Johann IV.
Johann IV. (* um 1375 in Schweidnitz; † 15. April 1451 auf der Burg Stolpen), auch Johannes Hoffmann von Schweidnitz, gehörte zu den Begründern der Universität Leipzig. Von 1427 bis 1451 war er Bischof von Meißen. Johann gehörte zu den entschiedensten Gegnern der Hussiten, die während seiner Amtszeit als Bischof mehrmals in Sachsen einfielen.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
[Bearbeiten] Schlesien
Johannes Hoffmann war der Sohn eines wohlhabenden Bürgers in Schweidnitz/Schlesien.
[Bearbeiten] Prag
Von 1393 bis 1396 studierte Johannes Freie Künste in Prag. Danach lehrte er dort Theologie und Philosophie. Im Zusammenhang mit kirchlichen, aber auch nationalen Konflikten in Bezug auf die Loyalität zu Papst und Gegenpapst in Rom bzw. Avignon sowie den Auseinandersetzungen um Jan Hus verließ er als Rektor der Universität zusammen mit den deutschen Studenten und Lehrkräften, darunter Peter von Dresden, 1409 Prag. Die Deutschen dominierten seinerzeit die Prager Oberschicht. Dies stand im Gegensatz zum erwachenden böhmischen Nationalbewusstsein und die ursprünglichen paritätischen Stimmrechte gemäß der 4-Nationen-Verfassung für Bayern, Sachsen, Polen und Böhmen an der Universität verhinderten eine neutrale Position gegenüber Papst und Gegenpapst wie von den Böhmen gewünscht, weswegen per Dekret den Böhmen drei und den Ausländern zusammen eine Stimme zugeordnet wurde. Jan Hus folgte Hoffmann als Rektor.
[Bearbeiten] Universität Leipzig
1409 gehörte Johannes Hoffmann zusammen mit Johannes Otto von Münsterberg zu den Begründern der Universität Leipzig unter Markgraf Friedrich dem Streitbaren. Der Schlesier Münsterberg, den Hoffmann schon aus Prag kannte, war Gründungsrektor. Seinem Lebensunterhalt diente Hoffmann die Stelle als Kanonikus am Hochstift Meißen. 1413 leitete er die Universität Leipzig als Rektor, Professor für Theologie blieb er bis zu seinem Lebensende.[1] Die Leipziger Universität besaß seinerzeit eine Nationenverfassung für Meißner, Sachsen, Bayern und Polen.[2]
[Bearbeiten] Bischof von Meißen
1427 berief ihn das Bistum Meißen als Johann IV. zum Bischof, wobei er sich häufig in Stolpen aufhielt. Als es 1429 zum ersten großen Einfall der Hussiten in Sachsen kam, hielt die Burg Stolpen stand, die Stadt davor wurde jedoch verwüstet.
- 1432 bestätigte er Andreas Lange, meißnischer Vikar und Rektor der Kapelle oder des Altars St. Materni im Hospital zu Dresden, außerhalb der Mauern bei der Kirche der heiligen Jungfrau, in seinen Einkünften, einem Schock Groschen, vom Dresdner Rathaus zu erheben, wovon er den Armen des Spitals jährlich 30 Groschen in 2 Terminen abzugeben hatte.[3]
- 1436 verkaufte er Nossen an das Kloster Altzelle.
- 1444 erneuerte Johann den von einem Dresdner Bürger namens Reynfried Byrckenhayn gestifteten Hedwigs-Altar in der Kreuzkirche mit mehreren auf verschiedenen Dresdner Grundstücken haftenden Zinsen und überließ das Patronatsrecht dieses Altars dem Rate. Unter den belasteten Grundstücken war auch der am Kaitzbach gelegene Acker eines Johannes Radeberg, "Plebanus infirmorum" (Spitalspfarrer), sowie ein Haus des Brückenmeisters Paul Coppel.[4]
Bischof Johann IV. fand im Meißner Dom die letzte Ruhe.
[Bearbeiten] Quellen
- Artikel „Johann, Bischof von Meißen“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 244–245
- Josef Joachim Menzel: Hoffmann, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 427
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Professorenkatalog der Universität Leipzig
- ↑ Gründung der Universität Leipzig 1409
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)