Dominostein

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so sehen die „Notpralinen“ aus
DDR-Verpackung für Dominosteine

Dominosteine sind kleine, von Schokolade umhüllte quaderförmige Pralinen mit einem Boden aus Lebkuchen, darüber eine Schicht Aprikosen- oder Kirschgelee und eine Schicht Marzipan. Sie werden hauptsächlich in der Weihnachtszeit gegessen.

Erfunden hat den Dominostein der Dresdner Chocolatier Herbert Wendler (19121998) im Jahre 1936. Er wollte Pralinen auch für weniger gut betuchte Bevölkerungsschichten erschwinglich machen. Der Siegeszug von Wendlers „Notpraline“ begann allerdings erst mit der Nahrungsmittel- und Rohstoffknappheit im Zweiten Weltkrieg.[1]

Herbert Wendler gründete seine Pralinenmanufaktur 1933[1] und produzierte ab 1952 im ehemaligen Ballhaus Alberthöhe in Klotzsche.[2] Im Jahr 1972 wurde sein Betrieb verstaatlicht.[3] Wendler leitete ab 1974 den neu gegründeten VEB Dauerbackwaren, zu dem auch der VEB Rubro gehörte,[4] der Vorgänger der Dr. Quendt Backwaren GmbH.[5] Wendlers Produktionsstätte in der Max-Hünig-Straße 14 wurde ihm 1990 rückübertragen. Seine Firma Feine Dauerbackwaren GmbH&Co.KG ging 1996 in Insolvenz,[6] Produktionsmittel und Belegschaft wurden aber von Dr. Quendt übernommen und somit die Dresdner Tradition der Dominosteinherstellung an der Offenburger Straße 1 fortgeführt.

Dr. Quendt hatte aufgrund der Produktionskosten und der im Einzelhandel zu erzielenden Preise die Produktion der Dominosteine im Frühjar 2010 eingestellt. Im Oktober 2011 wurde sie aber wieder ins Programm aufgenommen. Als Abwandlung der Dominosteine bietet Dr. Quendt auch die Dreischicht-Varianten „Lebkuchen-Konfekt“, „Herrenkonfekt“ und „Kirsch-Harmonie“ an.[7]

Das Feinkostgeschäft Feinkost Fendler am Blasewitzer Schillerplatz führte zu DDR-Zeiten als einzige Dresdner Verkaufsstelle ganzjährig Dominosteine und Backoblaten.[8]

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b http://www.dr-quendt.de/produkte/Winterkonfekt/Edle_Dresdner_Dominosteine/Geschichte_Dominosteine.html
  2. Ralf Kukula, Volker Helas: Ballhäuser in Dresden. Dresden 2007. S. 58. ISBN 978-3-940319-15-9.
  3. Ralf Kukula, Volker Helas: Ballhäuser in Dresden. Dresden 2007. S. 163. ISBN 978-3-940319-15-9.
  4. http://www.dr-quendt.de/Unternehmen/geschichte/1974.html
  5. http://www.dr-quendt.de/Unternehmen/geschichte/1991.html
  6. Ralf Kukula, Volker Helas: Ballhäuser in Dresden. Dresden 2007. S. 163. ISBN 978-3-940319-15-9.
  7. Dr. Quendt: Konfekte.
  8. Wolfgang Scholz: Schattensucher. Dokumentar-/Spielfilm. sic! film und SWF. D 1994.

[Bearbeiten] Weblinks

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