Leipziger Straße
Die Leipziger Straße ist eine Ausfallstraße in Dresden, die von der Antonstraße Richtung Nordwesten verläuft und in die Meißner Straße mündet. Sie liegt in den Stadtteilen Leipziger Vorstadt, Pieschen, Mickten, Trachau und Kaditz.
Nach der Unterquerung der Eisenbahnlinie ist man in der Leipziger Vorstadt und man sieht links das Arzneimittelwerk Dresden, rechts das Gelände des Güterbahnhofs. Es folgt wüstes Gelände, ehemalige Felder von Neudorf. Die Straße führt am Alexander-Puschkin-Platz vorbei. Die einmündende Moritzburger Straße ist der alte Dorfkern von Neudorf. Rechts folgt der ehemalige Faunpalast, einst Kino, jetzt Supermarkt. Die Oschatzer Straße in Pieschen ist mit Bäumen, Bänken und kleinen Läden gestaltet. Hinter dem Elbcenter verbirgt sich der Dorfkern Altpieschen, auf der anderen Seite liegt der Hafen mit der Mole, auf der bis vor kurzem die „Undine“ der Dresdner Künstlerin Angela Hampel stand. Der Pieschener Winkel mit dem Ball- und Brauhaus Watzke bietet einen Blick auf die Altstadt und auf das Ostragehege. In Mickten wurde der ehemalige Straßenbahnhof nach jahrelangem Verfall saniert und zum Einkaufszentrum umgebaut. Eine Haltestelle weiter befindet sich der Dorfkern Alttrachau mit kleinen idyllischen Häusern. Der Gasthof Goldenes Lamm beherbergte in der DDR-Zeit das Staatliche Puppentheater. Die Rankestraße führt nach Kaditz. Am Trachauer Bahnhof gelangt man ins Neustädter Krankenhaus, in die Hans-Richter-Siedlung oder in die Apostelkirche. Ein Stück weiter endet Dresden und Radebeul beginnt.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 1: Gebäude errichtet 1835 von I.G. Knepper (laut Schlussstein im Kellergewölbe); Züge kreuzten früher ebenerdig die Leipziger Straße, Bahndamm noch nicht vorhanden; in 1920er Jahren Kauf des Hauses durch Firma Pfütze & Co.; während der Luftangriffe am 13. Februar Brand, der gelöscht werden konnte; am 14. Februar 1945 explodierte Luftmine direkt vor dem Haus, zerstörte das Dach und machte das Haus unbewohnbar; außerdem Tod etlicher Menschen, die unter der Bahnüberführung Schutz gesucht hatten; nach Zweitem Weltkrieg VEB Kraftverkehr; 1980er Jahre Besitz des Arzneimittelwerkes[1]; heute „Elbe's Hotel“
- Nr. 2a: ehem. Zollhof; zu DDR-Zeiten NVA-Unterkunftsabteilung[2], um 2008 „Möbelhof/Möbelabhollager – Konkurs- und Sonderposten“; um 2016/2017 Sanierung und Umbau zu Wohnungen
- Nr. 13a–d: viergeschossiges Kreativzentrum mit vier Baukörpern und 26 Gewerbeeinheiten; Baubeginn: 2017; Fertigstellung: 2019
- Nr. 15: um 2008/2009 Außenstelle des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr[3]; zuletzt Flüchtlingsunterkunft[4]; Abriss Mitte Mai 2017
- Nr. 17: Neubau eines Mehrfamilienhauses (Haus F der Hafencity) mit 57 Wohnungen durch USD Immobilien (Dresden); Baubeginn: 1. Juli 2019; geplante Fertigstellung: Ende 2020/Anfang 2021[5]
- Nr. 19: Neubau eines Mehrfamilienhauses (Haus G der Hafencity) mit 74 Wohnungen durch USD Immobilien (Dresden)[6]
