Babisnauer Pappel

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Ansichtskarte der Babisnauer Pappel, etwa 1925

Babisnauer Pappel ist ein Naturdenkmal südlich von Dresden, nahe des Kreischaer Ortsteils Babisnau. Von der Pappel ergibt sich vor allem bei klarem Wetter eine hervorragende Sicht auf Dresden und das Elbtal. Die Pappel selbst liegt auf 327 Meter NHN, die Aussichtsplattform auf 330 Meter.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

1808 pflanzte der Babisnauer Gutsbesitzer Johann Gottlieb Becke eine Schwarzpappel (Populus nigra) als Grenzmarkierung an seinem Acker. 1866, im Deutsch-Preußischen Krieg, diente die Erhebung mit der Pappel als Beobachtungsposten des sächsischen Heeres. 1884 kaufte der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz den Baum und errichtete ein Jahr später ein hölzernes Aussichtsgerüst. 1889 wurde neben der Pappel eine erste Eiche gepflanzt, bis 1896 folgen noch drei weitere.

1922 wurde ein neues Aussichtsgerüst erbaut. Der Inhaber zu dieser Zeit war Alfred Sander. 1937 wurde die Schwarzpappel erstmals als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde an der Pappel eine Flak-Stellung errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Pappel und das dazugehörige Grundstück Gemeindeeigentum des Ortes Bärenklause-Kautzsch, seit 1994 ein Gemeindeteil von Kreischa. 1957 wurde die Pappel in die Naturschutzkartei des Kreises Freital aufgenommen und ein Jahr später eine stählerne drei Meter hohe Aussichtsplattform gebaut. 1961 wurde die Pappel zum Volkseigentum erklärt. 1967 ging bei einem Gewitter ein Drittel der Baumkrone verloren; trotzdem überlebte der Baum.

1992 gründete sich die Ortsgruppe Babisnau des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V., der 1996 das Grundstück und die dazugehörigen Bäume erwerben konnte. 1999 wurde mit Fördermitteln des Regierungspräsidiums Dresden sowie weiterer Sponsoren eine neue Aussichtsplattform erbaut.

Seit 1990 treffen sich jedes Jahr am Silvestertag Läufer zu einem lockeren Treffen sowie zum „Pappellauf“.

[Bearbeiten] Parkplatz

Dem Zughübel gegenüber (durch die Flur Die Berge von ihm getrennt) lag die Flur Die Keilchen

Bereits ortsfern und Tal jenseits des Zughübels schloß am Flurende von Die Keilchen, Die Berge und Der Rasen die Flur Die Frankenfelder an.

Heute liegt an der Straße Straße Alter Postweg (der alte Kommunikationsweg von Possendorf nach Golberode und Babisnau) der Parkplatz Babisnauer Pappel (bei etwa 305 Meter über Null).

Von dort führt die Straße Zur Pappel ständig abwärts zum Eingang des alten Dorfes Golberode (bei knapp 280 Meter über Null). Diese Straße war früher der Hauptfeldweg des Dorfes zu seinen Fluren, die wichtigste Flurgrenze. Westlich der Straße Zur Pappel lag die Flur Die Dilken, östlich davon die Flur Die Striche:

Dieser Hauptfeldweg wurde allerdings lediglich bis zur Kreuzung mit dem alten Kommunikationsweg zur Straße ausgebaut. Das letzte Stück ist ein heute im Verhältnis zu früher sehr vernachlässigter Weg geworden, der nur noch deswegen Bedeutung hat, weil er auf einem Teilstück in Richtung der Babisnauer Pappel führt.

Dieses letzte Stück führt nach Südwesten. Im Westen lag die Flur Die Brandheidefelder, im Osten die Flur Die Berge. Beide Fluren wurden nördlich vom Kommunikationsweg begrenzt. Nach einigen Hundert Metern (etwa 323 Meter über Null) zweigt heute ein neuer Weg nach Südosten ab, der zur Babisnauer Pappel führt und dort auf den von Babisnau angelegten Weg trifft, der ebenfalls jüngeren Ursprungs ist. Die Pappel ist rund 300 Meter von der Kuppe des Zughübels entfernt und liegt deutlich unter 330 Meter über Null, als rund zehn Höhenmeter unterhalb des Gipfels.

[Bearbeiten] Golberoder Kiefer

Deutlich näher am Gipfel des Zughübels stand die Golberoder Kiefer. Sie befand sich nur etwa 100 Meter vom höchsten Punkt entfernt deutlich über der 330-Meter-Höhenlinie mindestens 5 Höhenmeter über dem Standort der Pappel. Dementsprechend besser war sie sichtbar. Die Golberoder Kiefer lag nicht direkt am Hauptfeldweg des Dorfes, sondern am Ende der Viehtriebe unmittelbar vor dem Zughübel, an der südwestliche Spitze der Flur Die Brandheidefelder und am Rande der Flur Der Rasen.

Die Viehtriebe hat sich mangels Gebrauch im gesamten Umfeld des Kommunikationsweges nicht mehr erhalten. Früher war sie neben dem Hauptfeldweg die wichtigste Flurgrenze des Ortes. Sie kreuzte den alten Kommunikationsweg (heute Alter Postweg) etwa an seinem höchsten Punkt bei über 310 Meter über Null und stieg danach immer weiter auf. Die neue Straße Zum Alten Steinbruch hingegen folgt nur in Dorfnähe der alten Viehtriebe, aber schon bald folgt sie zwei modernen Waldrändern noch unterhalb der 290-Meter-Höhenlinie. Die alte Viehtriebe verlief deutlich mehr als 20 Höhenmeter höher.

Es gab einen kurzen Verbindungsweg vom Ende der Viehtreibe an das Ende des Hauptfeldweges. Dieses hat sich bis heute an der Stelle erhalten, wo der alte Hauptfeldweg auf ein modernes kleines Wäldchen trifft und scharf nach Westen abknickt. Am Ende dieses Knicks führt ein kleiner Weg direkt nach Süden in das Wäldchen, der sich bald darauf wieder nach Osten und Weste verzweigt. Dort, wo der Waldweg am Waldrand beginnt, stand früher die Golberoder Kiefer. Der Waldweg führt in die Flur Die Frankenfelder. Das kleine Wäldchen war früher viel größer und wurde als Frankenbusch bezeichnet. Dieser und die Flur Kennzeichen den Ort der Wüstung Franken.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Otto Trautmann: "Zur Geschichte der Besiedelung der Dresdner Gegend" (= " Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens." Heft 22), Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden 1912, S. 75f.
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