Ball- und Brauhaus Watzke
Das Ball- und Brauhaus Watzke ist eine Hausbrauerei an der Leipziger Straße, direkt an der Elbe in Mickten, gegenüber dem bereits zu Pieschen gehörigen Elbcenter.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Häusler und Branntweinbrenner Johann Gottlieb DIETZEN besaß schon 1804 eine Destillerie im Dorf Mickten. Ihm fehlte alledings die Schankgenehmigung. DIETZEN verschuldete sich, so dass sein Haus versteigert werden musste. Gottlob Wilhelm HÜBEL ersteigerte das Anwesen und bemühte sich erfolgreich um eine Schankerlaubnis. 1814 eröffnete HÜBEL das erste Schankhaus im Pieschener Winkel. Das Wirtshaus etablierte sich am Rande des Fischerdorfes Pieschen, wegen seiner idyllischen Lage auch als beliebtes Ausflugsziel der städtischen Bevölkerung.
1838 kaufte der Geschäftsmann Carl Joseph WATZKE die Schenke und führte sie als „Watzke's Garten-Restaurant mit Elbterasse“ überaus erfolgreich weiter. Die „Restauration“ übernahm nach dem Tod des Inhabers der Sohn Gustav Hermann WATZKE. In jener Zeit entwickelte sich Pieschen von einer ländlichen Siedlung zu einem bedeutenden Vorort von Dresden. Es entstanden Umbaupläne zur Vergrößerung des Lokales. Nach dem Tod des zweiten Watzke-Wirtes übernahm die Witwe Wilhelmine WATZKE die Geschäfte. Sie wohnte 1896 in der damaligen Meißner Straße 1 im damals noch eigenständigen Dresdner Vorort Mickten.[1] Wilhelmine Watzke erwirkte beim Gemeinderat von Mickten den Abriss des alten Wirtshauses und die Errichtung eines neuen Hauses im Neo-Empire-Stil mit angeschlossenem Ballsaal. Baumeister war der Dresdner Gustav Richard Martin. Die glanzvolle Eröffnung des Neubaus erfolgte am 2. Oktober 1898. Wilhelmine führte nun die Geschäfte des „Watzkes Konzert- und Ball- Etablissement“ gemeinsam mit dem Sohn Gustav Paul WATZKE. Der Enkel des ersten Watzke-Wirtes etablierte das Haus zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Lokale der damals etwa 70 Ballsäle in Dresden.[2] Er führte es bis zu seinem Tod 1937.
Wie schon im Ersten Weltkrieg diente das Ballhaus auch im Zweiten dem Militär als Unterkunft. Nach Kriegsende konnte Alma Watzke den Gaststättenbetrieb wieder aufnehmen, es wurde zudem jeden Tag Varieté-Programm im Ballsaal geboten. Nach 1950 konnte sie jedoch nicht mehr mit den staatlich subventionierten Gaststätten und Kulturveranstaltern mithalten und beendete den Wirtschaftsbetrieb. Bis zum Ende der DDR diente das ganze Gebäude als Lagerhalle für HO-Sportartikel.
1996 wurde es nach 46-jähriger Abstinenz vom Karlsruher Rudi Vogel, der dort mehrere Hausbrauereien betreibt, wieder eröffnet. Die Jahrhundertflut 2002 machte erneut eine achtmonatige Renovierung erforderlich.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adreßbuch 1896 und Geschäftshandbuch für Trachau, Trachenberge, Mickten und Uebigau 1896, S. 76 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Monika Dänhardt, Sächsische Zeitung vom 27.7.2013
[Bearbeiten] Adresse, Erreichbarkeit und Kontakt
Hausbräu im Ballhaus Watzke GmbH
Kötzschenbroder Straße 1
01139 Dresden
Telefon: 03 51 - 85 29 20
Telefax: 03 51 - 85 29 22 2
Ansicht „Ball- und Brauhaus Watzke“ auf openstreetmap.org
Linie 4, 9 und 13 bis Haltestelle Altpieschen
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage vom Ball- und Brauhaus Watzke
- Rückansicht des Ballhauses im Jahr 1990 Aufnahme Deutsche Fotothek
- Das Karlsruher Stadtwiki über "Vogelbräu"
- Ballhaus Watzke auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)