- Nr. 22: ehemalige Schankwirtschaft „Zum Deutschen Ritter“ (Kulturdenkmal)
- Nr. 25 (direkt am Neustädter Hafen): seit 2. Juni 2016 Restaurant „Hafenmeisterei“, bis Ende 2015 Café und Bar „Paparazzo“[7]
- Nr. 27: „Melkus-Villa“; denkmalgeschützt; erbaut 1863–1865; zunächst Verwaltungsgebäude des Maschinenfabrikanten und Schiffsbauers Otto Schlick; später Österreichische Nordwest-Dampfschiffahrtsgesellschaft; um 1944 Metallwarenfabrik Wirsing, Glashandlung Krüger, Biergroßhandel Augustinerbräu; in DDR-Jahren von Rennfahrer Heinz Melkus genutzt für Firmen-Verwaltung, Werkstatt und Fahrschule; nach der Wende jahrelanger Leerstand; um 2013 Überlegungen, die Villa zum Studentenwohnheim umzubauen; ab Frühjahr 2016 Sanierung durch USD, Umbau zu zehn Eigentumswohnungen[8]
- Nr. 29: Bauruine: Tiefgarage wurde errichtet, beim Hochwasser 2002 überschwemmt, dann nicht weitergebaut
- Ecke Leipziger/Eisenberger Straße: ab Frühjahr 2015 Graffitipark (Dresdens sechster)[9], zuvor jahrzehntelang Brache
- Nr. 32/34: „Von-Boch-Haus“, errichtet 1902 vom Dresdner Spar- und Bauverein
- Nr. 33: Malteser Hilfsdienst; seit Januar 2016: „Studio L33“ der Tanzschule Lax; seit 8. August 2016: Aktive Schule Dresden (Grund- und Oberschule)[10]
- Nr. 33a: Gründerzeithaus, nicht denkmalgeschützt, jahrelanger Leerstand, Abriss Januar 2020; dahinter früher Freiraum Elbtal e. V., nach Zwangsräumung im Jahr 2015 Gebäude mit Baggern zerstört, Beseitigung der Reste ebenfalls Januar 2020[11]
- Nr. 40: ehemaliges Ärztehaus?
- Nr. 41: in DDR-Jahren Tankstelle[12]
- Nr. 43: „Villa Martha“; errichtet 1878; Eigentümer (?) und Bewohner in DDR-Jahren: Familie Herrlich; 1983 in Eigenarbeit Umbau des Erdgeschosses --> zusätzliche Wohnung; Sommer 1985 in Eigenarbeit Erneuerung der Fassade (saubermachen, Putzschäden ausbessern, streichen)[13]
- Nr. 54/56: ehem. Galerie Nord
- Nr. 55-61: Jugendspielplatz mit Tischtennisplatte
- Nr. 58: ehem. Filmtheater Astoria (bis 1970), 1978-1993 Probebühne des Staatsschauspiels, ab 1996 Tanzschule, seit 2009 China-Restaurant im Saal
- Nr. 60: in DDR-Jahren „Tabakwaren, Spiel- und Ansichtskarten E. Böhmer“
- Nr. 70: Abriss März/April 2019; Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 31 Wohnungen, zwei Gewerbeeinheiten und Tiefgarage durch ImmVest Wolf GmbH aus Leipzig, Baubeginn Juni 2019, geplante Fertigstellung Sommer 2020[14]
- vor Nr. 72: Stolperstein für Bergsportler Kurt Schlosser, verlegt am 28. September 2015
- Nr. 73: Kleingartensparte „Am Hafen“
- Nr. 76: Wohn- und Geschäftshaus, 1929-1991 mit Filmtheater „Faunpalast“
- Nr. 82: Mehrfamilienhaus mit Geschäften im Erdgeschoss: „Herrenmode Küchler“ (seit Mai 2009), „Stilzeit. Mode und Make up“ (November 2017 bis August 2019)[15]
- Nr. 86: Mehrfamilienhaus mit Geschäften im Erdgeschoss: bis Frühsommer 2019: Deko-Geschäft „Wohngeflüster“[16], zuvor Vodafone-Shop und Leerstand
- Nr. 91: Bootshaus des TSV Rotation 1990 e. V.
