Bruno II.
Bruno II. (* vor 1209; † 4. Dezember 1228), von Porstendorf, war Bischof von Meißen von 1209 bis 1228. Er wurde besonders bekannt für seinen Beitrag zur Ostsiedlung.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Zu Brunos Zeit kam die Burg Stolpen (1218)[1] in bischöflichen Besitz und viele Orte wie Pulsnitz und Bischofswerda wurde urkundlich ersterwähnt. Vor allem die 1007 dem Hochstift Meißen unter Eido I. von König Heinrich II. geschenkten Gebiete in der Umgebung von Bautzen sowie das Land zwischen Stolpen und Bischofswerda wurden besiedelt.[2] Um seine neuen Gebiete besser erreichen zu können, ließ Bruno von Meißen nach Stolpen den Bischofsweg anlegen.
Bruno gründete das Kollegiatstift Bautzen[3] und ließ 1221 die durch Eido I. errichtete erste Bautzener Kirche durch einen Neubau ersetzen. Die Bautzener Aktivitäten Brunos sind vor dem Hintergrund der Konkurrenzsituation zwischen der weltlichen, böhmischen und der geistlichen, meißnischen Macht zu sehen. Da sowohl Bruno als auch die Böhmen Kolonisten ins Land holten und neue Ortschaften gründeten, waren Konflikte unvermeidlich.
Bischof Bruno wurde auch dadurch bekannt, dass er in seinem Bestreben um Ausbau der bischöflichen Macht selbst vor illegalen Mitteln nicht zurückschreckte. So kam es in der Oberlausitz zum Streit mit dem böhmischen König, der erst nach Brunos Tod mit der Unterzeichnung der Grenzurkunde im Jahre 1241 endgültig beigelegt werden konnte.[4] Die Verhandlungen dazu waren aber bereits zu Brunos Lebzeiten geführt worden. Der schließlich unterschriebene Text entsprach im Wesentlichen dem Entwurf des Jahres 1228.
Bruno war noch zu Lebzeiten - offiziell wegen Alters - als Bischof durch Heinrich I. von Meißen abgelöst worden. Er fand in der Krypta der Kollegiatkirche Bautzen die letzte Ruhe.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Chronik der Burg Stolpen
- ↑ Gertraud Eva Schrage: Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346
- ↑ Stadt Bautzen: Domstift bei dresden-und-sachsen.de
- ↑ Gertraud Eva Schrage: Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346