Deubener Straße
Die Deubener Straße im Stadtteil Löbtau verbindet seit 1892[1] die Kesselsdorfer mit der Clara-Zetkin-Straße. Die Straßenbezeichnung bezieht sich auf den Freitaler Ortsteil Deuben im Plauenschen Grund. An der östlichen Straßenseite stehen ausschließlich Löbtauer „Kaffeemühlen“, d.h. würfelförmige Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit. Untypisch für den Stadtteil ist die Bebauung mit Hinterhäusern, die alle unmittelbar an den Löbtauer Friedhof grenzen und sowohl für Wohn- als auch für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Die Ostseite, bis auf den heute kirchlich genutzten Eckbereich zur Clara-Zetkin-Straße, war bis 1914 komplett bebaut. Auf der westlichen Straßenseite standen zu diesem Zeitpunkt nur fünf „Würfelhäuser“. Die unbebauten Grundstücke wurden in den 1920er Jahren von der Eisenbahnerbaugenossenschaft Dresden erworben und von 1926 bis 1930 schrittweise mit Wohnblocks bebaut.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 3: Wohnung von „Walter Haupt, dem unübertrefflichen Grotesk-Komiker“ (Parterre, etwa 1920er Jahre)[2]
- Nr. 5: in 1960er Jahren Gaststätte „Deubener Hof“[3]
- Nr. 16-32: Teil einer denkmalgeschützten Wohnanlage, entworfen von Curt Herfurth, erbaut 1927.
- Nr. 24: Ladengeschäft; ab Oktober 2017 Stadtteilladen „Löbtop“
- Nr. 25: Kurbad Löbtau, seit 1958 Außenstelle der Poliklinik Löbtau[4]
- Nr. 29: Ab 1902 Sitz der Zigarettenfirma „Casanova“ und ab 1907 auch der Zigarettenfirma „Mullah“. Beide zogen 1908 in das Gewerbegrundstück Clara-Zetkin-Straße 33. Zwischen 1908 und 1948 produzierte hier die kleine Kamerafabrik von Mechanikermeister Paul Zeh fotografische Bedarfsartikel, „Zeca“-Kameras und während der Kriegsjahre ab 1940 Rüstungsgüter.[5]
- Nr. 33: Von 1903 bis 1908 Firmensitz der kleinen Kamerafabrik von Mechanikermeister Paul Zeh. (Siehe Hausnr. 29).[6]
- Nr. 34/Ecke Essener Straße: Anfang der 1990er Jahre Laden der Firma „Klappex Fenster“[7]
- Nr. 34b-40c: Wohnblock mit deutlichen Zeichen von Einsparungen wegen der beginnenden Weltwirtschaftskrise, entworfen von Max Krautschick, erbaut 1930.
- Nr. 46: Kopfbau eines Wohnblocks mit der Anschrift Deubener Straße 46 obwohl eine Straße an dieser Stelle gar nicht vorhanden ist. Auf der Straßenfläche steht eine Doppelgarage.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 29 - ↑ historische Werbepostkarte. Im Adressbuch ist in den Jahren 1926 bis 1928 ein Br(uno) Walter, Artist, in der Güterbahnhofstraße 24, 3. OG, verzeichnet. In den folgenden Adressbüchern ist sein Beruf mit Maler angegeben.
- ↑ Branchen-Fernsprechbuch zum Fernsprechbuch für den Bezirk Dresden. 1963/64. S. 197.
- ↑ Branchen-Fernsprechbuch zum Fernsprechbuch für den Bezirk Dresden. 1963/64. S. 292.
- ↑ http://www.dresdner-stadtteile.de/Sudwest/Lobtau/Strassen_Lobtau/strassen_lobtau.html
- ↑ http://www.dresdner-stadtteile.de/Sudwest/Lobtau/Strassen_Lobtau/strassen_lobtau.html
- ↑ Foto von Lothar Lange