Puppentheater Dresden
Das Puppentheater Dresden wurde 1952 als Staatliches Puppentheater gegründet und am 22. November 1952 mit der Inszenierung „Der fröhliche Sünder“ (Leonid Solowjew/Paul Hölzig, Regie: G. Liebe/Alex Rötzsch) eröffnet. Von 1964 bis 1998 spielte das Puppentheater im Filmtheater „Goldenes Lamm“ an der Leipziger Straße. Nachdem Kino und Theater zunächst alternierend den Saal bespielten, wurde das Filmtheater um 1968 geschlossen und der Saal 1969/70 zu einem „richtigen“ Theaterraum mit 240 Plätzen umgebaut.
Im August 1997 wurde das Puppentheater Dresden mit dem Theater Junge Generation zusammengelegt, um finanzielle Mittel einzusparen und Synergien zu schaffen.[1] Die letzte Vorstellung im „Lamm“ gab das Ensemble am 29. April 1998. Von 1997 bis 2016 war das Puppentheater, nun als zweite Sparte des Theaters Junge Generation, im ehemaligen Studiokino (100 Plätze) des Rundkinos an der Prager Straße untergebracht. Im Dezember 2016 eröffnete das tjg. theater junge generation seine neuen Spielstätten im Kraftwerk Mitte, wo seitdem alle Bühnen und Sparten des größten Kinder- und Jugendtheaters der Bundesrepublik untergebracht sind.
Mit sieben fest engagierten PuppenspielerInnen, einem eigenen Atelier mit drei MitarbeiterInnen, einer Premierenanzahl von rund fünf Produktionen pro Spielzeit und einem Repertoire von bis zu 15 Inszenierungen gehört das Puppentheater des tjg. zu den größten professionellen Puppenbühnen Europas. Zahlreiche spartenübergreifende Projekte mit dem Schauspiel des tjg. zeigen zeitgenössische und moderne Theaterformen.
Innerhalb der Sparte gibt es Arbeiten vom klassischen Handpuppenspiel zu Stabfiguren über Klappmaulpuppen bis hin zur Form der Vierfüßler-Puppen. Für Zuschauergruppen von vier bis vierzehn Jahren werden regelmäßig neue Produktionen angeboten, ebenso liegt ein großer Schwerpunkt in der Erarbeitung von Inszenierungen für Erwachsene im Rahmen des Abendspielplans (zuletzt: „Der Process“, „Klassiker, Sämtliche“). Prägende Regisseure der letzten Spielzeiten waren Nils Zapfe (Hausregisseur seit 2015), Astrid Griesbach, Ania Michaelis (Oberspielleiterin von 2011 bis 2015), Lorenz Seib und Moritz Sostmann.
[Bearbeiten] Leiter[2]
- 1952–1955: Alex Rötzsch (1901–1959)
- 1960–1970: Fritz Däbritz (1919–1985)
- 1969–1974: Hans-Joachim Hellwig
- 1974–1982: Joachim Heilmann
- 1984–1988: Annegudrun Heilmann
- 1988–1995: Dietmar Müller
- 1995–1996: Dirk Neumann (Direktor)
- 1996–2000: Horst-Joachim Lonius (künstlerische Leitung)
- 2000–2001: Anne Frank (künstlerische Leitung)
- 2001–2005: Heiki Ikkola (künstlerische Leitung)
- 2005–2008: Markus Joss (künstlerische Leitung)
- 2008–2010: Rike Reiniger (künstlerische Leitung)
- 2010–2011: Christoph Werner (künstlerische Beratung)
- 2011–2016: Ania Michaelis (künstlerische Leitung/Oberspielleitung)
[Bearbeiten] Quellen
- Lars Rebehn: Puppentheater Dresden. In: Enzyklopädie des deutschen Puppen- und Figurentheaters.
- ↑ Theater Junge Generation: Spielzeitheft Theater Junge Generation Spielzeit 1997/98. Dresden 1997. S. 5.
- ↑ Inszenierungsübersicht, TJG, Dramaturgie, Simone Löwe