Gebr. Hörmann AG

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„Keksfabrik“, von Süden gesehen
Briefkopf um 1930
Grabstätte Kaditz

Im Jahre 1895 gründeten die Brüder Robert Leo Hörmann (18701907) und Max Ludwig Hörmann (18661919) auf der Dresdner Liliengasse die einst größte Waffelfabrik Deutschlands. Sie produzierten zunächst mit einigen Bäckern Leb- und Honigkuchen sowie Konditoreiwaren. Im Jahre 1897 verlagerten sie ihre Firma in die damalige Vorortgemeinde Mickten. Dort produzierten die Gebrüder Hörmann 1898 erstmals in Deutschland industriell Russisch Brot.[1] Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren bei „Hörmanns“ – seit 1911 firmierten sie als Gebrüder Hörmann AG – etwa 500 Arbeiter beschäftigt. Im Karree Kötzschenbroder, Trachauer und Sternstraße im 1903 nach Dresden eingemeindeten Mickten entstand in den Folgejahren die bedeutendste Waffelbäckerei Deutschlands. Verschiedene Jahreszahlen (etwa 1906, 1909, 1916) an den einzelnen Gebäudeteilen erinnern noch heute daran, dass die Hörmann-Brüder ihre Fabrikanlage stetig erweiterten. Hier wurden gefragte Waffeln und Biskuits mit diversen Füllungen hergestellt und weltweit verkauft. Bekannt waren vor allem die „Alpenstern“-Waffeln.

Max Ludwig Hörmann, damals Direktor der „Gebrüder Hörmann AG“, ließ sich kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges an der Trachauer Wilder-Mann-Straße 29 die geräumige Hörmann-Villa bauen.

Auf dem sogenannten Franzosenfriedhof Kaditz an der Serkowitzer Straße befindet sich die repräsentative Jugendstil-Grabstätte der Familie Hörmann.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die große Hörmann-Fabrikanlage u. a. der Hauptsitz des VEB Dauerbackwaren Dresden, dessen angestrebte Privatisierung 1992 scheiterte.[2]

Seit 1996 dienen die ehemaligen Produktionsgebäude nach einer grundhaften Sanierung Wohn- und Gewerbezwecken. Die Kölner Firma Dr. Glossner schuf bis 2000 rund 200 Wohneinheiten in den ehemaligen Firmengebäuden am heutigen Elbvillenweg.[3] Bei der Flut im August 2002 setzte die in unmittelbarer Nähe vorbeifließende Elbe die „Keksfabrik“ bis zur ersten Etage unter Wasser.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Bettina Klemm: Russisch Brot im Retrogewand. In: SZ 8.3.2018
  2. Auskunft Herr Hessel (WIMAD) beim Löbtauer Geschichtstreff, 6. September 2014
  3. http://home.immobilienscout24.de/6321772/expose/50274202
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