Julius Steglich
Julius Steglich (* 6. Februar 1839 in Meißen; † 1913 (err.) in Friedrichstadt) war ein Historienmaler.
Karl Julius Steglich wurde als siebentes Kind eines Kreisamtkomponisten in Meißen geboren. Sein Vater starb früh und die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Mit der Unterstützung der Geschwister konnte er 1853 ein Studium an der Kunstakademie aufnehmen. Seinen Lehrer Ludwig Richter verehrte er zeitlebens. Eduard Bendemann nahm Steglich als Atelierschüler auf. Nach Bendemanns Berufung nach Düsseldorf wechselte Steglich in das Atelier von Julius Schnorr von Carolsfeld. Steglich zeigte mehrfach seine Ölgemälde auf akademischen Kunstausstellungen in Dresden:
- 1861: Angelica und Medor, nach Ariosto's Rasendem Roland
- 1864: Odysseus, in Bettlertracht heimgekehrt und beim Fußwaschen von Eurykleia an einer Narbe erkannt, gebietet der Alten Schweigen
- 1865: Der Fischer (nach Goethe)
- 1866: Odysseus wird von Phäaken schlafend nach Ithaka gebracht
- 1889: Heilige Familie, der die Hirten nahen
1860 erhielt er die kleine silberne, 1863 die große silberne und 1864 die kleine goldene Medaille der Kunstakademie. Viele Gemälde schuf Steglich für sächsische Kirchen, so "Segnender Christus auf Wolken" (Hirschfelde) und "Das Abendmahl" (Gatzen bei Groitzsch). 1875/76 entstanden drei transparente Ölbilder für die Kirche der Diakonissenanstalt. Außerdem illustrierte er Bücher. Eine Bilderbibel für Kinder mit Holzschnitten erschien bei Justus Naumann. Viele dieser Holzschnitte wurden 1936 in "Calwer zweimal 52 Biblische Geschichten für Schulen und Familien" in einer Gesamtauflage von fast einer halben Million gedruckt. Das Stadtmuseum erwarb das Aquarell "Einzug Kaiser Wilhelm's des I. in Dresden am 14. September 1882".
Steglich wohnte zunächst Zwingerstraße 2, später Palmstraße 46 und zuletzt Meißner Landstraße 17 in Briesnitz.
[Bearbeiten] Quellen
- Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts: Beitrag zur Kunstgeschichte, 1891, S. 774
- Auszug aus: Josef Friedrich: Ludwig Richter und sein Schülerkreis. Verlag Köhler & Amelang 1956, Seiten 193 -196
- Adressbücher der Stadt Dresden, 1868, 1892, 1904
- Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden