Hans Heinrich Demiani

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Dr. jur. Hans Heinrich Demiani (* 11. Juli 1857 in Leipzig; † 24. Februar 1911 in Bozen/ Italien) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates bei der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft. Demiani war ein begeisterter Kunstsammler, vor allem von Edelzinn sowie Mäzen und stiftete einen Großteil seiner Sammlung dem Dresdner Kunstgewerbemuseum.

[Bearbeiten] Familie

Hans Heinrich Demiani entstammte der ursprünglich im 17. Jahrhundert aus Siebenbürgen ausgewanderten Familie Demiani. Weitere bekannte Familienmitglieder waren u.a. der Maler Karl Friedrich Demiani (17681823), der Jurist und Politiker Wikipedia:Gottlob Ludwig Demiani (17861846), später Oberbürgermeister in Görlitz sowie der Leipziger Großkaufmann und Präsident der Leipziger Handelskammer Christian Heinrich Demiani (17941865).[1].

Hans Demiani war der Sohn des Leipziger Kaufmanns Johann Heinrich Demiani-Dufour († 1864 in Leipzig).[2][3] Hans' Vater war wie sein Bruder Christian Heinrich Demiani (s.o.) Mitinhaber der "Seidenwarenhandlung S.G. Schletter" am Leipziger Brühl. Hans' Mutter, Pauline Armgard Gertrud geb. Dufour-Feronce (18341913),[4] war die Tochter des Leipziger Kaufmanns und Bankiers Albert Johann Markus Dufour-Feronce (17981861), der zu den Gründungs- und Direktoriumsmitgliedern der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie gehörte. Hans hatte noch eine Schwester:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Demiani studierte nach seiner Schulbildung Jura an der Universität in Leipzig und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften. Er ist erstmals 1885 im Leipziger Adressbuch als Dr. jur. und Referendar beim königlichen Landgericht in Leipzig verzeichnet. Er wohnte dort zusammen mit seiner Mutter, die bereits seit über 20 Jahren Witwe war, in der Querstraße 10 und 12.[7] 1887 zog Demiani mit seiner Mutter in die Hillerstraße in Leipzig.[8]

1888 wurde Demiani Bezirksassessor bei der königlichen Amtshauptmannschaft in Leipzig. 1892 wurde er in den Rang eines Regierungsassessors erhoben.[9] 1895 wurde Demiani zum königlich-sächsischen Regierungsrat ernannt und wechselte zur Kreishauptmannschaft Leipzig. Gleichzeitig wurde er Mitglied der königlichen Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige.[10] Ein Jahr später, 1896 wurde Demiani Zivilvorsitzender der königlichen Oberersatzkommandantur im 1. Bezirk der III. sächsischen Infanterie-Brigade Nr. 47.[11] 1898 wurde er zum königlichen Kommissar bei der Leipziger Handelsschule berufen.[12] Letztmalig ist er in Leipzig im Adressbuch von 1899 zu finden.

1902 ist Demiani im Dresdner Adressbuch als Regierungsrat bei der königlichen Kreishauptmannschaft verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit in der Lüttichaustraße 28.[13] Noch im gleichen Jahr wurde er vom sächsischen König Georg zum Oberregierungsrat ernannt.[14] 1907 zog Demiani in die Franklinstraße 12,[15] wo er bis zuletzt wohnte.[16] 1909 wurde Demiani vom sächsischen König Friedrich August III. zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Gleichzeitig wurde er vortragender Rat in der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft.[17]

Demiani wurde auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt. Nach seinem Tod stiftete Demiani seine Zinnsammlung, die unter Historikern als wissenschaftliche Pionierleistung eingeschätzt wird, dem Dresdner Kunstgewerbemuseum. Allerdings ist die Demianische Sammlung weder ausgestellt noch wurde sie weiter wissenschaftlich bearbeitet.[18]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bildnis von Heinrich Demiani in der Deutschen Fotothek
  2. Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1864, SLUB, S. 84
  3. Seine Witwe ist erstmalig im Adressbuch Leipzig 1865, SLUB, S. 89
  4. Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1913, SLUB, S. 153
  5. Datensatz von Klaus von Bismarck auf worldhistory.de, abgerufen am 16. Dezember 2015
  6. Kommandeure des Regiments auf www.husaren10-stendal.de
  7. Adressbuch Leipzig 1885, SLUB, S. 156
  8. Adressbuch Leipzig 1888, SLUB, S. 152
  9. Adressbuch Leipzig 1893, SLUB, S. 193
  10. Adressbuch Leipzig 1896, SLUB, S. 188
  11. Adressbuch Leipzig 1897, SLUB, S. 217
  12. Adressbuch Leipzig 1899, SLUB, S. 219
  13. Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 206
  14. Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 217
  15. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 236
  16. Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 235
  17. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 231
  18. Jungfrauen, Engel, Phallustiere: die Sammlung mittelalterlicher Ilpgerzeichen des Kunstgewerbemuseums in Prag und des Nationalmuseums Prag, Hartmut Kühne, Lukas Verlag Berlin 2012, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 17, s.a. Fußnote 12, ISBN 978-3-86732-128-0
  19. Die Zinngiesser der Schweiz und ihr Werk, Dr. Gustav Bossard, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 14

[Bearbeiten] Weblinks

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