- Nr. 93/95: bis 31. Mai 2016 Filiale der Videotheken-Kette „Video World“; ab 27. August 2016 Küchenstudio „Meine Küche“[17]; seit Sommer 2024 Parkettstudio
- zwischen Nr. 97 und 99: Pieschener Hafen
- unterhalb von Nr. 99: früherer Anlegepunkt von Jacobs Fähre
- Nr. 100: Mehrfamilienhaus; errichtet um 1880; nach der Wende verfallen und z.T. abgerissen; 2013-2014 Sanierung[18]
- Nr. 106 (?): ehemals Werkstattgebäude der Ostner-Werke, etwa 2009 abgerissen
- ehem. Nr. 108: früher Gaststätte „Hafenschänke“, 2009 Abriss, bis 2016 Brache, Neubau des Wohn- und Geschäftskomplexes „Markus-Projekt“ (früher Markus-Passagen) mit 114 Wohnungen und elf Gewerbeeinheiten
- Nr. 109: erbaut 1903, im EG Gaststätte und Ballsaal „Pieschner Gesellschaftshaus“, bis 1957 als Gaststätte betrieben, seit 2007 Gaststätte und Vinothek „Pfälzer Stubb“[19]
- Nr. 112: 1883 bis Anfang der 1930er Jahre zunächst Restauration, später Kino „Deutscher Kaiser“; 1945 zerstört; heute Pizzaservice
- Nr. 116-120: Elbcenter, 2000 bis 2015 Sparkassenmuseum; Gebäudekomplex errichtet 1993/94
- Nr. 131: Nachtbar „Klax“ von Wolle Förster, eröffnet 1990[20]
- Nr. 133: Kulturdenkmal Straßenbahnhof Mickten
- Nr. 148: Friseursalon Wolf (seit 1939)[21]
- Nr. 151: Kulturdenkmal Villa Louise, einst im Besitz von Zigarettenfabrikanten Friedrich Otto Jedicke (Trachau)
- Nr. 156: Café „Mahlgrad 156“ (seit 10. Mai 2021)[22]
- Nr. 159: ehem. „Heckers Sohn“ Eisenwarenhandlung als erste Filiale in Trachau (1892[23]), vorher auch Postamt (ehem. Nr. 7) und Schneidermeister Franz Hummitzsch, erster Vorsitzender des Radfahrerverein für Trachau und Umgegend[24], heute Filiale der Deutschen Bank
- Nr. 162: Blumen-Trache seit über 100 Jahren
- Nr. 169: früher „Hotel-Pension 169“, seit 2013 Übergangswohnheim für Asylbewerber (60 Plätze)[25]
- Nr. 170: HO-Milchbar[26]
- Nr. 218: früher „Germaniahaus“ mit Bäckerei und „Café Germania“, seit 1921 Elisabeth-Apotheke
- Nr. 220: früher Restaurant und Filmtheater „Goldenes Lamm“, bis 1998 Puppentheater, seit Hochwasser 2002 Leerstand, seit 2005 Gemeindezentrum der Freien Evangelischen Gemeinde Dresden
- Nr. 222: Fotoatelier „augenscheinlich foto & grafik“ (seit 2016)[27]
- Nr. 240: heute leerstehende Bauruine, Dach abgetragen, Abriss geplant, Ziel: Errichtung von Containern/Leichtbauhalle für Kulturwerkschule; bis Ende 2016 hinter dem Gebäude Getränkehandel mit Tischen im Garten; in DDR-Jahren bis etwa 1980 im Gebäude Geschäft des Elektrikermeisters Schuster; danach Leerstand; Dach zwischen September 2016 und Frühjahr 2017 abgebaut[28]
- Nr. 258: Geburtshaus des späteren Malers Otto Fischer-Trachau
- Nr. 306: Sanierung mit Dachgeschossausbau eines Mehrfamilienhauses mit 13 Wohnungen durch Castello AG Dresden; Fertigstellung: 2017
Beseitigung der Gebäuderuinen auf dem ehem. Gelände des Freiraum Elbtal e. V. (hinter Leipziger Straße 33a)
Sonnenuhr Leipziger Straße 133 (Straßenbahnhof Mickten)
Verwaltungsgebäude des Straßenbahnhof Mickten - Leipziger Straße 133
Gebäude Leipziger Straße 152 (mit „Maria“ und „King's“) und 150 (im Hintergrund, frisch saniert) sowie Robert-Matzke-Straße 56
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ SZ 23./24.2.1980
- ↑ Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 182 und Bestätigung durch einen dort Beschäftigten 2015
- ↑ http://www.gruene-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/Kleine_Anfragen/5_Drs_153_-1_1_4_.pdf
- ↑ Winfried Schenk: Hafencity: USD hat mit dem Bau der Kreativzentrums begonnen. In: Pieschen aktuell 16.6.2017
- ↑ Winfried Schenk: Hafencity: Baustart für 74 neue Wohnungen an der Leipziger Straße. In: Pieschen aktuell 8.8.2019
- ↑ Winfried Schenk: Hafencity: Baustart für 74 neue Wohnungen an der Leipziger Straße. In: Pieschen aktuell 8.8.2019
- ↑ Katrin Koch: Neues Restaurant am Elbufer eröffnet mit viel Bauch-Gefühl. In: Mopo24.de 4.5.2016
- ↑ Peter Hilbert: Bauauftakt an der Hafencity. In: SZ 9.12.2015. C. Pönisch: Endlich: Melkus-Villa wird zum Wohnhaus umgebaut. In: Wochenkurier 16.12.2015, S. 1. Catrin Steinbach: Melkus-Villa wird saniert. In: DNN 17./18.9.2016.
