Liliengasse
Die Liliengasse in der Wilsdruffer Vorstadt war seit 1840 nach dem Gasthof Drei Lilien (Fischersdorf) so benannt. Von 1962 bis 1991 trug sie den Namen des Antifaschisten Bruno Siegel (1890-1949).
Von 1895 bis 1897 produzierten die Brüder Leo und Max Ludwig Hörmann in der Liliengasse Leb- und Honigkuchen sowie Konditoreiwaren. Anschließend verlagerten sie ihre Firma in die damalige Vorortgemeinde Mickten.
An der Liliengasse existiert bis heute ein Zivilschutzbunker für bis zu 500 Menschen. Der 27 Meter lange und 16 Meter breite Schutzraum ist einer von drei noch bestehenden in Dresden und sollte Zuflucht bieten bei Bombenangriffen, ABC-Anschlägen und Atomschlägen. Die Menschen im Bunker sollten zwei bis drei Wochen überleben können. Der Schutzraum mit seinen anderthalb bis zwei Meter dicken Stahlbeton-Wänden wurde 1961 geplant und bis 1964 gebaut. Von einem Aufenthaltsraum in der Mitte gingen rechts und links "Schlafboxen" ab. Sie waren auf der einen Seite des großen Raumes mit Liegemöglichkeiten ausgestattet, auf der anderen mit Stühlen versehen, sodass die Insassen abwechselnd schlafen und sitzen konnten. Der Strom konnte sowohl aus dem öffentlichen Netz bezogen als auch mit einem Aggregat erzeugt werden. Es gab auch Duschen und Toiletten, sogar getrennt für Damen und Herren. Heute kümmert sich die Dresdner Feuerwehr um die drei noch existierenden Luftschutzbunker der Stadt.[1]
[Bearbeiten] Adressen
- Nr. 10: von 1899 bis 1932: Erdgeschoss und 1. Obergeschoss: Buchdruckermeister, Papier- und Schreibwarenhändler Ernst Hermann Liebert und nach 1912 dessen Witwe Ida Liebert