Hermann Conradi

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Hermann-Conradi-Straße mit Hinweistafel

Heinrich Gottlieb Hermann Conradi (*12. Juli 1862 in Jeßnitz (Anhalt); † 8. März 1890 in Würzburg) war ein Schriftsteller und Publizist.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hermann Conradi wird 1862 als Sohn eines Kleinunternehmers geboren. 1869, im Alter von sieben Jahren besucht er die Volksschule, wo er bis 1872 lernt. Danach wechselt er zur Oberschule. 1876 geht er nach Dessau ans Gymnasium. Drei Jahre später, 1879 zieht seine Familie nach Magdeburg um, so dass er an das dortige Pädagogium zum Kloster "Unser lieben Frauen" wechselt.

Bereits 1880 äußert er den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Im gleichen Jahr werden seine ersten Gedichte im Deutschen Dichter-Freund in Kassel abgedruckt. Noch im März 1880 geht Conradi aufgrund der finanziellen Lage seiner Eltern mit einem sogenannten Einjährig-Freiwilligen-Zeugnis vom Gymnasium ab. Eine Buchhändlerlehre in der L. Schäfers Buchhandlung von Albert Rüdiger in Magdeburg bricht er jedoch im Herbst desgleichen Jahres ab, um an das Gymnasium zurück zu kehren, wo er 1884 das Abitur ablegt.

Im Sommersemester 1884 geht er nach Berlin und wird Student für Literatur und Philosophie an der dortigen Universität. Finanziell stets mit Geldsorgen belastet, gelingt ihm 1885 der Durchbruch als Schriftsteller in der von Wilhelm Arent herausgegebenen Lyrik-Anthologie "Moderen Dichter-Charaktere", zu der Conradi eine Vorrede unter dem Titel "Unser Credo" verfasst. 1886 publiziert er "Brutalitäten", die zwar in der Öffentlichkeit Beachtung, aber kein Lob finden. Noch im gleichen Jahr geht Conradi ins Saarland zu der in Neunkirchen erscheinenden "Saar- und Blieszeitung", gibt allerdings den dortigen Redakteursposten schnell wieder auf.

1887 geht Conradi nach Leipzig, wo er eine kurze intensive Schaffensperiode hat. Dort veröffentlicht er das Buch "Lieder eines Sünders", das im Wilhelm-Friedrich-Verlag erscheint. Noch im gleichen Jahr wird Conradis erster Roman "Phrasen" publiziert. Gleichzeitig beginnt er ab März 1887 den Roman "Adam Mensch", der zwar bereits im Oktober fertig wird, aber aufgrund von Streitigkeiten mit seinem Verleger Friedrich nicht gedruckt wird. Verärgert verlässt Conradi Leipzig und begibt sich nach München. Mittlerweile ist sein Gesundheitszustand besorgniserregend.

Hermann Conradi im Totenbett

So folgt Hermann Conradi schließlich im Herbst 1888 der Einladung der Mühlenbesitzerin Friederike Hänichen (18311902), der Mutter seines Freundes Felix Oskar Hänichen (18651946) und bleibt zwei Monate in Lockwitz in der Hänichenmühle. Danach geht er wieder nach Leipzig zu Wilhelm Friedrich und bittet seinen Verleger um Vorschussgelder. Friedrich bewilligt dies schließlich und veröffentlicht am 1. April 1889 den früher abgelehnten Roman "Adam Mensch".

Da Conradi mittlerweile auch von der Staatsanwaltschaft gesucht wird, verlässt er Leipzig und geht im August 1889 nach Würzburg, wo er nach wenigen Monaten am 8. März 1890 an den Folgen einer Lungenentzündung stirbt.

In Lockwitz ist die Hermann-Conradi-Straße in der Nähe der Hänichenmühle nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Quellen

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