Ernst Eichelsdörfer

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Ernst Eichelsdörfer (* 20. Juli 1910; † 24. Juli 1977 in Erfurt) war ein deutscher Schriftsetzer, Verlagsmitarbeiter, Verfolgter des Naziregimes, Mitglied im Landesvorstand der hessischen KPD, Geschäftsführer, Verlagsleiter bei der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden und zuletzt Verlagsdirektor des Verlages „Das Volk“ in Erfurt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ernst Eichelsdörfer wurde als Sohn eines Arbeiters geboren. Nach seiner Schulbildung absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer. Bereits frühzeitig engagierte er sich politisch: 1926 trat er in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD), 1930 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde er wegen verbotener Propagandaarbeit verhaftet. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Instrukteur der KPD für illegale Arbeit. Um eine erneuten Verhaftung zu entgehen, ging er ins Exil in die Schweiz. Dort wurde er 1939 erneut wegen illegaler Tätigkeit verhaftet und bis 1945 in ein Internierungslager gebracht. In der Schweiz hatte Eichelsdörfer auch Kontakt zu Erica Glaser, der Adoptivtochter von Noel Field.[1]

Im Sommer 1945 kehrte er zusammen mit Leo Bauer und Walter Fisch aus dem Schweizer Exil nach Frankfurt zurück. Zusammen übernahmen diese drei Persönlichkeiten im Auftrag der KPD-Zentrale den Wiederaufbau der hessischen KPD. Am 13. Dezember 1945 wurde der Landesverband der KPD als erste landesweite Partei in Hessen zugelassen. Eichelsdörfer warb auch in Hessen für den Zusammenschluss der beiden großen Arbeiterparteien von SPD und KPD, der aber spätestens nach der Zwangsvereinigung in der sowjetischen Besatzungszone für die westdeutsche SPD kein Thema war. 1948 gründete Eichelsdörfer mit 25.000 Mark Stammkapital die Rhein-Main-Druck GmbH in Frankfurt am Main für die Produktion von Tageszeitungen der hessischen KPD. Er selbst wurde dort Geschäftsführer als auch Verlagsleiter.[2] Eichselsdörfer blieb in seiner hessischen Heimat und in diesen Ämtern bis 1951.

Ende desgleichen Jahres siedelte Eichelsdörfer in die DDR über und wurde Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Ab 1952 wurde er stellvertretender Leiter der Druckerei „Das Volk“ in Erfurt. Anschließend kam Eichselsdörfer nach Dresden, wo er Verlagsleiter bei der „Sächsischen Zeitung“, der Tageszeitung der SED im Bezirk Dresden wurde. 1960 kehrte Eichselsdörfer nach Erfurt zurück, wo er Verlagsdirektor im Verlag „Das Volk“ wurde. Dort arbeitete er bis 1970.

Eichselsdörfer verstarb unerwartet vier Tage nach Vollendung seines 67. Geburtstages. Die Redaktion und der Verlag „Das Volk“ veröffentlichten am 27. Juli 1977 eine Traueranzeige in der überregionalen Tageszeitung „Neues Deutschland“. Die Trauerfeier fand am 28. Juli 1977 auf dem Hauptfriedhof in Erfurt statt. Eichelsdörfer hinterließ seine Ehefrau Gerda Eichelsdörfer.[3]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bernd-Rainer Barth, Werner Schweizer (Hrsg.): Der Fall Noel Field: Schlüsselfigur der Schauprozesse in Osteuropa, Band 1, Leseprobe auf Google Books, S. 339 (Fußnote 5) und S. 618 (Fußnote 10).
  2. ABC der deutschen Wirtschaft: Industrie, Bundesrepublik Deutschland u. West-Berlin, Band 3, ABC d. dt. Wirtschaft, 1949, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 844.
  3. Danksagung in der Tageszeitung „Neues Deutschland“ vom 12. August 1977, [page=5 Digitalisat] im DFG-Viewer, Seite 5, Anmeldung erforderlich.
  4. Datensatz bei www.buchfreund.de.
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