38. Mittelschule
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble aus Schule und freistehender Turnhalle befindet sich an der Saalhausener Straße 61 im Stadtteil Naußlitz. Genutzt werden die Häuser von der Grundschule Naußlitz und dem Beruflichen Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung.
[Bearbeiten] Volksschule
Errichtet wurde der Neubau für die 38. Volksschule 1898/1899 auf einem Grundstück der evangelischen Schulgemeinde[1] und am 11. September eröffnet.[2]
Um 1917 wohnte die Arbeiterin und Arbeiterfunktionärin Gertrud Grübler Saalhausener Straße 61.
[Bearbeiten] POS
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schulgebäude offenbar kurzzeitig als Stadtkrankenhaus Naußlitz genutzt.[3]
Ab 1971[4] trug die Schule den Namen „POS Alfred Thiele“ zu Ehren des antifaschistischen Widerstandskämpfers. Der erst 30-jährige Alfred Thiele war 1934 nach Misshandlungen durch die Polizei gestorben.[5]
siehe auch: Liste der Polytechnischen Oberschulen
[Bearbeiten] Mittelschule
Zwischen 1991 und 2009 beherbergte das Gebäude die 38. Mittelschule. Seit 2005 hatte Ronald Mai, Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik und privat großer Eishockey-Fan, den bundesweit einzigartigen Neigungskurs „Eishockey“ an der Schule angeboten. Unter der Patenschaft der Dresdner Eislöwen beschäftigten sich die Schüler ein Jahr lang mit Regeln, Geschichte, Trainingsmethoden, Vereinsmanagement und Marketing. Auch Spiele der Eislöwen besuchten die Mittelschüler, besserten ihr Englisch in Gesprächen mit Spielern auf und trainierten selbst auf dem Eis.[6]
Ende Juni 2009 wurde die 38. Mittelschule geschlossen, die verbliebenen Schüler besuchten ab dem neuen Schuljahr die 55. Mittelschule.[7] „Eishockey-Lehrer“ Mai nahm sein Projekt mit an seine neue Schule, die Mittelschule Cossebaude.[8]
[Bearbeiten] BSZ
Mit Beginn des Schuljahres 2010/11 zog die Außenstelle des BSZ für Agrarwirtschaft und Ernährung aus Sporbitz in das leer stehende Gebäude. Nun werden dort Gärtner und Floristen ausgebildet.
[Bearbeiten] Grundschule Naußlitz
Seit dem 26. August 2013 nutzt auch die neu gegründete Grundschule Naußlitz das Gebäude. Der Betrieb startete mit zwei ersten Klassen und vier Lehrkräften. Dazu wurde das historische Schulhaus für rund 800.000 Euro umgebaut und renoviert. Der Berufsschulbetrieb läuft bis 2015 parallel weiter.[9][10]
[Bearbeiten] Sanierung
Von März 2016 bis Oktober 2017 soll das gesamte Gebäude samt Pausen- und Sportfreiflächen denkmalgerecht saniert werden. Der Hausschwamm im Gebäude und die Radonbelastung im Keller sollen beseitigt werden. Die Schule bekommt ein zweites Treppenhaus und einen Aufzug. Die Aula wird so umgebaut, dass sie künftig als Speisesaal genutzt werden kann. Die kleine alte Turnhalle soll einen Anbau erhalten. Dafür wird der 1906 errichtete Anbau an der Schule abgerissen. Er beherbergte zuletzt Toiletten und Umkleideräume. Die Kosten für das Projekt schätzt die Stadt auf etwa 10,5 Millionen Euro.[11]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adressbuch für Dresden und Vororte, 1912
- ↑ http://www.dresdner-stadtteile.de/Sudwest/Nausslitz/nausslitz.html
- ↑ BFB Handels-, Gewerbe- und Berufsverzeichnis. Branchen-Fernsprechbuch für den Bezirk der Oberpostdirektion Dresden. 1946. S. 111.
- ↑ laut Fotothek-Bildern zur 38. POS Alfred Thiele
- ↑ Museum für Geschichte der Stadt Dresden (Hrsg.): Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, die an Persönlichkeiten aus der Arbeiterbewegung, dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern. Dresden 1976. S. 83.
- ↑ http://www.ad-hoc-news.de/bundesweit-einzigartiger-eishockey-kurs-startet-in-neues--/de/News/21591489
- ↑ http://www.abendzeitung-nuernberg.de/default.aspx?ID=12264&showNews=468795, vermutlich eine Kopie der Nachricht von Dresden Fernsehen
- ↑ http://www.ad-hoc-news.de/bundesweit-einzigartiger-eishockey-kurs-startet-in-neues--/de/News/21591489
- ↑ [http://www.dresden.de/de/02/035/01/2013/08/pm_069.php Pressemitteilung der Stadt Dresden, 23.8.2013
- ↑ Sächsischer Bote, 25.9.2013, S. 8
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Dresden, 23.8.2013. Sarah Grundmann: Naußlitzer Schüler müssen ans Terrassenufer. In: freitagSZ 23.10.2015, S. 3.
