Johann Joseph Jacob

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Johann Joseph Jacob als sächsischer Armeekorps-Rossarzt um 1890

Johann Joseph Jacob, später auch Johann Joseph Jakob (* 20. August 1811 in Trebsen bei Grimma; † 3. Januar 1891 in Dresden) war ein sächsischer Schmied, Tierarzt und zuletzt, für einen Zeitraum von fast 25 Jahren der oberste Militär-Pferdearzt der sächsischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Joseph Jacob entstammte der sächsischen Familie Jacob/Jakob. Sein Vater war Schmied im sächsischen Trebsen bei Grimma. Johann Joseph Jacob war mit Minna Natalie Jacob verheiratet. Seine Witwe wohnte bis 1892 weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Glacisstraße 7.[1]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Joseph Jacob erlernte in seiner Jugend das Schmiedehandwerk bei seinem Vater und erhielt danach bei der sächsischen Reitertruppe seine militärische Ausbildung. Ab 1834 wurde Jacob als Militärschüler an die damalige „Königliche Thierarzneyschule“ nach Dresden delegiert, die er bis 1837 besuchte. Nach bestandener erster Prüfung mit der Note „Sehr gut“ arbeitete Jacob zunächst noch zwei Jahre als Kurschmied.

1839, nach seiner abgelegten zweiten Prüfung an der Dresdner Tierarzneischule erhielt Jacob seine Bestallung als Rossarzt beim sächsischen Gardereiterregiment in Dresden unter der damaligen Führung von Oberst August Friedrich von Gottschalck. Während dieser Zeit wohnte er in einer Dienststube der Reiterregiments und ist nicht in den Adressbüchern von Dresden zu finden. Mit seinem Regiment, zu dieser Zeit stand das Gardereiterregiment bereits unter dem Befehl von Oberst Eduard Moritz Graf von Holtzendorff, nahm Jacob 1849 am Feldzug des sächsischen Armeekontingents nach Schleswig-Holstein im Ersten Deutsch-Dänischen Krieg teil.

Nach dem Krieg, 1851 wurde Jacob - wiederum in der Dienststellung als Rossarzt - zum 2. Reiter-Regiment nach Grimma versetzt. Das wurde zu diesem Zeitpunkt von Oberst Adolph Curt von Prenzel geführt. Jacob erhielt am 1. März 1864 den Rang eines Ober-Rossarztes, weiter beim 2. (leichten) Reiterregiment in Grimma. Damit hatte er denselben Rang inne wie der damalige oberste Rossarzt der sächsischen Armee, Dr. phil. Ernst Eduard Trautvetter in der sächsischen Sanitäts-Direktion in Dresden. Jacob blieb in der Garnison in Grimma bis Anfang 1866.

Nachdem der Ober-Rossarzt der sächsischen Armee Ernst Eduard Trautvetter bereits um seine Entlassung aus dem aktiven Militärdienst gebeten hatte, aus dem er Ende Februar genauso wie auch aus der sächsischen Kommission für Veterinärwesen ausgeschieden war,[2] ernannte der damalige sächsische Kriegsminister Bernhard von Rabenhorst mit dem Dekret vom 13. März 1866 Jacob zum Ober-Rossarzt der sächsischen Armee. Damit verbunden war eine Versetzung von Grimma in die Sanitäts-Direktion nach Dresden, wenige Wochen vor Ausbruch des Deutschen Krieges, an dem Jacob auch wieder teilnahm. In Dresden zog Jacob anfangs in eine Wohnung in der Georgenstraße 3,[3] 1869 dann in die Glacisstraße 1 in der Antonstadt.[4]

Nach dem Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde Jacob mit dem Dekret vom 22. November 1872 zum Korps-Rossarzt für das sächsische Armeekorps, mit dem Rang eines Premier-Lieutenants befördert. Im gleichen Jahr erhielt er mit dem Albrechtsorden seine erste hohe königliche Auszeichnung. Ostern 1877 zog Jacob in die Glacisstraße 5,[5] 1880 in die Glacisstraße 19 (spätere Hausnummer 7).[6] Dort wohnte er im Haus des Dresdner Baumeisters Carl Heinrich Gottlob Sänger, wo auch zum Schluss der 1885 pensionierte sächsische General Bernhard von Süßmilch genannt Hörnig wohnte.[7]

Mit dem Dekret vom 31. Dezember 1881 erhielt Jacob als sächsischer Korps-Rossarzt seine Beförderung in den Rang eines Hauptmannes, den er als Mitglied der Sanitäts-Direktion bis zu seinem Tod inne hatte. Gleichzeitig wurde er für seine Verdienste mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt waren Jacob acht Oberrossärzte in der sächsischen Armee in acht verschiedenen Regimentern der Kavallerie und der Artillerie unterstellt, ab 1890, mit der Aufstellung des 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 dann neun Oberrossärzte.

Nachruf zum Ableben von Johann Joseph Jacob

Jacob war über 30 Jahre lang Mitglied der Remonte-Ankaufskommission der sächsischen Armee. Als langjähriges außerordentliches Mitglied der Kommission für das Veterinärwesen hatte er besonders für die Ergänzung des rossärztlichen Personals und die Überwachung des Nachwuchses an der Tierarzneischule zu sorgen. Jacob blieb bis zu seinem Tod in seiner Dienststellung als Korpsrossarzt der sächsischen Armee. Nach seinem Ableben wurde dieser Dienstposten an den bisherigen Oberrossarzt beim Dresdner Garde-Reiterregiment August Bernhard Lange, der damit am 23. Februar 1891 bestallt und der Sanitäts-Direktion zugeteilt wurde, übertragen. Jacob wurde unter zahlreicher Anteilnahme und Beteiligung in seinem Grab beigesetzt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1892, S. 316, SLUB
  2. Bericht über das Veterinärwesen im Königreiche Sachsen, 1864, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 3
  3. Adressbuch Dresden 1867, S. 143, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1870, S. 145, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1877, S. 184, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1881, S. 215, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1890, S. 874, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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