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Dresden vom 15.12.2014, ttr: Am Puschkin-Platz in Dresden entstehen legale Graffiti-Flächen. In: DNN-Online 9.3.2014.
- ↑ Katrin Richter: „Du musst“ gibt es nicht: Aktive Schule Dresden eröffnet heute. In: DNN 8.8.2016, S. 13
- ↑ Winfried Schenk: Marina Garden: CTR Gruppe will noch 2020 mit dem Bau der Wohnungen beginnen. In: Pieschen aktuell 10.1.2020. Catrin Steinbach: Marina Garden: Grüne kritisieren Abriss des Gründerzeithauses. In: DNN 22.1.2020
- ↑ Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 177
- ↑ SZ 30.8.1985
- ↑ Winfried Schenk: Mehrfamilienhaus mit 31 Wohnungen entsteht in der Leipziger Straße 70. In: Pieschen aktuell 18.4.2019
- ↑ Winfried Schenk: Leipziger Straße in Pieschen: „Wohngeflüster“ und „Stilzeit“ geben auf. In: Pieschen aktuell 23.7.2019
- ↑ Winfried Schenk: Leipziger Straße in Pieschen: „Wohngeflüster“ und „Stilzeit“ geben auf. In: Pieschen aktuell 23.7.2019
- ↑ Tanja Tröger: Küchen statt DVDs – Geschäftswechsel an der Leipziger Straße 93. In: Pieschen aktuell 7.7.2016
- ↑ Schandfleck an der Leipziger Straße verschwindet. In: freitagSZ 23.5.2014, S. 20
- ↑ Speisekarte der Pfälzer Weinstube
- ↑ Nadja Laske: Einer wie keiner. In: SZ 7.10.2014
- ↑ Philine: Köpfe waschen mit Tradition – im Friseursalon Wolf. In: Pieschen aktuell 13.10.2016
- ↑ Anne Panzlaff: Maik und Manu haben im Mai das Café Mahlgrad 156 in Mickten eröffnet. In: Pieschen aktuell 13.7.2021
- ↑ http://www.heckers-sohn.de/seiten/unternehmen/der-gruender.html
- ↑ Adressbuch von 1900 und 1921
- ↑ Thomas Baumann-Hartwig: Aus Hotel wird Heim für Asylbewerber. In: DNN 23.4.2014, S. 13
- ↑ Fernsprechbuch 1975/76, S. 107
- ↑ Pieschener Zeitung 1/2017, S. 7
- ↑ Winfried Schenk: Bauruine in der Leipziger Straße soll Übergangsvariante für freie Kulturwerkschule weichen. In: Pieschen aktuell 13.6.2017
[Bearbeiten] Weblinks
- Leipziger Straße im Themenstadtplan von dresden.de
- Ansicht „Leipziger Straße“ auf openstreetmap.org
- Leipziger Straße in der Wikipedia
- Leipziger Straße bei www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
- Straßenbahnhof Mickten