Ida Liebert
Ida Adele Liebert geb. Finster (* 21. März 1858; † 11. Dezember 1932 in Dresden)[1] war eine sächsische Unternehmerin und Inhaberin einer Buchbinderei sowie einer Papier- und Schreibwarenhandlung. Sie ist 1919 als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet.[2]
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[Bearbeiten] Familie
Ida Adele Liebert Finster war die Tochter des Dresdner Produktenhändlers im der Palmstraße,[3] Johann Gottlieb Finster (* 1832 in Walddorf bei Löbau; † 4. März 1890 in Dresden) und dessen Ehefrau Luise Christiane geb. Israel (* 1833; † 9. August 1905 in Dresden). Gegen Lieberts Vater liefen 1864 am Bezirksgericht zu Löbau Untersuchungen wegen Betrugshandlungen in seiner Tätigkeit als Schneider.[4] Zuletzt arbeitete er in der Dresdner Kreuzstraße wieder als Schneider.[5]
Ide Liebert heiratete am 5. Januar 1878 in Dresden den Buchbindermeister Ernst Hermann Liebert (* 13. Juli 1852; † 15. Mai 1912 in Dresden), Sohn don Leopold Leberecht Liebert und dessen Ehefrau August Jeanette Liebert. Lieberts Ehemann war auch Inhaber einer Buch-, Papier-, Schreibmaterial- und Galanteriewarenhandlung sowie Inhaber eines Journallesezirkels.[6] Er kam 1876 nach Dresden und war seit 1877 Vorsitzender des Dresdner Vereins des Deutschen Verbandes für Buchbinder, damals noch an der Bürgerwiese.[7] Im gleichen Jahr übernahm er als Werkführer eine Buchbinderei und wohnte anfangs in der Ammonstraße 46.[8] Das Ehepaar Liebert hatte vier Töchter:
- Anna Adele Liebert (* 28. März 1878 in Dresden) ⚭ 1900 Erich August Ludwig Huschka, Sekretär bei der Fuhrwerks-Berufs-Genossenschaft,[9]
- Margarethe Olga Liebert (* 27. April 1879 in Dresden) ⚭ 1915 Hugo Arthur Maria von Miller.
- Frida Hermine Liebert (* 31. August 1880 in Dresden), wohnte in der Wohnung ihrer Mutter, ist dort 1934 als Privata verzeichnet,[10] gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in der Liliengasse 12.[11]
- Elsa Dorothea Liebert (* 18. September 1882 in Dresden).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ida Liebert übernahm nach dem Tod ihres Mannes die bisher von ihm geführte Buchbinderei in der Liliengasse 10 im Erd- sowie im ersten Obergeschoss in der Wilsdruffer Vorstadt als Inhaberin sowie die ebenfalls dort befindliche Papier- und Schreibwarenhandlung. Sie ist als Inhaberin und Unternehmerin erstmals 1913 im Dresdner Adressbuch zu finden.[12] Sie führte beide Geschäfte bis 1923.[13] Im gleichen Jahr verkaufte sie beide Geschäfte und lebte als „Privata“ weiter, bis zu ihrem Tod in ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss.[14] Aufgrund ihres Todes erst Ende des Jahres 1932, ist sie auch aufgrund des vorherigen Redaktionsschlusses noch im Dresdner Adressbuch von 1933 aufgeführt.[15]
1919 ist Liebert als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens als „Buchbindermeisters-Witwe“ verzeichnet, wo sie als ordentliches Mitglied im Geschichtsverein mitarbeitete und diesen unterstützte.
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Daten aus Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, S. 112, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung: Amtsblatt des Königlichen Landgerichts, 1864, Digitalisat auf Google Books, S. 157
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, S. 153, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, S. 669, SLUB
- ↑ Verbandsnachrichten in: Allgemeine Buchbinder-Zeitung, Organ des Verbandes für Buchbinder und verwandte Geschäftszweige, 4. Jahrgang, Nr. 5, Leipzig, Ausgabe vom 2. Februar 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 17
- ↑ Adressbuch Dresden 1878, S. 257, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, S. 390, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1934, S. 1778, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, S. 607, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, S. 684, SLUB
- ↑ Letztmalig als Inhaberin im Adressbuch Dresden 1922/23, S. 594, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1932, S. 523, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1933, S. 511, SLUB