Erzbistum Magdeburg

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Der Gau Nisan (um Dresden) wie auch der Gau Daleminzien gehörten seit dem Jahr 968 überwiegend zum Erzbistum Magdeburg.

968 wurden nach Jahren der Vorbereitung gegen viele Widerstände das Erzbistum Magdeburg und drei neue Suffragandiözesen gegründet, darunter das Bistum Meißen, welches auch für Nisan und Daleminzien zuständig war. Desweiteren wurden dieser neuen Kirchenprovinz auch noch die bereits 948 entstandenen Bistümer Brandenburg und Havelberg zugeschlagen.

Anfangs war die Kirchenhoheit in der Region an der Grenze zu Böhmen stark umkämpft. Der Herzog von Böhmen vertrieb in den 980er Jahren den deutschen Markgrafen und damit auch den deutschen Bischof aus Meißen. Nach der deutschen Wiedereroberung der Burg Meißen gingen die Gaue Nisan und Daleminzien bis 1142 überwiegend getrennte Wege: während Daleminzien um die Burg Meißen unter der Obödienz Meißens und damit Magdeburgs verblieb, setzte sich im Dresdner Elbtalkessel erneut die böhmische Kirchenhoheit durch. Der Herzog von Böhmen verzichtete lediglich auf die Erweiterung seiner Niederlande (Nisan) westlich des frühgeschichtlichen Besiedlungsriegels im Gebiet des Spaargebirges, darunter Brockwitz, welches 1013 vom deutschen König dem Hochstift Meißen verliehen wurde.

In den Jahren 1002 bis 1025 versuchte zudem der polnische König, die Mark Meißen in seinen Besitz zu bringen, womit er auch die Kirchenhoheit errungen hätte. Er eroberte die Lausitz, welche bis 1031 bei Polen verblieb. Durch die Stärke der polnischen Armee kam auch Nisan vorübergehend in polnischen Besitz. Während dieser Jahre (etwa 1015 bis 1018, dem Jahr des Frieden von Bautzen), kamen polnische Geistliche nach Nisan und verfolgten die sorbisch-orthodoxe Kirche, die dadurch erneut viele Märtyrer zu beklagen hatte. Im benachbarten Budisin (Bautzen) gingen die Christenverfolgungen durch die Lateiner sogar nach 1031 weiter, als das Gebiet vom römisch-katholischen römisch-deutschen König übernommen wurde. Lediglich in Nisan hörte der Verfolgungsdruck auf, so daß am 8. September 1020 sogar ein hölzerner Vorläufer der Frauenkirche vom Hofkaplan des böhmischen Herzogs geweiht werden konnte. Die Kirchenhoheit war wieder an Böhmen und das 975 entstandene Bistum Prag gefallen.

[Bearbeiten] Erzbischöfe von Magdeburg

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