Ernst Ferdinand Oehme
Ernst Ferdinand Oehme (auch Ernst Friedrich O.) (* 23. April 1797 in Dresden-Friedrichstadt; † 10. September 1855 in Dresden) war ein Landschaftsmaler.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Oehme musste seinen Lebensunterhalt zunächst als Schreiber und Expedient eines Toreinnehmers verdienen. Die Malerei brachte er sich im Selbststudium bei. Johann Gottlob von Quandt entdeckte sein Talent und empfahl ihn beim Prinzen Friedrich August. 1809 wurde Oehme zusammen mit Ludwig Richter und Woldemar Hottenroth an der Dresdner Kunstakademie immatrikuliert.[1] Hier erhielt er Unterricht von Johan Christian Clausen Dahl, der ihn Caspar David Friedrich empfahl.
Ernst Ferdinand Oehme folgte Friedrich in sinnniger und treuer Auffassung der Natur, übertraf ihn aber in der Heiterkeit der Phantasie. In der Öffentlichkeit trat er erstmals 1821 bei einer akademischen Kunstausstellung hervor („Klosterhof im Winter“). Ludwig Richter beschrieb dieses Bild: „Aus einer gothischen Halle sah man auf einen beschneiten Kirchhof, wo ein Zug Mönche einen Sarg nach der erleuchteten Pforte einer alten Kirche trug.“ Seine weitere künstlerische Entwicklung förderte u. a. Major und Mäzen Serre. Auf einer Italienreise schloss sich Oehme eng mit Ludwig Richter und Karl Gottlieb Peschel zusammen, mit Richter blieb er ein Leben lang befreundet. Mit der Unterstützung von Friedrich August kehrte Oehme 1825 nach Dresden zurück. Hier gehörte er auch der Montagsgesellschaft und dem Sächsischen Altertumsverein an.[2]
Von 1842 bis zu seinem Lebensende arbeitete Oehme als Zeichenlehrer am Blochmannschen Institut. 1846 erhielt er den Titel Hofmaler und die Ehrenmitgliedschaft der Kunstakademie. Er wohnte mit seiner Frau Emma Auguste in der Großen Plaunschen Gasse 12b, III. Stock.[3] Auch sein Sohn Ernst Erwin Oehme wurde Maler.
Oehmes Grab befindet sich auf dem Alten Annenfriedhof.
[Bearbeiten] Werke
- 1822: „Klosterhof im Schnee“ (Dresdner Kunstausstellung, Geschenk an Friedrich August); „Partie aus Maxen“ (für Major Serre, Dresdner Kunstausstellung)
- 1826: „Klostergarten der Capuziner in Sorrent“; „Mondnacht aus dem Golf von Salerno“; „Der Vesuv in Morgenbeleuchtung“; „Bergleute betend vor der Einfahrt zum Schacht, Morgendämerung“ (diese vier Bilder waren nach Ludwig Richter die besten der Ausstellung des Jahres 1827).
- 1827: „Der Abend in den Tiroler Alpen, ohnweit Niederndorf“ (einst im Besitz des Herrn v. Quandt)
- 1828: „Das Schloß zu Colditz, aus dem Thiergarten gesehen“
- 1829: „Ansicht von Meissen unterhalb der Broschwitzer Berge“ (Dresdner Kunstausstellung)
- 1830: „Finstermünz“ (früher Eigenthum des Herrn v. Quandt); „Das große Gehege bei Dresden“, Herbstabend (Dresdner Galerie, 1945 verbrannt)
- 1832: „Partie bei der Friedrichsbrücke in Dresden-Friedrichstadt“
- 1836: „Heranziehendes Gewitter in der Gegend des Dorfes Plauen bei Dresden“ (Dresdner Kunstausstellung)
- 1837: „Der Kirchhof an einem Sommerabend“
- 1840: „Kirche in Tharandt “ (Dresdner Kunstausstellung); „Gegend bei Briesnitz b. Dresden“ (Dresdner Kunstausstellung)
- 1841: „Mondscheinlandschaft“
- 1848: „Das Glühen der Gletscher in der Schweiz“
- 1852: „Frühlingslaube“
- 1853: „Verödetes Schloß im Eichenwalde, Vollmondnacht“
- 1854: „Abendlandschaft mit Ruine“
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 238.
- Hermann Arthur Lier: Artikel „Oehme, Ernst“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1886), S. 208–210)
- Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts: Beitrag zur Kunstgeschichte, 1898
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ Jahresbericht des Vereins der Sächsischen Alterthums-Freunde, Verlag Teubner, 1837
- ↑ Adress- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1856
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Ernst Ferdinand Oehme“
- Werke bei der Deutschen Fotothek
- Werke in der SKD-Online-Collection