Franz Latzel
Franz Latzel (* 26. Januar 1880 in Bobischau Krs. Habelschert/ Niederschlesien, heute Boboszów/ Polen ; † 29. August 1941 in Dresden) war ein Dresdner Arbeiterfunktionär, Gewerkschafter und antifaschistischer Widerstandskämpfer.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Franz Latzel absolvierte nach seiner Schulbildung eine Lehre als Schlosser und wurde frühzeitig Mitglied der Gewerkschaft, des Deutschen Metallarbeiterverbandes. 1912 wurde Latzel Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Unzufrieden mit der Haltung der SPD-Führung wurde er wie viele andere Sozialdemokraten Mitglied der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und vollzog mit der Mehrheit dieser Partei 1920 den Wechsel zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Franz Latzel war außerdem aktiv im Verband der proletarischen Freidenker, in der Baugenossenschaft und in der Krankenkasse Leuben tätig. Viele Jahre als Schlosser im Sachsenwerk Niedersedlitz tätig, leistete er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 aktiv Widerstand, indem er zum Beispiel verbotene Flugblätter und andere illegale Druckschriften verteilte.
Am 21. August 1941 wurde Franz Latzel in Dresden verhaftet, in das Untersuchungsgefängnis im Polizeipräsidium in die Schießgasse 7 verbracht und dort mehrmals verhört. Nach etwa einer Woche, am 29. August erhielten die Angehörigen die Mitteilung, dass er im Gefängnis "verstorben" sei. Seine Ehefrau Adelheid wohnte weiterhin in der gemeinsamen Wohnung Klettestraße 51 I. Stock[1]
Am 24. Juli 1945 wurde der bisherige Rosenschulweg in Latzelstraße umbenannt. Aus nicht bekannten Gründen sollte der Vorname in den Straßennamen einfließen. Laut Ratsbeschluss vom 15. August 1962 wurde die Latzelstraße umbenannt in Franz-Latzel-Straße.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adressbuch von 1941 und 1943/44
- Biographische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, Museum für Geschichte der Stadt Dresden, Dr. Rudolf Förster, Dresden 1976, S. 47.
- Biographische Sammlung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes im Bundesarchiv, Akte DY 55/V 278/6/1071