Rikdag
Rikdag († um 985) war ab 978 Markgraf von Meißen und ab 982 zudem Markgraf von Merseburg und Zeitz. Er beherrschte damit zeitweise den gesamten südlichen Teil von Geros ehemaliger Ostmark.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Rikdag entstammte einer Nebenlinie der Wettiner, deren Familienbesitz im Schwabengau lag. Zunächst verwaltete er eine Grafschaft in diesem Gau sowie Seehausen im Nordthüringgau. Nach dem Tod des Markgrafen Günther wurde ihm die Leitung der vereinigten Marken Zeitz, Merseburg und Meißen übertragen. So gehörte ihm auch der Burgward von Wettin. Bald danach erhoben sich, während Kaiser Otto II. in Italien weilte, Dänen und Sorben gegen die deutsche Herrschaft. Im Sommer des Jahres 983 wurden Havelberg, Brandenburg und Hamburg von ihnen erobert und verwüstet. Erst an der Tanger verhinderte ein sächsisches Heer, zu dessen Führern Rikdag gehörte, ein weiteres Vordringen.
984 bemächtigte sich im Zusammenhang mit einem Nachfolgestreit nach Otto II. Tod eine böhmische Heerschar unter Boleslav II. der Burg Meißen. Damit wurden auch die Bemühungen des polnischen Herzogs Mieszko I. um eine Allianz mit der Mark Meißen durch Verheiratung seines Sohns Bolesław I Chrobry mit einer Tochter Rikdags zunichte gemacht. Noch bevor Meißen zurückerobert werden konnte, starb Rikdag. Begraben wurde er in dem von ihm und seiner Schwester Eilsuit gegründeten Kloster zu Gerbstedt.
[Bearbeiten] Familie
Rikdag hatte einen Sohn, Karl, dem Kaiserin Theophanu jedoch nach des Vaters Tod zugunsten von Ekkehard I. die Markgrafschaft verweigerte. Karl musste sich mit dem Lehens- und Eigenbesitz im Schwabengau begnügen. Henilda, eine von zwei Töchtern, hatte 984 Bolesław I Chrobry geheiratet, als die Polen ihren Einfluss in der Mark Meißen erhöhen wollte. Nachdem die Böhmen unter Boleslav II. Meißen besetzt hatten, verstieß er sie. Die andere Tochter Rikdags, Gerburg, wurde Äbtissin von Quedlinburg.
[Bearbeiten] Quellen
- Artikel „Rikdag, Markgraf von Meißen“ von Karl Uhlirz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 614–615
- Artikel zu Rikdag bei manfred-hiebl.de