Friedrich Adolph Kuhn

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Friedrich Adolph Kuhn

Friedrich Adolph Kuhn (* 2. September 1774 in Dresden; † 29. Juli 1844 ebenda)[1] war ein deutscher Jurist, Rechtsanwalt, Übersetzer, Schriftsteller und Abgeordneter der 2. Kammer der Ständeversammlung in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Kuhn entstammte der ursprünglich aus Schlesien stammenden Familie Kuhn, die Anfang des 18. Jahrhunderts sich auch in Sachsen verbreitete. Ältester nachweislicher Ahnherr ist Adam Kuhn (16351683), der als Erb- und Gerichtsscholze in der Wiesa bei Greiffenberg in Schlesien wirkte.

Friedrich Kuhn war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Schocksteuereinnehmers des Erzgebirgskreises, und Freiberger Ratsmitgliedes Friedrich Gotthold Kuhn (* 21. Dezember 1738 in Freiberg) und dessen 1773 geheirateter Ehefrau Johanne Juliane Speck (* 15. Oktober 1748 in Dresden; † 26. April 1803 in Freiberg), Tochter des Dresdner Kaufmanns Johann August Speck. Friedrichs Großvater war der Oberälteste der Kürschner-Innung in Freiberg, Christian Kuhn (16971762), sein Urgroßvater hieß ebenfalls Christian Kuhn und war Erb- und Gerichtsscholze sowie Besitzer des Schulzengutes (schlesisch: Scholtisei) in der Wiesa/ Schlesien.

Friedrich Kuhn heiratete am 30. Juni 1804 Christiane Caroline Green (* 13. September 1778 in Leipzig; † 25. November 1826 in Dresden), Tochter des Leipziger Oberhofgerichts-Assessors und Ratssyndikus,[2] Prof. Dr. August Friedrich Siegmund Green (17361798).[3][4] Das Paar hatte mehrere Kinder, u. a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Adolph Kuhn zog bereits in seiner Kindheit mit seinen Eltern nach Freiberg, wohin sein Vater als Steuereinnehmer versetzt worden war. Er besuchte das Freiberger Gymnasium und studierte anschließend von 1793 bis 1796 Rechtswissenschaften an der Universität im damals noch sächsischen Wittenberg, wo er Theodor Hell kennenlernte. Nach seinem Studium in Wittenberg ging er noch für einige Monate nach Jena, wo er an der dortigen Universität Vorlesungen von Fichte und Schilling in den Fächern Geschichte und Diplomatik besuchte.

1797 kehrte Kuhn nach Dresden zurück und wohnte zu dieser Zeit Wilsdruffer Gasse Nr. 201[6]. Hier beaufsichtigte er die Studien eines verwandten russischen Freiherren, von Baron von Dolst, zu dessen "Curator bonorum" (Sachwalter) er auch nach dessen Ableben im Jahr 1830 bestellt wurde.[7] 1803 eröffnete Kuhn seine eigene Rechtsanwaltskanzlei ("Advokatur"), die er bis zu seinem Tod über 40 Jahre lang führte.

1820 war Kuhn Mitglied der Armenkommission der Stadt Dresden. Zu dieser Zeit wohnte er in der Kreuzgasse im Haus Nummer 524a,[8] dessen Hausbesitzer er auch war [9] und wo er bis zuletzt wohnte.[10] 1833 wurde Kuhn stellvertretender Abgeordneter des Rechtsanwalts und Obersteuerprokurators Christian Gottlieb Eisenstuck in der 2. Kammer der Ständeversammlung des Königreiches Sachsen für eines der 20 Dresdner Wahlbezirke.[11] 1837 wurde Kuhn erneut gewählt und wirkte auch als Abgeordneter.

Kuhn war auch literarisch als Schriftsteller tätig. So übersetzte er aus dem Portugiesischen zusammen mit Theodor Hell von 1802 bis 1807 das Epos Os Lusíadas von Luís de Camões, die im 19. Jahrhundert als literarisch wertvolle Übersetzung galt. Kuhn war weiterhin Mitglied im Verein zu Rath und That sowie im Sächsischen Kunstverein.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen/ Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle... für das Königreich Sachsen, 4. Jahrgang 1844, Leipzig, Miscellen, Digitalisat auf Google Books, S. 272. Allerdings wird im genealogischen Handbuch bürgerlicher Familien der 29.6.1844 als Todestag angegeben, siehe Quelle
  2. Leipziger Adreß-kalender 1790, SLUB, S. 109
  3. Letztmalig im Leipziger Adreß-Kalender 1798, SLUB, S. 298
  4. Datensatz auf WorldCat Identities
  5. Adressbuch Dresden 1844, SLUB, S. 159
  6. Adressbuch von
  7. Leipziger Zeitung vom 15. Mai 1830, Digitalisat auf Google Books, S. 1190
  8. Dresdner Adreß-Kalender auf das Jahr 1820, Digitalisat auf Google Books, S. 65, S. 118
  9. Dresdner Adress-kalender 1831, SLUB, S. 150
  10. Dresdner Adress-Handbuch, SLUB, S. 159
  11. landtagblatt, Dresdener politische Zeitschrift... im Königreiche Sachsen, Hanuar 1833, Digitalisat auf Google Books, S. 47

[Bearbeiten] Weblinks

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