Solveig Müller
Solveig Müller ist eine Dresdner Schauspielerin und Synchronsprecherin.
Solveig Müller wurde 1942 in Königsberg/Ostpreußen als Tochter einer Sängerin und eines Geigenvirtuosen und Lehrers geboren. 1944 mussten Mutter und Tochter die Heimat verlassen und kamen auf einen Bauernhof in der Altmark, wo die Mutter arbeitete. Nachdem der Vater 1947 aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war und ein Engagement bei der Dresdner Philharmonie bekam, zog die Familie an die Elbe. Bei Hausmusikabenden und Lesungen, die ihre Eltern veranstalteten, rezitierte die kleine Solveig bereits erste Texte.
1948 suchte das Dresdner Staatstheater ein Mädchen, das im Weihnachtsmärchen „Peterchens Mondfahrt“ die Anneliese spielen sollte. Regisseur Alfons Mühlhofer entschied sich für Solveig Müller. Die Inszenierung wurde ein großer Renner und auch im folgenden Jahr wieder gespielt. Die sechsjährige Solveig hatte Blut geleckt für die Bretter, die die Welt bedeuten, und durfte auch in anderen Stücken kleine Rollen übernehmen.
Im Jahr 1959 zog die Familie nach Berlin, weil der Vater im Orchester der Komischen Oper mitspielte. Die Mutter gehörte zur Solistenvereinigung des Deutschlandsenders.
Nach dem Abitur bewarb sich Solveig Müller an den Schauspielschulen in Berlin und Potsdam-Babelsberg, kam zwar in die Endrunde, wurde jedoch nicht angenommen. Daher ließ sie sich privat im Studio Ingeborg Schade zur Schauspielerin ausbilden und jobbte nebenher. 1964 schloss sie mit der Staatlichen Bühnenreife ab.
Bereits 1962 wurde Solveig Müller vom Kinderfernsehen entdeckt und arbeitete als Moderatorin, Sprecherin und Schauspielerin. 1971 wurde sie festes Mitglied im Schauspielerensemble des DDR-Fernsehens und war unter anderem in „Märkische Chronik“, „Das unsichtbare Visier“, „Spreewaldgeschichten“, „Zahn um Zahn“ und mehreren „Polizeiruf“-Episoden zu sehen.
Nachdem der Deutsche Fernsehfunk 1991 abgewickelt worden war, arbeitete Solveig Müller verstärkt als Synchronsprecherin und spielte verschiedene Serienrollen im Fernsehen, u.a. bei „In aller Freundschaft“ oder „Für alle Fälle Stefanie“.
Außerdem absolvierte sie eine dreijährige Ausbildung zur Psychologischen Beraterin und arbeitete daraufhin mit alten, kranken und behinderten Menschen in Berlin-Buch.
[Bearbeiten] Quellen
- Jürgen Mai: Kunstgenuss. Ein Backbuch der besonderen Art. Dresden 2010. S. 58-61.