Emil Freiherr von Milkau

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Emil Freiherr von Milkau (* 22. Oktober 1847 in Zwickau; † 29. Mai 1916 in Tharandt) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Rittmeisters a.D. (außer Dienst) sowie Unternehmer, Stifter und Mäzen. Er war Förderer des Kurwesens in der Stadt Tharandt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Emil Freiherr von Milkau entstammte dem meißnisch-osterländischen Geschlecht von Milkau/ von Milckau mit dem gleichnamigen Stammhaus bei Rochlitz, das zum meißnischen Uradel zählt. Erstmals erwähnt wurde es 1233 mit Cesar von Milkau (Cesarius de Milecowe) in der Stiftungsurkunde des Klosters Geringswalde. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Hiob von Milkau, Herrn auf Altschönfels, Christgrün und Merzdorf, kursächsischen Obristleutnant um 1480. Emil von Milkau entstammte der Zwickauer Linie der Familie mit dem Stammvater Job Wilhelm von Milkau auf Mosel bei Zwickau (16351722). Sein Urgroßvater war Job Adolph von Milkau auf Wildenhain (17461798), sein Großvater Johann Adolph Friedrich von Milkau (17791838).

Emil von Milkau war der Sohn seines gleichnamigen Vaters, Baron Emil von Milkau (* 1. September 1820 in Lucka bei Leipzig; † 4. Dezember 1895 in Zwickau) und dessen 1847 geheirateter Ehefrau, Amalie geb. Porges (* 6. April 1818 in Thurm; † 2. Februar 1891 in Zwickau).[1] Sein Vater war Gründer der Koksbrennerei in Schedewitz bei Zwickau und u.a. 1857 Ausschussmitglied des Oberhohndorfer Forst-Steinkohlenbau-Vereins.[2][3] Emil von Milkau hatte noch mehrere Geschwister:

Emil von Milkau heiratete am 16. Juni 1870 in Mosel bei Zwickau Ottilie geb. Ebert (* 17. März 1851 auf dem Rittergut Niedermosel; † 24. Februar 1936 in Tharandt), Tochter des Rittergutsbesitzers von Niedermosel, Christian Gotthilf Ebert (* 1826) und dessen Ehefrau Johanne Christiane geb. List (* 1829). Das Ehepaar von Milkau hatte eine Tochter:

Von Milkaus Witwe Ottilie Freifrau von Milkau erbte 1925 das Rittergut Nieder-Mosel bei Zwickau, das vorher im Besitz der Familie Ebert war. Die Erbengemeinschaft war bis 1967 als Besitzerin des Grund und Bodens der 1953 entstandenen LPG eingetragen.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Milkau wurde 1858 in die Tertia des Gymnasiums in Zwickau aufgenommen.[6] Nach seiner Reifeprüfung entschied sich von Milkau anfangs für eine Karriere in der sächsischen Armee. Er brachte es als Offizier bis zum königlich-sächsischen Rittmeister in der Kavallerie.

Ab den 1880er Jahren engagierte sich von Milkau in Tharandt. Er war Förderer des Kurwesens in der Stadt Tharandt, u.a. als Unterstützer und Geldgeber des Tharandter Sanatoriums „Sanitas“ für Nervenkranke in der dortigen Johannisstraße 43. Die Villa „Sanitas“, ein stattlicher historistischer Backsteinbau, gartenkünstlerisch und ortshistorisch von Bedeutung wird heute als Rathaus von Tharandt genutzt und wurde in der Liste der Kulturdenkmale in Tharandt aufgenommen.

Von MIlkau ließ für sich ab 1882 die repräsentative Milkau-Villa in Tharandt erbauen. An und in dem Gebäude findet sich eine sehr hochwertige Außen- und Innenarchitektur, mit zahlreichen Details, einer sehr soliden Bauweise sowie hochwertigen Materialien und Parkettböden.[7] Das Gebäude wurde als Nobbe-Bau der Technischen Universität Dresden genutzt und wird aktuell zum Verkauf angeboten.[8][9] Die Privatklinik stand unter der Leitung des sächsischen Arztes Johannes Haupt (18471932).

Emil von Milkau erhielt in Dresden den königlich-sächsischen Freiherrenstand mit der Eintragung in das königlich-sächsische Adelsbuch am 25. Juni 1918 unter Nr. 535.[10]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Leipziger Zeitung 1847, Digitalisat auf Google Books, S. 712
  2. Leipziger Zeitung 1857, Digitalisat, S. 3563
  3. Christoph Sandler: Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie Deutschlands ..., Band 2, Leipzig 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 19
  4. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Milkau (Adelsgeschlecht)“
  5. Rittergut Nieder-Mosel auf www.pension-rittergut.de
  6. Friedrich Otto Hultsch: Gymnasium zu Zwickau: Jahresbericht über das Schuljahr 1858-1859, Zwickau 1859, Digitalisat auf Google Books, S. 34
  7. Villa Freiherr von Milkau auf villamilkau.de
  8. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Milkau (Adelsgeschlecht)“
  9. Villa Milkau & Remisé auf der Homepage der Stadt Tharandt
  10. Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Teil A, 88. Jahrgang. 1938, S. 324ff.
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