Berthold Haupt

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Gedenkstein Berthold Haupt

Erhard Berthold Haupt war ein Dresdner Drucker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Berthold Haupt wurde am 7. November 1904[1] im vogtländischen Tirpersdorf bei Oelsnitz in eine Arbeiterfamilie hineingeboren.[2] Im Jahr 1919 begann er eine Lehre zum Buchdrucker. In dieser Zeit engagierte er sich in der Gewerkschaft und der Sozialistischen Arbeiterjugend. Nach seiner Lehrzeit trat er in die SPD ein und war zudem in der sozialdemokratischen Schutzorganisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ aktiv.

In seinem Wohnviertel Leuben zählte Haupt zu den aktivsten Kämpfern gegen den Nationalsozialismus. Laut Sterberegister lebte Haupt auf dem Gelände der ehemaligen Leubener Kläranlage, heute unweit der "Entengrube" zwischen Lockwitzbachweg und Am Alten Elbarm.

Berthold Haupt starb am 27. Februar 1933, nachdem ihn ein Polizist bei einer Demonstration angeschossen hatte.[3] Am 26. Februar hatte eine große SPD-Kundgebung in der Illgen-Kampfbahn stattgefunden. Anschließend waren die Teilnehmer durch die Stadt marschiert. Zwischen Zwinger und Schauspielhaus wurde der Demonstrationszug von Polizei und SA angegriffen. Laut zeitgenössischen Zeitungsberichten wurde Haupt festgenommen, seine Kameraden versuchten daraufhin, ihn zu befreien. Dabei machte ein Polizist von seiner Schusswaffe Gebrauch und verletzte den 28-Jährigen. Haupt wurde ins Krankenhaus Friedrichstadt gebracht, wo er laut Sterberegister am nächsten Morgen 6.15 Uhr seinen schweren Verletzungen erlag.[4]

Als Berthold Haupt starb, stand er kurz vor der Hochzeit. Im Sommer 1933 wollte er die Dresdnerin Edith Seiffarth heiraten, die zwischen 1918 und 1945 an der Zinnwalder Straße 2 wohnte.[5]

[Bearbeiten] Ehrung

Die Berthold-Haupt-Straße im Stadtteil Leuben wurde nach dem Drucker benannt. Dort erinnert auch ein Gedenkstein an ihn. In den DDR-Jahren trug die Druckerei in Niedersedlitz den Namen Berthold Haupts.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stadtarchiv Dresden, 9.1.24, Städtisches Friedhofs-und Bestattungswesen - Krematorium Tolkewitz und Urnenhain: Einäscherungsregister 1933, Eintrag Nr. 42556. Die Lebensdaten auf dem Gedenkstein widersprechen den amtlichen Quellen.
  2. Sterberegister Dresden 1933, Eintrag zu Berthold Haupt
  3. Dresdner Volks-Zeitung vom 27. Februar 1933, S. 5-6
  4. Sterberegister Dresden 1933, Eintrag zu Berthold Haupt. Dresdner Anzeiger 27. und 28.2.1933, Vossische Zeitung 27.2.1933, zitiert nach https://www.bommi2000.de/geschichte/20jh/1933/1933haupt.php (Stand 25.8.2022)
  5. Information von Wolfgang Mühle, Sohn von Edith Seiffarth, an Benutzer:Tanja, 5.3.2015
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