Christoph August Tiedge
Christoph August Tiedge (* 14. Dezember 1752 in Gardelegen/Altmark; † 8. März 1841 in Dresden) war ein Dichter.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Der Sohn des Rektors einer Stadtschule studierte ab 1772 drei Jahre in Halle die Rechte und wurde 1776 Hofmeister zu Elrich in der Grafschaft Hohenstein, wo er mit den Dichtern Göcking, Gleim, Klamer Schmidt und Elisa von der Recke bekannt wurde. 1784 folgte er Gleims Einladung nach Halberstadt. 1792 wurde er Gesellschafter und Privatsekretär beim Domherrn von Stedern in Halberstadt. Tiedge unterrichtete nach dessen Tod 1793 die beiden Töchter des Hauses und zog mit der Familie nach Neinstädt bei Quedlinburg und 1797 nach Magdeburg. Hier machte er die Bekanntschaft von Archenholz, Matthisson und von Köpken. Gleim vermittelte ihm am Domstift in Halberstadt eine kleine Vicariatspräbende.
Tiedge unternahm mit Elisa von der Recke von 1805 bis 1808 eine Reise durch das nordöstliche Deutschland und durch die Schweiz und Italien. Die Winter verbrachten sie in Berlin und ab 1819 in Dresden am Kohlmarkt, die Sommermonate in Teplitz und Karlsbad. Ihr literarischer Salon war ein Zentrum des kulturellen Lebens in Dresden. Der Literat Ludwig Tieck kam ebenso wie Karl August Böttiger, Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf und die Maler Johann Friedrich Matthäi und Carl Christian Vogel von Vogelstein. Tiedge gehörte zudem zu den regelmäßigen Gästen des Kreises um Prinz Johann.
1833 starb Frau von der Recke, doch hatte sie durch ein Vermächtnis für Tiedge vorgesorgt. Zu Ehren Tiedges erhielt eine Stiftung zur Unterstützung verdienter deutscher Dichter den Namen Tiedge-Stiftung. Ihr floss ein Teil des Ertrags der Schillerlotterie zu.
Tiedges Grab befindet sich auf dem Inneren Neustädter Friedhof. Die Tiedgestraße trägt seinen Namen.
[Bearbeiten] Werke
- Poetische Episteln, 1801
- Urania (ein didaktisches Gedicht), Halle 1801, 18. Aufl. (Miniaturausg.) Lpz. 1862
- Frauenspiegel, Halle 1807
- Elegien u. vermischte Gedichte, Halle 1803
- Das Echo od. Alexis u. Ida (ein Zyklus von Liedern u. Frauenspiegeln, 1812, von Himmel componirt)
- Robert u. Änuchen od. der singende Baum, Halle 1815
- Denkmale der Zeit, Halle 1814
- Der Markt des Lebens, 1833
- Lebensschilderungen der Herzogin von Kurland, Lpz. 1823. Gesammelte Werke, herausgeg. von A. G. Eberhard, Halle 1823; n. A. Halle. 1835, 10 Bde.
- Poetischer Nachlass, herausgeg. von A. Falkenstein, Lpz. 1842, 2 Teile.
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 590.
- Damen Conversations Lexikon, Band 10, 1838, S. 141-142.
- Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Christoph August Tiedge“
- Gedichte von Tiedge bei zeno.org
- Werke von Tiedge bei books.google.com