Gabriel Tzschimmer
Gabriel Tzschimmer (* 28. Juni 1629 in Dresden; † 25. November 1694 ebenda) war ein Historiker, kurfürstlich-sächsischer Rat und Bürgermeister der Stadt Dresden.[1]
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[Bearbeiten] Familie
Gabriel Tzschimmer wurde 1629 als Sohn des kurfürstlichen Jagdzeugwagenmeisters Andreas Tzschimmer († 1643) sowie dessen Ehefrau Ursula, geb. von Böhlen aus dem Hause Belgern geboren.
Tzschimmer heiratete 1663 in Dresden Susanna Catharina, die Tochter des Dresdner Stadtmajors August Döring, der noch 1689 unter Generalwachtmeister und Obrist Wolf Caspar von Klengel, dem Stadtkommandanten in Altendresden in diesem Amt im Garnisonsstab der heutigen Neustadt tätig war.[2]. Das Paar hatte sechs Kinder. So wird unter anderem ein Johann Gottlieb Tzschimmer erwähnt, der 1716 gestorben ist.[3]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Stadtschule in Dresden, nahm Gabriel 1648 ein Studium der Rechtswissenschaften in der Universität von Leipzig auf, setzte dies 1650 in Wittenberg fort, wo er bis 1653 blieb. Danach ging Tzschimmer auf eine ausgiebige Kavalierstour durch Deutschland und blieb 1655 für ein Jahr zu einem weiteren Studium an der Universität Tübingen.
1656 setzte er seine Reise über Straßburg nach Italien fort. Aufgrund eines Unglücks in Italien, das ihm zugestoßen war, entschloss er sich über Wien und Ungarn zurück zu reisen. 1661 traf er wieder in Dresden ein.
Am 1. Mai 1661, mit Beginn der neuen Amtsperiode nach Walpurgis wurde er kurz darauf als Ratsherr Mitglied des Stadtrates. Zu dieser Zeit veröffentlichte Tzschimmer das Werk:
- Des streitbaren Castrioti ruhmwürdigste Geschichte, Dresden, 1664
Ab 1669 war er zudem geheimer Kammerdiener am kurfürstlichen Hof von Johann Georg II.. Sieben Jahre später, am 8. August 1676 verlieh ihm der Kurfürst den Titel eines Wirklichen Rates.
1678 verfasste er sein berühmtes Werk über die Durchlauchtigste Zusammenkunft (vollständiger, ursprünglicher Titel: "Durchlauchigste Zusammenkunfft verschiedener Fürstlicher Personen zu Dreßden im Jahr 1678"). Bereits vorher wirkte er auch als Schriftsteller und übersetzte ebenfalls historische Werke wie:
- De quattuor summis imperiis (Die vier Ecken der höchsten Staatsämter) von Johannes Sleidanus, Straßburg, 1544 und
- Historia de vita et gestis Scanderbegi, Epirotarum principis (Eine Geschichte vom Leben und Taten des Scanderbegi, Fürst von Epirus) von Marinus Baletus, Rom, 1520.
Am 1. Mai 1682 wurde Tzschimmer einstimmig von den Räten der Stadt Dresden zum Bürgermeister gewählt. Das höchste Amt der Stadt hatte er bis zu seinem im Jahr 1694 erfolgten Tod inne. Seine Leichenpredigt wurde von Johann Seebischen gehalten und 1695 in Dresden gedruckt.
Die Tzschimmerstraße im Stadtteil Striesen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Registereintrag von Gabriel Tzschimmer auf thesaurus.cerl.org
- ↑ Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alterthumskunde, herausgegeben von Dr. Hubert Ermisch, Dresden 1886, Wilhelm Baensch Verlagshandlung - Online pdf
- ↑ Registereintrag von Johann Gottlieb Tzschimmer auf thesaurus.cerl.org
- Georg Beutel: Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten. Verlag Heinrich, Dresden 1908.
- Die Festkultur am Dresdner Hofe Johann Georgs II. von Sachsen (1660-1679), Uta Deppe, Ludwig Verlag Kiel, 2006, Online pdf
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Gabriel Tzschimmer“
- Reinhardt Eigenwill, Tzschimmer, Gabriel, in Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky
- Gabriel Tzschimmer im Zedler-Lexikon