Christian Theodor Weinlig

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Christian Theodor Weinlig

Christian Theodor Weinlig (* 25. Juli 1780 in Dresden; † 7. März 1842 in Leipzig) war ein Kreuzkantor.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Weinlig, ein Sohn des königlichen Hof- und Justizienrates Christian Heinrich Weinlig, bekam zuhause (Altmarkt Nr. 9[1]) die Liebe zur Musik vermittelt. Als Beruf wählte er aber zunächst wie sein Vater die Juristenlaufbahn und studierte von 1797 bis 1800 in Leipzig Rechtswissenschaft. Danach arbeitete Weinlig bis 1804 als Rechtsanwalt in Dresden. Gleichzeitig nahm er aber bei seinem Onkel, dem Dresdner Organisten Christian Ehregott Weinlig, Musikunterricht. Um sich ganz der Musik zu widmen, studierte er ab 1806 in Bologna, wo er zum Mitglied der philharmonischen Gesellschaft gewählt wurde, unter Abbate Mattei.

1807 übernahm Weinlig ein Lehramt in Dresden, ab 1812 gab er mit Forcht die musikalische Zeitschrift Erato heraus. Im selben Jahr wurde sein Sohn Christian Albert Weinlig geboren. 1814 wurde Weinlig in der Nachfolge seines Onkels Kantor und Kirchenmusikdirektor an der Kreuzkirche in Dresden, am 17. Februar d.J. wurde er in den Stadtrat gewählt. Weinlig amtierte zur vollsten Zufriedenheit der Behörden und erhielt im Januar 1815 hundert Taler Zulage. Wegen Zwistigkeiten mit dem Rektor und der großen Belastung durch Musikaufführungen in mehreren Kirchen sowie dem Begleiten von Begräbnisfeierlichkeiten reichte er am 22. September 1817 sein Entlassungsgesuch ein, was auch bewilligt wurde. Er zog sich danach ins Privatleben zurück, erteilte Musikunterricht und übernahm die Direktion der Dreyßig’schen Singakademie.

1823 ging Weinlig als Kantor und Kirchenmusikdirektor an die Thomaskirche in Leipzig. Weinlig war ein geschätzter Lehrer, besonders als Gesangspädagoge. Richard Wagner gehörte zu seinen Schülern. Er erinnerte sich später: „ich fühlte die Nothwendigkeit eines neu zu beginnenden streng geregelten Studiums der Musik, und die Vorsehung ließ mich einen Mann finden, der mir neue Liebe zur Sache einflößen und sie durch den gründlichsten Unterricht läutern sollte. Dieser Mann war Theodor Weinlig..."

[Bearbeiten] Werke

Weinlig schuf „Exercitia in der Composition“, Nachschrift von Morgenroth (Ms. Bibl. Dresden); „Leitfaden beim mündlichen Unterricht in der musikal. Setzkunst“ (aufgesetzt von Borrom. v. Miltitz 1815/16. 3 Bde., Hds. in der Bibl. Dresden); „2 Hefte kurze Singübungen“ (Lpz., Hofmeister). Er komponierte 44 größere Gesangswerte für Chor, Soli und Orchester, darunter das Oratorium: Die Feier der Erlösung, eine Messe 1806, ein Te Deum, viele Kantaten, ein Stabat mater, deutsch, ein Magnificat, deutsch, Psalmen u. a. Im Druck erschienen sind »Deutsches Magnifikat« für Soli, Chor und Orchester, »Gesangübungen« sowie eine »Theoretisch-praktische Anleitung zur Fuge« (Dresd. 1845).

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 81

[Bearbeiten] Weblinks

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