Hopfgartens
Das Grundstück "Hopfgartens" oder "Hopffgartens" lag zwischen der Elisenstraße und der Wintergartenstraße, dem Bönischplatz und der Gerokstraße, es bestand aus Feldern, Gärten, Weinpflanzungen, einem Elbwerder sowie Wohn- und Gartengebäuden[1]. Im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hieß es "Rappoldisches Vorwerk" oder "Gartenvorwerk". Von 1704 - 1743 gehörte es nach SCHEER dem kurfürstlichen Historiographen Konrad Knauth, der jedoch nach MEICHE von 1662 - 1732 lebte (noch zu klären). Dann besaß es bis 1755 der Geheime Kriegsrat Christoph von Unruh, nach dem es der "Unruhsche Garten" genannt wurde. Im Mai 1760 schlug der österreichische Feldmarschall Daun hier sein Lager auf. Acht Jahre lang war das Grundstück im Besitz des niederländischen Legationssekretärs Jakob Hoffmann, dann erwarb es die verwitwete Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis. 1764 verkaufte sie es an den Oberstallmeister und Kammerherrn Heinrich Gottlob von Lindenau und schließlich erwarb es der kurfürstliche Vizekanzler Georg Wilhelm von Hopffgarten. Danach kam es an den Holzhändler Gottfried Peter und 1819 an den Rentier Friedrich Waeber, der es nach seinem verstorbenen Kind "Elisens Ruhe" nannte (s. Elisenstraße). 1828 wurde in Waebers Wohnung die erste Pflanzenausstellung der FLORAin Dresden veranstaltet. Der nächste Eigentümer war der Privatus Götz. Nach dem prächtigen Blumengarten, der um 1850 hier bestand, wurde die Blumenstraße benannt. 1859 legte der Kunst- und Handelsgärtner Rudolf Hermann Lüdicke hier einen Wintergarten an[2], der bis 1878 bestand (damals Blumenstraße Nr. 8b und 9). Nach den Kamelien im Wintergarten wurde die Kamelienstraße benannt. Danach entstand auf Hopfgartens der Skating Rink, ein achteckiger zementierter Platz, der im Sommer als Rollschuh- und im Winter als Eisbahn genutzt wurde. An der Ecke Wintergarten- und Hopfgartenstraße lag das Restaurant "Zur Rollschuhbahn".
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Arno Scheer: Dresden-Johannstadt. Die Welt vor dem Ziegelschlag. Geschichtliche Wanderfahrten Nr. 3, hrsg. von Artur Brabant. Dresden 1930., S. 13f.
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden 1862