Hermann Storz
Wilhelm Eduard Hermann Storz (* 16. Februar 1836 in Großenhain; † 6. Februar 1896 in Dresden) war ein sächsischer Handwerker, Architekt und Baumeister, zuletzt als Dresdner Rats- und Amtszimmermeister.
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[Bearbeiten] Familie
Wilhelm Eduard Hermann Storz enstammte der sächsischen Familie Storz. Sein Großvater väterlicherseits war August Ferdinand Storz. Hermann Storz war der Sohn des Großenhainer Kaufmanns und Kolonialwarenhändlers Ernst Leberecht Storz und seiner am 9. Juni 1829 in Dresden geheirateter Ehefrau Anna Amalia geb. Petermann, Tochter des Dresdner Schneidermeisters[1] Johann Georg(e) Petermann. Storz' Vater war Inhaber eines Wein- und Sprituosengeschäftes,[2] einer Likör- und einer Zigarrenfabrik. Außerdem besaß er ein Zweihufengut.[3] Storz Brüder waren:
- Moritz Wilhelm Storz († 1901/02),[4] der später die väterlichen Unternehmen übernahm und als Kaufmann weiter in Großenhain wirkte.[5][6] Dessen Sohn Richard Moritz Sorz setzte die Familientradition in Großenhain fort.[7]
- Ernst Richard Storz, der 1861 die Mechanische Baugewerken- und Werkmeisterschule in Chemnitz absolvierte.[8]
Hermann Storz heiratete am 26. Oktober 1862 in Dresden Charlotte Clara geb. Ritscher (* 15. März 1839 in Dresden; † 26. April 1897 ebenda), Tochter des Carl Gottlieb Ritscher. Seine Witwe wohnte nach seinem Tod weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Kurfürstenstraße.[9]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hermann Storz nahm nach seinem Schulbesuch in der städtischen Schule in Großenhain zuerst eine Lehrer als Maurer auf. Als Maurerlehrling wechselte er 1853 nach Dresden, um am damaligen königlichen Polytechnikum in der Baugewerkenschule ein dreijähriges Studium aufzunehmen, anfangs in der unteren Klasse. 1854 ist er in der heutigen Technischen Universität in der oberen Klasse aufgeführt.[10]
Storz ist erstmalig 1862 im Dresdner Adressbuch als Architekt verzeichnet. Er wohnte anfangs Am See 26.[11] Noch im gleichen Jahr wurde Storz in der sächsischen Hauptstadt Maurermeister und zog in die Zittauer Straße 1.[12] Ostern 1871 zog Storz in die Bautzner Straße 45,[13] Ostern 1873 dann weiter in die Königstraße 10.[14]
Ab 1873 ließ Storz in der Kurfürstenstraße 3 in der Antonstadt sein eigenes Haus bauen,[15] in das er zwei Jahre später, zu Ostern 1875 einzog, in die dortige Erdgeschosswohnung.[16] Nach der Neunummerierung der Straße trug sein Haus ab 1888 die Hausnummer 34.[17] In seinem Haus wohnten auch der Rittergutsbesitzer, königlich-sächsische Hofrat und Amtshauptmann Ottomar von Petrikowsky und der Geheime Jusizrat und Landgerichtsdirektor Arthur von Petrikowsky.[18]
1882 wurde Storz zum Ratsmaurermeister der Stadt Dresden ernannt. Im gleichen Jahr wurde er verpflichteter Sachverständiger beim königlichen Landgericht in Bauangelegenheiten.[19] Im folgenden Jahr wurde er auch zum Amtsmaurermeister ernannt.[20] 1895 ist Storz nur noch als Architekt und Ratsmaurermeister im Adressbuch aufgeführt,[21] im letzten Jahr seines Lebens als Architekt, geprüfter Baumeister und Ratsmaurermeister.[22] Bis zuletzt wohnte Storz in der heutigen Hoyerswerdaer Straße. Er wurde nach seinem Tod auf dem St. Pauli-Friedhof im Hechtviertel beerdigt.
Storz war viele Jahre Vorstand der Sächsischen Baugewerks-Berufsgenossenschaft.[23][24][25]
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 2, 1897-1900, Onlineausgabe der SLUB Dresden, 1897, Nr.1, S. 23
- Genealogische Daten aus [https://www.ancestry.de
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner, 1799, S. 356, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung, Amtsblatt des Königlichen Landgerichts und des Königlichen Amtsgerichts Leipzig sowie der Königlichen Amtshauptmannschaft Leipzig, Ausgabe 10/12, 1859, Digitalisat auf Google Books, S. 14
- ↑ Sächsische Dorfzeitung, Anzeiger für Stadt und Land, Amtsblatt für die Kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Kgl. Amtsgericht Dresden, die kgl. Forstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Oberlößnitz und Radebeul, 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 285
- ↑ Letztmalig im Adressbuch von 1901, 1903 ist dessen Witwe Klara Henriette Storz verzeichnet.
- ↑ Christoph Sandler: Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie Deutschlands, Oesterreichs Elsass-Lothringens und der Schweiz, Band 2, 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 9
- ↑ Adressbuch Großenhain 1884, S. 60, SLUB
- ↑ Adressbuch Großenhain 1887, S. 67, SLUB
- ↑ Programm zu 1861 zu haltenden Prüfung der Schüler der Königlichen Gewerbschule, Baugewerkenschule und Mechanischen Baugewerken- und Werkmeisterschule zu Chemnitz, 1861, Digitalisat auf Google Books, S. 58
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, S. 556, SLUB
- ↑ Programm zu den 1854 mit den Schülern der Königlichen Polytechnischen Schule und der Königlichen Baugewerkenschule in Dresden zu haltenden Prüfungen, 1854, Digitalisat, S. 54, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 249, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 264, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, S. 324, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, S. 351, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 558, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 378, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1888, S. 573, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1887, S. 836, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1883, S. 418, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, S. 435, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, S. 800, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, S. 837, SLUB
- ↑ Die Arbeiterversorgung älteste Zeitschr. für Sozialversicherung, Sozialhilfe u. Sozialordnung, Band 2, 1885, Digitalisat auf Google Books, S. 411
- ↑ Amtliche Nachrichten des Reichs-Versicherungsamts, Band 5, 1889, Digitalisat auf Google Books, S. 264
- ↑ Amtliche Nachrichten des Reichs-Versicherungsamts. Sonderausgabe, 1891, Digitalisat auf Google Books, S. 320
[Bearbeiten] Weblinks
- Tafel 1747, Wilhelm Eduard Hermann Storz, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter