Christian Wilhelm Just

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Wappen der Freiherren von Just

Christian Wilhelm Just, ab 1776 Christian Wilhelm von Just, ab 1790 Christian Wilhelm Freiherr von Just (* 17. Juni 1712 in Weißenfels; † 28. September 1797 in Dresden) war ein kurfürstlich-sächsischer Staats- und Hofbeamter, u.a. als Hof- und Justizrat,[1] zuletzt als Wirklicher Geheimer Kriegsrat. Er war der Ahnherr der Adelsfamilie von Just.

[Bearbeiten] Familie

Christian Wilhelm Just entstammte einem alten Patriziergeschlecht aus Zittau in der Oberlausitz, das bereits für die Gebrüder Martin und Michael Just am 12. Mai 1594 durch den deutschen Kaiser Rudolph II. einen kaiserlichen Wappenbrief erhalten hatte.

Just war der Sohn des herzoglich-weißenfelsischen Kammerdirektors August(us) Just (* 1679 in Zittau; † 1751 in Weißenfels) und dessen Ehefrau Catharina Elisabeth geb. Vollhardt (* 1672; † 1716 in Zittau). Sein Vater wurde 1746 herzoglicher Stiftskanzler in Merseburg, später Kammerdirektor in Weißenfels, beides Sekundogenituren des sächsischen Hofes. Ein Neffe von Just war:

Christian Wilhelm Just heiratete um 1750 Christiane Dorothea geb. Benada (* August 1732; † 8. September 1780 auf dem Rittergut Glauschnitz).[3] Das Paar hatte fünf Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Just erhielt seine erste Schulbildung durch seinen Vater sowie durch Hauslehrer im väterlichen Haus. Von 1729 bis 1730 besuchte er das Gymnasium in Zittau. 1733 immatrikulierte sich Just an der Universität in Leipzig, wo er Rechtswissenschaften studierte. In dieser Zeit war Just Mitglied der "Nachmittäglichen Rednergesellschaft in Leipzig" sowie Mitglied der "Gesellschaft der freien Künste in Leipzig". 1733 korrespondierte er auch mit dem deutschen Schriftsteller und Aufklärer Johann Christoph Gottsched.

1746 wurde Just vom sächsischen Kurfürsten August III. zum Geheimen Kabinettssekretär an den sächsischen Hof nach Dresden berufen. Gleichzeitig wurde er zum kursächsischen Rat des Kriegsdepartements ernannt. Im Kriegsministerium erfolgte er eigentliche Aufstieg von Just. Um 1750 war Just zudem Hof- und Justizrat am kurfürstlichen Hof.

Spätestens 1765 wurde Just in den Rang eines Geheimen Kriegsrates erhoben. Noch im gleichen Jahr erfolgte seine Erhebung in den Rang eines Wirklichen Geheimen Kriegsrates mit Votum und Session im Geheimen Kriegsratskollegium.

Mit Order vom 2. September 1768 erhielt Just das Kleinkreuz des 1736 durch den sächsischen Kurfürsten August III. gestifteten Militär-St. Heinrichs-Ordens, der höchsten militärischen Auszeichnung Sachsens. Die Auszeichnung wurde ihm zwei Tage später am 4. September 1768 durch den sächsischen Regenten Prinz Xaver überreicht und gleichzeitig zum Ordenssekretär des St.-Heinrichs-Ordens ernannt. Mit der Schaffung der Ordensstufe der Groß- und Kleinkreuze 1768 war Just der erste Nichtadelige der diese hohe Auszeichnung erhielt.[6]

Bis 1776 wirkte Just als Geheimer Kabinettssekretär im Militärdepartement des Geheimen Kabinetts, der sächsischen Regierung, danach noch bis zu seinem Tod im Jahr 1797 als Wirklicher Geheimer Kriegsrat. 1797 wohnte Just in seinem Haus auf der linken Seite der Pfarrgasse, die zwischen der damaligen Stadtmauer und der Kreuzkirche verlief. Sein Haussekretär war Albrecht Heinrich Bitkow.[7]

Am 12. Dezember 1776 wurde Just durch den deutschen Kaiser Joseph II. in den erblichen Reichsadelsstand erhoben. Die kursächsische Anerkennung des Adelstitels "von Just" erfolgte 1779. Am 31. Juli 1790, während des sächsischen Reichsvikariats, erhielt von Just die Standeserhebung in den erblichen Freiherrenstand.[8]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Trivia

Das Adelsgeschlecht von Just erlosch 1824 mit seinem ältesten Sohn. Dessen Universalerbe war Ferdinand Wilhelm Freiherr von Lindeman (17841832),[9][10] zuletzt königlich-sächsischer Oberstleutnant. Dieser vereinigte mit der königlichen Bestätigung vom 29. Mai 1824 Namen und Wappen seines Erblassers mit der Bestimmung, dass die Vereinigung nach dem Recht der Erstgeburt mit den Freiherren von Lindeman(n)-Just fortgesetzt werde.[11] Dessen Enkel wiederum war der königlich-sächsische General der Kavallerie, Karl Freiherr von Lindeman (18561915).[12]

Auch das Justsche Haus in der Pfarrgasse ging bereits 1804 an von Lindeman(n).[13]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gottlob August Jenichen: Neu verbessertes und ansehnlich vermehrtes Titular-Buch ..., Leipzig 1750, Digitalisat auf Google Books, S. 216
  2. Gottlob August Jenichen: Neu verbessertes und ansehnlich vermehrtes Titular-Buch ..., Leipzig 1750, Digitalisat auf Google Books, S. 262
  3. Datensatz von Christiane Dorothea Benada auf Luga in Kaestner & von Urach's Genealogischer Datenbank auf www.stammreihen.de
  4. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und Bewohner 1799, Digitalisat SLUB, S. 231
  5. Datensatz und Wappen von Lindeman auf www.archivinformationssystem.at
  6. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.Heinrichs-Orden 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 35
  7. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat SLUB, S. 11f.
  8. Zeitung für den deutschen Adel, Band 3, Nordhausen und Leipzig 1842, 3. Jahrgang, 1. Semester, Digitalisat auf Google Books, S. 153f.
  9. Justus Perthes: Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 4, Gotha 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 314f.
  10. Datensatz von Ferdinand Freiherr von Lindeman-Just in Kaestner & von Urach's Genealogischer Datenbank auf www.stammreihen.de
  11. Ernst Heinrich Kneschke: Neues Allgemeines Adels-Lexicon, 4. Band, Leipzig 1863, Leseprobe auf Google Books, S. 613
  12. Datensatz von Karl Freiherr von Lindeman in Kaestner & von Urach's Genealogischer Datenbank auf www.stammreihen.de
  13. Adreß-Verzeichnis Dresden 1804, Digitalisat SLUB, S. 33

[Bearbeiten] Weblinks

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