Gaetano Chiaveri

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Chiaveris Hofkirche im Bau
Ehemaliges Palais Chiaveris nach dem Umbau für Prinz Max

Gaetano Chiaveri (* 1689 in Rom; † 5. März 1770 in Foligno) war ein bedeutender Baumeister des Dresdner Barock römischer Prägung.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Chiaveri war in seiner italienischen Heimat ausgebildet worden. 1717 holte ihn Peter I. nach St. Petersburg. August III. lernte Chiaveri in Warschau kennen, wo dieser für den Grafen Jakob Heinrich von Flemming einen Palast bauen sollte, was Flemmings Tod verhinderte, und für August den Starken den Trauerkatafalk entworfen hatte. 1736 verpflichtete August III. Chiaveri nach Dresden. Bis 1743 wurde für ihn das spätere Prinz-Max-Palais errichtet.

Neben seinem Hauptwerk, der Hofkirche, und dem eigenen Palais beeinflusste Chiaveri in Dresden auch die Architektur der Häuser Töpferstraße 2 Ecke Augustusstraße und Hauptstraße 7 mit der Schauseite Obergraben 3. Um die wissenschaftliche Aufarbeitung von Chiaveris Schaffen machte sich vor allem Eberhard Hempel verdient. Die Chiaverigasse trägt seit 2007 seinen Namen sowie bereits seit 1994 das öffentliche Restaurant im Sächsischen Landtag.[1]

[Bearbeiten] Bau der Hofkirche

Der Bau der politisch problematischen Kirche - mit ihr bekannten sich die Wettiner im überwiegend protestantischen Sachsen endgültig zur Konversion zum Katholizismus - sollte aus den anhaltenden Eifersüchteleien der Dresdner Architekten um Johann Christoph Knöffel, Jean de Bodt, Zacharias Longuelune und George Bähr herausgehalten werden. Zudem wollte man vermeiden, dass überhaupt vom geplanten Bau und seiner Bestimmung als Hofkirche gesprochen wurde. Darum schrieb man in den Verordnungen und Akten immer nur von einem "großen Bau zwischen dem königlichen Schlosse und der Brücke".

Die Wahl fiel auf Chiaveri auch, weil August III. eine Vorliebe für den italienischen Barock besaß. Mit Chiaveri kamen noch einige weitere italienische Architekten sowie der Bildhauer Lorenzo Mattielli aus Vicenza und der Maler Stefano Torelli aus Bologna nach Dresden. Diesen Künstlern und den Bauleuten gestattete der König, sich ganz in der Nähe des Bauplatzes am Zwinger Wohnhäuser zu errichten. Auf diese Weise entstand das sogenannte Italienische Dörfchen. Für Chiaveri wurde 1742 ein Wohnhaus auf der heutigen Ostra-Allee 22 errichtet (1783 für Prinz Maximilian als Prinz-Max-Palais umgebaut, 1890 abgerissen).

Der Bau der Kirche dauerte von 1739 bis 1756. Von 1746 wurde er für längere Zeit unterbrochen, weil Chiaveris Neider verbreitet hatten, die Wölbung des Schiffes drohe einzustürzen. Scharenweise flüchteten die Arbeiter vom Bau. Erst als der Maler Anton Raphael Mengs mit seinem Vater Ismael Mengs das Gewölbe bestiegen und damit den Beweis seiner Festigkeit geliefert hatte, wurde der Bau fortgesetzt. Weitere Gegenargumente betrafen den Baustil (Barock wurde vom Rokoko abgelöst), Sicherheitsaspekte wegen des Durchbrechens der alten Stadtbefestigung und persönliche Eigenheiten des Architekten, der z. B. kaum Deutsch sprach. Chiaveri verließ, der Anfeindungen müde, 1749 den Bau und kehrte nach Italien zurück. An seiner Stelle übernahm Knöffel den Weiterbau und erhöhte den Kirchturm gegenüber den ursprünglichen Planungen um 14 Meter. Chiaveri kam 1762 nochmals nach Dresden und konnte sein Werk in Augenschein nehmen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Henry Berndt: Gaststätte im Landtag: Neustart mit Hindernissen, sächsische.de, 4. Januar 2022.

[Bearbeiten] Weblinks

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