Georgenstraße
Die Georgenstraße verbindet den Albertplatz mit der Glacisstraße in der Inneren Neustadt. Sie wurde in früheren Zeiten Fürstenweg genannt. Dieser Weg wurde von sächsischen Fürsten bei Jagdausflügen nach der Heide benutzt. Nach der Abtragung der Neustädter Festungswerke wurde er bebaut und zunächst seit 1829 Elbweg genannt. 1840 erfolgte die Umbenennung in Georgenstraße nach Herzog Georg der Bärtige.[1] Um 1800 wurde der vordere Teil der Augustusstraße (die ehemalige Elbgasse) als Georgenstraße (oder auch Georgstraße) bezeichnet. Seit 1962 hieß die Straße Otto-Wagner-Straße nach dem „Aktivisten der ersten Stunde“ Otto Wagner (8. März 1891–27. Februar 1960).[2] Otto Wagner war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Nach 1945 war er als Bürgermeister und Stadtkämmerer tätig. 1955 wurde er Direktor der Stadtsparkasse Dresden. Im Oktober 1991 erfolgte die Rückbenennung in Georgenstraße.[3]
Amalie Marschner gründete 1843 einen Verein zum Frauenschutz und eine Höhere Mädchenschule mit Pensionat in der Glacisstraße. 1850 erfolgte der Umzug in die Georgenstraße 3. 1900 erfolgte die Auflösung der höheren Töchterschule, die Räume wurden der Wiederholdschen Töchterschule angeboten. Eine Bronzetafel mit dem Reliefbild Amalie Marschners ist am Haus Georgenstraße 3 zu sehen. In dieser Straße befand sich auch die Frauenklinik von Ursula Bergander.
[Bearbeiten] Adressen
- Nr. 2: Landeskirchliche Gemeinschaft; Café/Treff „Tiefgang“
- Nr. 3: Evangelische Kita „Haus Senfkorn“; von Frühjahr 1998 bis ? Treffpunkt „Schorsch“ im Sitz der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Stadtmission Dresden[4]
- Nr. 4: denkmalgeschützte Villa „Palais en Vivre“; erbaut um 1900; früher Frauensanatorium; nach 1945 DDR-weit einzige Klinik für schmerzarme Geburten; zuletzt Hauptsitz Gesundheitsamt; ab 2018 Sanierung der Villa und Umbau zu acht Wohnungen; nebenan Neubau „Palais en Vogue“ mit acht Eigentumswohnungen; Unternehmen: pohl.projects GmbH Dresden[5]
- Nr. 5/7: SRH Dresden School of Management
- Nr. 6: Villa Eschebach; heute Sitz der Volksbank Dresden-Bautzen
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Straßenschild mit Zusatzschild auf einem Foto von Lothar Lange
- ↑ KREGELIN, Karlheinz: Dresden - Das Namenbuch der Straßen und Plätze im 26er Ring, Fliegenkopf Verlag (1993), S. 47
- ↑ Claudia Trache: Treffpunkt „Schorsch“ – Rückzugsraum mit Schutz, Dusche und Hilfe. In: Pieschen aktuell 16.11.2017
- ↑ SZ Immo-Magazin Juli/August 2018, S. 9