Friedrich Polle
Dr. phil. Conrad Friedrich Polle, auch Konrad Friedrich Polle (* 2. März 1830 in Scharmbeck bei Bremen; † 2. März 1902 in Dresden) war ein deutscher Lehrer, Gymnasialprofessor sowie Heimatforscher und Schriftsteller.
[Bearbeiten] Familie
Conrad Friedrich Polle wurde am 2. März 1830 in Scharmbeck als ältester Sohn seiner Eltern, dem Kunstdrechsler Johann Friedrich Polle, ursprünglich aus Eisleben stammend und Gesche Ahlheid geb. Ohlsen, Tochter von Hinrich Ohlsen geboren. Seine Eltern heirateten am 28. Mai 1829 in Wulsbüttel.[1]
Noch bis in das 20. Jahrhundert lebten Nachkommen der Familie Polle in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen.[2]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Conrad Friedrich Polle studierte Philologie, promovierte und schlug den Beruf eines Lehrers ein. Er ist erstmals 1862 im Adressbuch von Dresden als Dr. phil. und als Oberlehrer am Vitzthumschen Gymnasium zu finden. Zu dieser Zeit wohnte er bereits in der Große Plauenschen Gasse 7 und 8 im Erdgeschoss.[3] Bereits ein Jahr später wurde er zum Quartus (vierter (Ober-)Lehrer an der Schule) am Gymnasium berufen.[4]
1891 wurde Polle zum Gymnasialprofessor am Vitzthumschen Gymnasium berufen.[5] Drei Jahre später, 1894 wurde er emeriert.[6] 1899 wurde er für seine Verdienste noch zum Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtordens ernannt.[7] Vor allem ab den 1880er Jahren betätigte sich Polle auch als Heimatforscher und veröffentlichte u.a. Reiseführer der näheren Umgebung von Dresden.
Polle wohnte zuletzt in der Große Plauenschen Straße 17/19.[8] Er starb genau am Tag seines 72. Geburtstages und wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
In der Sächsischen Landesbibliothek ist eine Vielzahl von Veröffentlichungen von Friedrich Polle erhalten:
- 1866: "De artis vocbulis quibusdam Lucretianis"
- 1870: "Bilder und Borkum"
- 1870: "Verblüffende Wörter im Deutschen"
- 1870: "Über Schwarzseherei"
- 1870: "Über Sprache und Sprachen"
- 1871: Metamorphoses: Auswahl fur Schulen
- 1875: "Ovidius Naso, Publius: Metamorphoses - 2 : Buch X-XV und das mythologisch-geographische Register enthaltend"
- 1877: "Pan / ein lustiges Liederbuch für Gymnasiasten mit den Singweisen"
- 1883: "Führer durch das Weisseritzthal nach Schmiedeberg und seiner Umgebung / Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf"
- 1886: "Müglitzthalführer"
- 1887: "Die wendischen Wallfahrer in Berggießhübel"
- 1889: "Wie denkt das Volk über die Sprache? / gemeinverständliche Beiträge zur Beantwortung dieser Frage"
- 1889: "Phaedri Fabulae/ Fabulae"
- 1893: "Aus Kindermund"
- 1893: "Wörterbuch zu Ovids Metamorphosen"
- 1894: "Dippoldiswalde und das Thal der roten Weißeritz"
- 1894: "Über den Schulunterricht in der Philosophie"
- 1896: "Wie bezeichneten die alten Griechen den Witz?"
- 1896: "Tirocinivm poeticvm / erstes Lesebuch aus lateinischen Dichtern/ Tirocinium poeticum"
- 1897: "Deutsche Kinderreime und Verwandtes / aus dem Munde des Volkes vornehmlich in Pommern"
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1899: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 3, 1901-1904, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 182
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Die MAUS, gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen, Ortsfamilienbuch Wulsbüttel
- ↑ Ruhestätte Fam. Polle auf dem Friedhof Scharmbeck, Osterholz-Scharmbeck
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, SLUB Dresden, S. 197
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, SLUB Dresden, S. 218
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB Dresden, S. 503
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, SLUB Dresden, S. 622
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB Dresden, S. 583
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB Dresden, S. 635