Hans-Jürgen Lücking

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Hans-Jürgen Lücking (* 1. März 1944; † 11. März 2024) war ein sächsischer Eisenbahner, Verwaltungsbeamter und Manager, u.a. als letzter Präsident der Reichsbahndirektion (Rbd) Dresden, zuletzt als Konzernbeauftragter der DB-AG für Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Lücking begann früh, ab 1958 seine Tätigkeit bei der Deutschen Bahn. Lücking konnte in der Deutschen Reichsbahn eine enorme Karriere aufweisen und war bis 1991 noch Leiter des Reichsbahnamtes Karl-Marx-Stadt.

Lücking wurde mit Wirkung vom 1. November 1991 als letzter Präsident der Reichsbahndirektion Dresden Nachfolger von Rolf Weidig,[1] der diese Dienststellung ab 1990 für nur etwa ein Jahr inne hatte. Lücking musste allerdings zwei Jahre auf die offizielle Bestätigung in seinem neuen Amt in Dresden warten.[2] Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit konnte Lücking am 20. Dezember 1993 in der Tageszeitung Neue Zeit berichten, dass mit der Schmalspurbahn Oschatz-Mügeln, der sogenannten Kaolinbahn, die erste sächsische Schmalspurbahn privatisiert werden konnte. Mit dem Verkauf äußerte er sich überzeugt, dass mit dem Verkauf diese Bahn auch zukünftig erhalten werden kann. Im Vorfeld der Privatisierung hatte die Reichsbahn eine neue Umladehalle für Kaolin in Oschatz erbaut.[3]

Lücking blieb bis Ende 1993 in seinem Amt als Präsident der Rbd Dresden. Er war damit der letzte von 16 Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden.[4][5] Am 1. Januar 1994 trat die Bahnreform in Kraft. Aus den Behörden Deutsche Reichsbahn und Deutsche Bundesbahn entstand die ausschließlich unternehmerisch geführte Deutsche Bahn AG (DB AG), die sich vollständig in Bundeseigentum befand. Ab diesem Tag wurde Lücking zum Konzernbevollmächtigten der DB-AG für Sachsen ernannt. Er war damit neben Siegfried Knüpfer in Thüringen einer der beiden ehemaligen Reichsbahner, die der DB-Konzern als Konzernbeauftragter mit in die höchste Managementspitze übernahm.[6]

Ende 2008, am 22. Dezember 2008 wurde er offiziell in den Ruhestand verabschiedet und beendete nach über 50 Jahren Dienst bei den beiden deutschen Bahnverwaltungen, der Deutschen Reichsbahn und der DB seine Karriere als Konzernbevollmächtigter der DB-AG für Sachsen.[7]

Lücking starb kurz nach Vollendung seines 80. Geburtstages. Seine Urne wurde am 24. April 2024 auf dem Waldfriedhof in Oberpfannenstiehl im Erzgebirge beigesetzt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Direktoren und Präsidenten der Eisenbahnverwaltung auf: Königlich Sächsische Staatseisenbahn-Direction zu Dresden, Onlineartikel auf www.bahnstatistik.de
  2. Erich Preuß: Die zerrissene Bahn: 1990-2000: Tatsachen, Legenden, Hintergründe, Transpress-Verlag 2001, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 32.
  3. Historisches Kleinod erhalten, Erste sächsische Schmalspurbahn wurde privatisiert in: „Neue Zeit“, 20. Dezember 1993, [page=24 Digitalisat] im DFG-Viewer, Seite 24, Anmeldung erforderlich.
  4. Lok-Magazin, Ausgaben 292-297, Franck'sche Verlagshandlung, 2006, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 93.
  5. Albert Oeckl: Taschenbuch des öffentlichen Lebens: Deutschland, Band 43, Festland-Verlag 1994, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 105.
  6. Helmut Schmidt, Hans-Joachim Kirsche: Grundlagen: Entwicklung der Direktionen 1945-1993, Neddermayer-Verlag, 2010, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 192, 198 und 263.
  7. DB AG: Wechsel des Konzernbevollmächtigten für Sachsen auf Eurailpress.

[Bearbeiten] Weblinks

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