Georg Emil Haupt
Georg Emil Haupt (* 19. März 1865 in Zwickau; † nach 1943/44) war ein sächsischer Jurist und Beamter, u. a. als Ministerialrat im sächsischen Justizministerium mit dem Titel eines Geheimen Justizrates, zuletzt als Senatspräsident in Dresden.
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[Bearbeiten] Familie
Georg Emil Haupt war der Sohn des Zwickauer Kaufmanns und Kolonialwaren-Agenten Eugen Oskar Haupt († 1904/05 in Zwickau) und dessen Ehefrau Pauline Haupt in der damaligen Schneeberger Vorstadt 48. Dieser war 1860 einer der damals 76 Mitglieder der Kramerinnung in Zwickau.[1] In den 1870er Jahren wohnte Haupts Vater in der Wilhelmstraße 365A,[2] in den 1880er Jahren dann als Kaufmann und Agent in der Schulstraße 11.[3] Haupt hatte noch folgende Geschwister:
- Eugenie Haupt, Mallehrerin und
- Marie Haupt, Handarbeitslehrerin, die weiter zusammen mit ihrer Mutter in der Schulstraße 11 in Zwickau wohnten.[4]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Georg Haupt erhielt seine höhere Schulbildung am Gymnasium in Zwickau, wo er im Schuljahr 1877/78 in der Quarta (7. Klsse) verzeichnet ist,[5] zwei Jahre später dann in der Ober-Tertia (9. Klasse).[6] Anschließend nahm Haupt ein Studium der Rechtswissenschaften auf. Haupt ist erstmals 1890 im Zwickauer Adressbuch verzeichnet, als er während seiner Referendarszeit als Referendar am Zwickauer Amtsgericht arbeitete. Zu dieser Zeit wohnte er noch in der elterlichen Wohnung in der Zwickauer Schulstraße 11.[7] 1892, nach seiner Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) an der Universität, kehrte Haupt als Landgerichts-Referendar zurück nach Zwickau.[8]
1897 wurde Haupt als Amtsrichter an das königliche Amtsgericht nach Leipzig berufen. In der Messestadt zog er in die Schenkendorfstraße 7.[9] 1904 zog er in Leipzig in die Südstraße 32.[10] 1906 wurde Haupt zum Landrichter ernannt.[11] Als solcher erhielt er den Titel eines königlich-sächsischen Landgerichtsrates. Er blieb in Leipzig bis 1909.
Im gleichen Jahr wurde Haupt anstelle des verstorbenen Landgerichtsdirektors und Oberjustizrates Heinrich Paul Scheuffler (1841–1909) als neuer Direktor des Landgerichts Plauen in das sächsische Vogtland berufen.[12] Im vogtländischen Plauen zog Haupt in eine Wohnung in der Ziegelstraße 37.[13] Er arbeitete und wohnte in Plauen ungefähr fünf Jahre.
1914 wurde Haupt als neuer Direktor zum Dresdner Landgericht versetzt. In Dresden zog er anfangs in die Schillerstraße 41.[14] 1917 ernannte der sächsische König Friedrich August III. zum Vortragenden Rat mit dem Titel eines Geheimen Justizrates im sächsischen Justizministerium.[15] Er war damit einer von acht vortragenden Räten im Jusizministerium unter der Leitung des damaligen Justizministers Dr. Paul Arthur Nagel.[16] Er blieb in diesem Amt auch nach der Novemberrevolution unter dem neuen volksbeauftragten Minister Dr. Georg Gradnauer von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der auch gleichzeitig Vorsitzender des sächsischen Rates der Volksbeauftragten war,[17] im Folgejahr auch unter dem neuen Jusizminister Dr. Wilhelm Rudolph Harnisch von der SPD.[18] 1920 wurde Haupt - weiterhin im Rang eines Geheimen Justizrates - zum Ministerialrat im Justizministerium des Freistaates Sachsen ernannt.[19] In dieser Funktion blieb er bis 1923, ab 1921 auch unter dem neuen linken Justizminister Erich Zeigner.[20]
Ab 1924 ist Haupt als Senatspräsident am Dresdner Oberlandesgericht verzeichnet.[21] 1926 zog er in die Bautzner Straße 131.[22] Als Senatspräsident wirkte Haupt bis 1930 am Oberlandesgericht. Im gleichen Jahr wurde er unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Beibehaltung des Titels als Senatspräsident i.R. (im Ruhestand) pensioniert,[23] ab 1937 als Senatspräsident a.D. (außer Dienst).[24] Haupt ist noch 1943/44 im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[25]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1914: Königlich-preußische Rote-Kreuz-Medaille 3. Klasse
- 1916: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1918: Königlich-sächsische Kriegsverdienstmedaille
[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Zwickau 1860, S. 84, SLUB
- ↑ Adressbuch Zwickau 1875/76, S. 283, SLUB
- ↑ Adressbuch Zwickau 1885/86, S. 41, SLUB
- ↑ Adressbuch Zwickau 1906/07, S. 305, SLUB
- ↑ Max Erler: Jahresbericht des Gymnasiums zu Zwickau über das Schuljahr 1877/78, Zwickau 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 48
- ↑ Max Erler: Jahresbericht des Gymnasiums zu Zwickau über das Schuljahr 1879/80, Zwickau 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 30
- ↑ Adressbuch Zwickau 1890, S. 242, SLUB
- ↑ Adressbuch Zwickau 1893, S. 258, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1898, S. 391, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1905, S. 238, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1907, S. 253, SLUB
- ↑ Mitteilungen des Vereins für Vogtländische Geschichte und Altertumskunde, Plauen i.V., Bände 20-22, Plauen 1909, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 253
- ↑ Adressbuch Plauen i.V. 1910/11, S. 522, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1915, S. 416, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1918, S. 337, SLIB
- ↑ Adressbuch Dresden 1918, S. 983, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1919, S. 967, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1920, S. 989, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1921, S. 1022, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1922/23, S. 1132, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1924/25, S. 364, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1926/27, S. 341, SLUB
- ↑ Erstmals als solcher im Adressbuch Dresden 1931, S. 333, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1938, S. 401, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, S. 390, SLUB