Heinrich Lahmann

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Dr. med. Heinrich Lahmann
Gedenkrelief am Ausgang der Stechgrundstraße

Dr. med. Johann Heinrich Lahmann(* 30. März 1860 in Bremen; † 1. Juni 1905 auf Gut Friedrichsthal bei Radeberg) war ein deutscher Arzt und Besitzer des gleichnamigen Sanatoriums auf dem Weißen Hirsch.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Als Sohn eines erfolgreichen Bremer Kaufmanns studierte Lahmann zunächst nach erfolgreichem Realgymnasiumabschluss 5 Semester Bauwesen, widmete sich aber schnell der Medizin. Schon während seines Studiums befasste es sich der Naturheilkunde in all ihren Facetten und mit der vegetarischen Lebensweise. Frisch von der Universität bekam er eine unerhörte Chance - der Mäzen der Naturheilkunde, der Industrielle Johann von Zimmermann, holte Lahmann an seine Naturheilanstalt nach Chemnitz. Jedoch nach anderthalb Jahren in der Einrichtung von Zimmermann war Lahmann Feuer und Flamme für eine eigenes Sanatorium - bei zwei Besuchen in Dresden hatte er sich den Kurort Weißer Hirsch mit seinem Frida-Bad, welches sich ideal für seine Wasserbehandlungen nutzen ließ, auserkoren und konnte somit am 1. Januar 1888 sein "Physiatrisches Sanatorium" mit 10 Angestellten eröffnen.

Dr. Heinrich Lahmann zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er seine praktisch gewonnenen Erkenntnisse nicht nur systematisch ordnete, sondern diese auch naturwissenschaftlich begründete. In seinem 1891 erschienen gleichnamigen Buch entwickelte er die Theorie von der „diätetischen Blutentmischung als Grundursache aller Krankheiten“. Dieser heute überholten Auffassung nach führt eine falsche Ernährung zu einer falschen Zusammensetzung des Blutes und damit zu einer falschen Zusammensetzung aller Körpergewebe. Zum Nachweis seiner Auffassung ließ Lahmann in seinem chemisch-physiologischen Laboratorium von Ragnar Berg Untersuchungen zum menschlichen Stoffwechsel, insbesondere dem Mineralstoffwechsel vornehmen. In der säurereichen Nahrung und der daraus folgenden Unterversorgung mit basischen Mineralstoffen (Nährsalzen) sah er eine Hauptursache für Erkrankungen. Die Erfolge der Lahmannschen Kur, das Sanatorium und die hier geleistete wissenschaftliche Arbeit trugen den Ruf des Weißen Hirsches als Kurort in alle Welt. Diesem hervorragenden Ruf folgten nicht nur Patienten, sondern auch weitere Ärzte nicht nur der Naturheilkunde.

Er verstarb schon in seinem 45. Lebensjahr am 1. Juni 1905 an Influenza durch Überanstrengung des Organismus in seinem Gut Friedrichsthal bei Radeberg. Er wohnte zuletzt in der Lahmannstraße 1 im damaligen Dresdner Vorort Weißer Hirsch [1] und wurde auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch beerdigt.

[Bearbeiten] Ehrungen

Bereits zu den Lebzeiten von Heinrich Lahmann, im Jahr 1903 wurde die bisherige Karlstraße im damaligen Dresdner Vorort Weißer Hirsch, wo Dr. med. Heinrich Lahmann wohnte, zu seinen Ehren und aufgrund seiner Verdienste in Lahmannstraße umbenannt. Zwar erfolgte bereits 1926 eine weitere Umbenennung in Stechgrundstraße, allerdings erfolgte dies aufgrund der Namensgebung des neuen Lahmannringes.

[Bearbeiten] Familie und Trivia

Heinrich Lahmanns heiratete 1888, im Jahr der Eröffnung seines Sanatoriums Louise geb. Haase (* 1868 in Stettin, heute Szczecin/ Polen; † 1910 in Dresden). Sie hatte zuvor als Kinderfräulein in Chemnitz gearbeitet.[2] Louise Lahmann übernahm nach seinem Tod als Inhaberin das "Sanatorium Dr. Lahmann". Heinrich und Louise Lahmann hatten zusammen sechs Kinder, u.a.:

Der Kaufmann Otto Albert Lahmann († 1914 in Dresden),[6] der ebenfalls auf dem Weißen Hirsch in der Eschebachstraße 4, später der Hausnummer 11 wohnte, übernahm als Direktor das Lahmannsche Sanatorium.[7] In diesem Amt blieb er bis 1907. Er war mit Maria Eugenia Johanna Lahmann verheiratet.[8] Die gemeinsamen Kinder waren:

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 2906
  2. Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie, Hubertus Averbeck, Hochschulverlag Bremen 2012, [1], S. 830, ISBN 978-3-86741-782-2
  3. Letztmalig im Dresdner Adressbuch 1935, SLUB, S. 587
  4. Adressbuch Dresden 1935, SLUB, S. 577
  5. Adressbuch Dresden 1931, SLUB, S. 506
  6. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1914, SLUB, S. 3222
  7. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 2858
  8. Adressbuch Dresden 1917, SLUB, S. 2627
  9. Adressbuch Dresden 1930, SLUB, S. 593
  10. Adressbuch Dresden 1929, SLUB, S. 553
  11. Adressbuch Dresden 1934, SLUB, S. 587
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