) markgräflicher Besitz und sollte der herrschaftlichen Jagd vorbehalten bleiben.

Die Grillenburger Teiche gehen wahrscheinlich schon auf die Anfangszeit einer Burganlage oder/und eines Klosters am Ort des späteren Jagdschlosses Grillenburg zurück und dürften damit an die 800 Jahre alt sein.

[Bearbeiten] Spätmittelalter

Im 13. Jahrhundert und später kamen die Waldhufenfluren der Rodungsdörfer

Die nach markgräflichem Willen vorgesehene Forstgrenze des Tharandter Waldes sollte ursprünglich (1173) viel weiter im Nordosten verlaufen.

Die Jagdpfalz "Grillenburg" wurde schon 1289 erwähnt und blieb über die Jahrhunderte hinweg als kurfürstliches Amt mit Jagdschloss der geographische Mittelpunkt des Tharandter Waldes.

[Bearbeiten] Chronik

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. z.B. von den Höhen um Freiberg, Frauenstein, Dippoldiswalde oder Freital
  2. Heinrich Magirius, Norbert Oelsner, Reinhard Spehr: Grillenburg. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Arbeitsheft 10, Dresden 2006, Kartenbeilage.
  3. Leo Bönhoff: Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen (= Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 44.) 1923, S. 31 m. Anm. 1.
  4. BACHMANN, Dr.: Grillenburg, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, 1936.
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