Hans Kohlmann

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Friedrich Hans Alexander Kohlmann (* 17. Januar 1875 in Dresden; † November 1956) war ein Dresdner Kommunalpolitiker, Rechtsanwalt und Notar. (Hans Kohlmann ist nicht zu verwechseln mit dem Juristen und Numismatiker Hans Bruno Arnold Kohlmann (1867–1939), der von 1921 bis 1932 als Richter am Oberlandesgericht Dresden tätig war.)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Kohlmann war der Sohn des Kaufmanns Friedrich Louis Alexander Kohlmann und dessen Frau Nanny Emilie geb. Kleeberg.[1]

[Bearbeiten] Beruf

Ab dem Jahr 1900 ist er als Referendar im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[2] Drei Jahre später nahm er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf.[3] Aus seinem Wirken als Anwalt sind u. a. die Vertretung in einem Prozess gegen Karl May und eine Klage gegen einen früheren Parteifreund, den antisemitischen Reichstagsabgeordneten Oswald Zimmermann aus Dresden,[4] überliefert. Ab ca. 1924 war er zusätzlich auch Notar zugelassen.[5] Im Sächsischen Staatsarchiv wird sein Notariatsstempel aufbewahrt.[6]

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Parteimitgliedschaften

Parteipolitisch betätigte er sich zunächst im antisemitischen Deutschen Reformverein, dessen 3. Vorsitzender er um 1905 in Dresden war.[7] Ab 1907 vertrat er den Konservativen Verein und ab 1919 die Deutschnationale Volkspartei bzw. die von ihr unterstützten Listen im Stadtverordnetenkollegium.[8]

[Bearbeiten] Stadtverordneter

Im Jahr 1905 wurde Kohlmann erstmals in das Stadtverordnetenkollegium gewählt. Diesem Gremium gehörte er über zwanzig Jahre lang an. Im Kommunalparlament hatte er während dieser Zeit zahlreiche Ämter inne: Von 1919 bis 1921 war er Schriftführer, 1922 bis 1923 2. Vizevorsteher, 1924 1. Vizevorsteher und 1925 schließlich Vorsteher, außerdem war er 1921 Vorsitzender des Prüfungsausschusses und 1924 Vorsitzender des Rechtsausschusses. Darüber gehörte er zahlreichen Ausschüssen an. Am 15. April 1926 legte er sein Amt als Stadtverordneter nieder.[8]

[Bearbeiten] Sonstige Kandidaturen

Bei Wahlantritten oberhalb der kommunalen Ebene war Kohlmann nicht erfolgreich. So scheiterte er 1903 als Kandidat der Ordnungsparteien im Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 6 (Dresden-Altstadt-Dippoldiswalde). Auch als Landtagskandidat der Wirtschaftlichen Vereinigung im V. Dresdner Landtagswahlkreis 1909 blieb er erfolglos.[9]

Ebenso scheiterte er schließlich bei Reichstagswahl im November 1932, wo er als Parteiloser in allen drei sächsischen Wahlkreisen sowie auf Platz 3 der Reichsliste der Wirtschaftspartei kandidierte.[10]

[Bearbeiten] Vereine und Verbände

Kohlmann war darüber hinaus in diversen Vereinen und Verbänden aktiv. Ca. von 1904 bis 1910 war er 2. Schriftführer der Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Verbandes.[11][12]

Er wirkte auch als Vorsitzender des Landesverbandes der sächsischen Grund- und Hausbesitzervereine und war Mitglied des Zentralverbandes und Vorsitzender des Zentralverbandsausschusses zur Bekämpfung des sozialen Mietrechts.[10]

Von 1917 bis 1933 war Kohlmann Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung im Königreich Sachsen (später: Freistaat Sachsen) (MVKS).[9]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1900, I. Theil, S. 317.
  3. Adressbuch Dresden 1903, I. Theil, S. 359.
  4. https://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt_k12_bsb00002843_00012.html
  5. Adressbuch Dresden 1924/253, Teil 1, S. 449.
  6. https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=1e6eb0c6-2238-4dd0-a1fd-03ce1de7f973
  7. Adressbuch Dresden 1905, Teil II, S. 175.
  8. a b Anita Maaß: Politische Kommunikation in der Weimarer Republik: das Dresdner Stadtverordnetenkollegium 1918-1933. Leipziger Universitätsverlag, 2009. ISBN 978-3-86583-371-6, Anhang 2, S. 26.
  9. a b Barbara Hillen: Der Sparkassenreformer und sächsische Mittelstandspolitiker Johann Christian Eberle (1869–1937). Sax-Verlag, Beucha 2004, ISBN 3-934544-68-1, S. 254.
  10. a b Martin Schumacher: Mittelstandsfront und Republik 1919–1933. Droste, Düsseldorf 1972, S. 189.
  11. Adressbuch Dresden 1904, Teil III, S. 136.
  12. Adressbuch Dresden 1910, II. Teil, S. 167.
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