Hinrich Nitsche
Prof. Dr. phil. Hinrich Nitsche (* 14. Februar 1845 in Breslau; † 8. November 1902 in Tharandt) war ein Professor an der Forstakademie Tharandt.
Nitsche studierte zunächst Jura in Breslau und dann Zoologie in Heidelberg und Berlin, wo er 1868 promovierte. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 diente er als freiwilliger Krankenpfleger. Nitsche habilitierte sich 1871 an der Universität Leipzig. Danach lehrte er hier bis 1875 als Privatdozent und bis 1876 als außerordentlicher Professor.[1]
Von 1876 bis zu seinem Lebensende 1902 lehrte Nitsche Zoologie an einem neu geschaffenen Lehrstuhl an der Forstakademie Tharandt. Er leitete das Zoologische Institut, wo er die entomologische Sammlung bedeutend erweiterte. Hervorzuheben sind zudem seine Beiträge zur Flussperlmuschelforschung.[2]
Seit 1877 war Nitsche Mitglied der Leopoldina, Sektion Zoologie[3], in der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS war er Ehrenmitglied und Leiter der Sektion Zoologie.[4] Nitsche trug den Titel Geheimer Hofrat.
[Bearbeiten] Familie
Hinrich Nitsche war der einzige Sohn des Breslauer Justizkommissars Joseph Nitsche. Seine Mutter Meta Beatrix starb kurz nach der Geburt, 1848 auch der Vater. Nitsche wuchs danach bei seinem Großvater, Oberkonsistorialrat Hinrich Middeldorpf, Professor an der Universität Breslau, auf.[5] 1875 heiratete Nitsche Marie Peschel, eine Tochter von Oscar Ferdinand Peschel.[6] Hinrich und Marie Nitsche hatten zwei Töchter. [7]
[Bearbeiten] Werke
- Beiträge zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Phylactolaemen Süsswasserbryozoen insbesondere von Alcyonella Fungosa, Promotion 1868
- Beiträge zur Kenntniss der Bryozoen, 1869
- Die Süßwasserfische Deutschlands, 1897
- mit Johann Friedrich Judeich: Lehrbuch der mitteleuropäischen Forstinsektenkunde, Teil I, Teil II
[Bearbeiten] Quellen
- Hinrich Nitsche, in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium, Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Historisches Seminar der Universität Leipzig
- Die Vorgänger der Forstzoologie in Tharandt seit der Gründung der Forstakademie zu Tharandt am 17.06.1816
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im historischen Vorlesungsverzeichnis der Universität Leipzig
- ↑ Als es in Sachsens Flüssen noch Perlen gab, Dresdner Universitätsjournal 2/2015
- ↑ Eintrag im Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
- ↑ Sitzungsberichte und Abhandlungen der Gesellschaft Isis in Dresden, 1902
- ↑ Nekrolog in Leopoldina, Band 38, Seite 136, 1902
- ↑ Gärtner, Rainer W., "Peschel, Oscar Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 209 f.
- ↑ Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen, Band 35, 1908