George Rudolph Fäsch

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George Rudolph Fäsch, auch Georg Rudolph Faesch (* 1711 in Dresden;[1]1. Mai 1787 ebenda) war ein anfangs königlich-polnischer und (später nur noch) kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Chef des sächsischen Ingenieurkorps im Rang eines Generalmajors der Infanterie. Er war sächsischer Generalquartiermeister, Direktor des Militär-Oberbauamtes des Kurfürstentums Sachsen und Kriegshistoriker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

George Rudolph Fäsch enstammte der ursprünglich aus dem Breisgau stammenden Familie Faesch/Fäsch, die eine Reihe von Baumeistern, Architekten und Ingenieuren hervorbrachte und 1409 das Basler Bürgerrecht erhielt. Die Familie wurde 1563 von Kaiser Ferdinand I. geadelt.

Fäsch war der Sohn des königlich-polnischen und kursächsischen Obristen (Oberst) des Ingenieurkorps, Architekten und Architekturtheoretikers Johann Rudolph Fäsch (* 6. April 1680 in Basel; † 1. November 1749 in Dresden).[2][3] Fäschs Vater ist 1738 und 1740 im Dresdner Adressbuch in der Neustadt im Böhmertschen-Erben-Haus am Kohlmarkt als Obristleutnant verzeichnet.[4][5]

George Rudolph Fäsch heiratete am 28. April 1778 in Dresden Johanne Margarethe geb. Sul(t)zberger, Tochter des kursächsischen Obristleutnants Carl Adolph Sultzberger, der 1740 in Dresden am Altmarkt in seinem dortigen Haus lebte.[6]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

George Rudolph Fäsch absolvierte für seine Offizierskarriere keine klassische Kadettenlaufbahn in der sächsischen Armee. Wahrscheinlich lernte er bei seinem Vater, der viele Jahre ebenfalls als ranghoher Offizier im sächsischen Ingenieurkorps wirkte. Bereits Kurfürst August unterhielt in der sächsischen Armee einige Ingenieure oder Kriegsbaumeister. August der Starke schuf 1712 das sächsische Ingenieurskorps, u.a. für Festungs- und Kasernenbauten, Quartiere für Mannschaften und Offiziere, aber auch für Feldbauten im Falle des Krieges, z.B. sogenannte Schanzen. Das Ingenieurkorps war mal der Feldartillerie, mal der Infanterie in der sächsischen Armee unterstellt.

Nachgewiesen ist, dass Fäsch 1734, im Alter von etwa 23 Jahren, sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant erhielt. Zu dieser Zeit war Generalleutnant Freiherr Jean de Bodt Chef des sächsischen Ingenieurkorps, der seit 1728 das Kommando übernommen hatte. Sechs Jahre später, 1740, wurde Fäsch zum Premier-Lieutenant befördert. 1743 wurde das sächsische Ingenieurkorps in zwei Brigaden sowie einem sogenannten Nachtrag eingeteilt. Fäsch kam dabei zur später sogenannten Feldbrigade. Dort wurde Fäsch 1747 zum Ingenieur-Hauptmann befördert, vier Jahre später, 1751 dann bereits zum Major und damit zum Stabsoffizier. Seit den 1750er Jahren beschäftigte er sich auch als Militärhistoriker und veröffentlichte eine Reihe von Büchern.

1759 wurde Fäsch zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) befördert. Zwei Jahre später, ab 1761 erhielt er einen neuen Chef des Ingenieurkorps mit dem Generalmajor von Geyer. Dieser gab 1763 die Führung an den damaligen Generalleutnant Carl August von Gersdorff ab, der 1776 zum General der Infanterie befördert und ab 1779 neuer Kriegsminister von Sachsen wurde. Fäsch wurde 1762 aggregierter (überzähliger) Oberst in der Feldbrigade des Ingenieurkorps. Ab 1763 war er erst interimistisch,[7] ab 1768 mit der ordentlichen Führung der Feldbrigade beauftragt, einer der beiden Brigaden des Ingenieurskorps. Die andere Brigade war die Landbrigade, der allerdings Fäsch ab 1771 aufgrund seiner alleinigen Anstellung als Oberster des Ingeneurkorps ebenfalls Befehle erteilen konnte.

Im kursächsischen Hof- und Staatskalender von 1765 ist Fäsch immer noch als überzähliger Oberst auf der Planstelle des Obristleutnants in der Feldbrigade des Ingenieurkorps aufgeführt.[8] 1775 ist er als wirklicher Obrist im Staatskalender zu finden. Am 29. April 1778 ernannte der sächsische Kurfürst Friedrich August der Gerechte Fäsch zum Generalmajor, weiterhin als Brigadier der Feldbrigade des Ingenieurkorps und ranghöchster aktiver Offizier des Korps, vom sächsischen Kriegsminister von Gersdorff abgesehen. Er blieb auch ranghöchster Offizier nach der Beförderung des Brigadiers der Landbrigade des Ingenieurkorps, Karl Christoph Rehschuh am 19. Mai 1783 zum Oberst.

Nach dem Tod seines ehemaligen Kommandeurs wurde Fäsch am 26. März 1787 offiziell vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte zum Chef des sächsischen Ingenieurkorps und damit zum Nachfolger von Gersdorff in dieser Dienststellung ernannt. Damit war er auch Direktor des Militär-Oberbauamtes des Kurfürstentums Sachsen. Seine neuen Posten konnte er aber nur wenige Wochen ausüben.[9] Er ist letztmalig 1787 im Hof- und Staatskalender des Kurfürstentums Sachsen verzeichnet.[10] Fäsch starb im Alter von 75 Jahren. Er wurde am 5. Mai 1787 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Bauten/ Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Laut Ancestry cirka 1715 geboren. Laut Rangliste der sächsischen Armee 1783 im Jahr 1710, lt. Rangliste von 1787 jedoch 1716 geboren. Laut Hasche (Todesnachricht von 1787) beim Tod 75 Jahre alt. Vermutlich in der 2. Hälfte des Jahres 1711 geboren.
  2. Datensatz auf Ancestry, dort allerdings mit der falschen Transkription des Nachnamens: Fusch.
  3. S.a.: Scholze, Hans Eberhard, "Fäsch, Johann Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 741-742 Online-Version.
  4. Das Jetztlebende Königliche Dreßden, 1738, Digitalisat der SLUB, S. 24[41].
  5. Das Jetztlebende Königliche Dreßden, 1740, Digitalisat der SLUB, S. 38[72].
  6. Das Jetztlebende Königliche Dreßden, 1740, Digitalisat der SLUB, S. 131[266].
  7. Als Oberst von Langen 1763 Festungsingenieur der Festung Königstein wurde.
  8. Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staats-Calender auf das Jahr 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 178.
  9. Johann-Christian Hasche (Hrsg.): Magazin der Sächsischen Geschichte, 4. Theil, Dresden 1787, Digitalisat auf Google Books, S. 320.
  10. Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staats-Calender auf das Jahr 1787, Digitalisat auf Google Books, S. 229.
  11. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 35.

[Bearbeiten] Weblinks

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