Brühlsche Bibliothek
Die Brühlsche Bibliothek war ein ehemaliges Gebäude des Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Premierministers und Grafen Heinrich von Brühl (1700–1763) auf der Brühlschen Terrasse am Brühlschen Garten.
Die Brühlsche Bibliothek wurde 1747 von Johann Christoph Knöffel auf einem Teilstück der nördlichen Wallanlage der befestigten Dresdner Altstadt erbaut. Das Haus war ein langgestrecktes Gebäude von 16 Achsen mit ursprünglich einem, später zwei Geschossen. Die Bibliothek umfasste eine Sammlung von fast 50.000 Büchern, meist Werke der Mathematik und Physik sowie der französischen, italienischen, spanischen und englischen Literatur. Jeweils im März des Jahres wurden im Gebäude Gemälde und Kunstsachen ausgestellt.
Johann Gottfried Kuntsch baute bis 1791 die ehemalige Brühlsche Bibliothek zu einem zentral gelegenen Gebäude der Kunstakademie aus. Hier bzw. im unmittelbar benachbarten Brühlschen Pavillon ebneten Adrian Zingg, Caspar David Friedrich, Johan Christian Clausen Dahl und Ludwig Richter der Romantik den Weg, Ernst Rietschel, Ernst Hähnel, Johannes Schilling und Robert Henze begründeten die Dresdner Bildhauerschule und die Architekten Gottfried Semper, Hermann Nicolai und Constantin Lipsius pflegten die Dresdner Neorenaissance. 1895 zog die Kunstakademie in ihren unmittelbar benachbarten monumentalen Neubau.
Die Brühlsche Bibliothek wurde von 1896 bis 1897 durch Gustav Dunger und Gustav Frölich zur Sekundogenitur, dem königlich-sächsischen Kunstausstellungsgebäude umgebaut.
[Bearbeiten] Quellen
- Adressbücher: 1797 und 1895
- 1756 Dresden – Dem Mythos auf der Spur, Asisis monumentales 360°-Panorama der Barockzeit in Dresden, Kathrin Francik/ Ulla Heise, Asisi Visual Culture GmbH, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-00-029599-7
- Dresden Stadtlexikon, edition Sächsische Zeitung, Siegmar Baumgärtel/ Klaus Gertoberens,1. Auflage 2009, ISBN 978-3-938325-61-2