Schauspielhaus

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Schauspielhaus von oben 2018

Das zum Staatsschauspiel Dresden gehörende Theatergebäude am Postplatz wurde zwischen 1911 und 1913 errichtet und als „Königliches Schauspielhaus“ eingeweiht. Die Architekten William Lossow & Max Hans Kühne entwarfen den Bau, Dresdner Bürger spendeten über eine Million Mark für die Realisierung der Pläne (Theateranleihe).[1] Die Bühnentechnik gehörte damals zur modernsten ihrer Zeit: Ein System unterirdischer Schiebetüren und versenkbarer Bühnenböden, ein verstellbares Bühnenportal und eine fortschrittliche Beleuchtung ermöglichten vielfältige Effekte, schnelle Umbauten und leichteres Arbeiten für die Theatertechniker. Die wasserhydraulisch betriebene Unterbühnenmaschinerie als Kern der Bühnentechnik steht unter Denkmalschutz.

Im August 1944 musste das Theater am Zwinger kriegsbedingt schließen und wurde in der Bombennacht des 13. Februar 1945 fast vollständig zerstört. Schon im Mai 1945 begannen die Enttrümmerungsarbeiten, mit den Wiederaufbau-Entwürfen wurde Baurat Emil Leibold beauftragt, die Bauleitung hatte der Architekt Bruno Höppner inne. Auch diesmal unterstützten die theaterbegeisterten Dresdner die Bauarbeiten mit Spenden (320.000 Mark durch zwei Lotterien). In den folgenden drei Jahren wurde das Schauspielhaus äußerlich unverändert, aber mit anderer Innenraumgestaltung wieder aufgebaut. Sowohl die Bühnentechnik im Keller als auch die Eisenkonstruktion der Ränge waren noch gut erhalten. Dennoch wurde der Saal nicht im Originalzustand wiederhergestellt, weil das Theater nun als Spielstätte für Sprechtheater, Oper und Ballett diente, Geld knapp und Baumaterial schwer zu beschaffen war. Die Raumakustik wurde verbessert, mehrere Logen mussten weichen. „20 Tonnen Profileisen wurden aus den Trümmern geborgen und aufbereitet, Sofa-Spannfedern zu Nägeln verarbeitet, Rübensirup in Leim verwandelt und das Parkett an Ort und Stelle aus gelagertem Holz gefertigt. Für den feinen Bodenbelag fand ein hoher russischer Offizier nach Inspektion der Baustelle allerdings eine andere Verwendung...“ Am 22. September 1948 öffnete sich zum ersten Mal der Vorhang im neuen Schauspielhaus, mit „Fidelio“ fand die erste Opernaufführung statt. Am Folgetag standen eine Tanzmatinee mit Gret Palucca und die Uraufführung von Ferdinand Bruckners Schauspiel „Simon Bolivar“ auf dem Spielplan.[2]

Am 16. Juni 1993 verabschiedeten Theatermitarbeiter und Publikum das Haus in eine zweijährige Sanierungsphase, in der die Innenräume originalgetreu wieder hergestellt wurden. Das rekonstruierte Haus mit seinem nahezu 800 Zuschauer fassenden Saal wurde am 9. September 1995 eröffnet. Den Zuschauerraum prägen Weiß und Pastelltöne, blaue Tapeten und mit Gold belegter Stuck. Die Decke ist mit Gemälden reich verziert, ein riesiger Kronleuchter erhellt den Raum.[3]

Nach dem Hochwasser 2002 musste das Schauspielhaus erneut renoviert werden. Im Jahr 2007 wurde die Außenfassade erneuert.

Von Juli bis Oktober 2016 wurde das Schauspielhaus für elf Millionen Euro innen saniert. Dabei wurden beispielsweise die Stühle nahezu komplett erneuert, die Wandgestaltung überholt, neue Toiletten eingebaut, eine zusätzliche Arbeitsebene über der Bühne geschaffen und in Brandschutz, Beleuchtung und Elektronik investiert.[4]

SchauspielerInnen: Tom Pauls | Ursula Geyer-Hopfe | Lars Jung | Friedrich-Wilhelm Junge | Rudolf Donath | ...

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Foto

[Bearbeiten] Quellen

  1. Cynthia Schwab: 50 Jahre Schauspielhaus. In: Schauspiel. Die Monatszeitung des Staatsschauspiels Dresden. Nr. 1, Spielzeit 1998/99. 10.9.1998. S. 6.
  2. Cynthia Schwab: 50 Jahre Schauspielhaus. In: Schauspiel. Die Monatszeitung des Staatsschauspiels Dresden. Nr. 1, Spielzeit 1998/99. 10.9.1998. S. 6.
  3. Staatsschauspiel Dresden (Hrsg.): Spielzeit 1995/96. Spielzeitheft. Dresden, Mai 1995. S. 6/7. Staatsschauspiel Dresden (Hrsg.): Die Welt des Theaters. Die Theater der Welt. 1996/97. Dresden 1996. S. 4-6.
  4. Stephan Lohse: Dresdner Staatsschauspiel präsentiert sich runderneuert. In: DNN.de 25.10.2016

[Bearbeiten] Adresse und Erreichbarkeit

Theaterstraße 2
01067 Dresden
Abendkasse ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn
Straßenbahn Linie 1, 2, 4, 8, 9, 11 und 12 sowie Bus Linie 75 und 94 bis Haltestelle Postplatz

[Bearbeiten] Weblink

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