Karl Jordan
Karl Jordan (* 23. März 1888 in Papstdorf; † 6. März 1972 in Bautzen) war von 1949 bis 1957 Professor für Zoologie an der TH Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Bereits an seinem Geburtsort in der Sächsischen Schweiz erwachte sein zoologisches Interesse. Jordan studierte ab 1919 Naturwissenschaften in Jena und Leipzig, 1913 promovierte er bei dem Tiefseeforscher Carl Chun "Zur Morphologie und Biologie der myrmecophilen Gattungen Lomechusa und Atemeles und einiger verwandter Arten".
Im April 1914, kurz nach der Berufung von Friedrich Schwangart zum Professor für Forstzoologie und Allgemeine Zoologie an die Forstakademie Tharandt, wurde Jordan Stellvertreter von dessen Forschungsstation. Nach dem Ersten Weltkrieg ging er zunächst nach Bautzen, wo er an der Oberrealschule lehrte und sich eine Namen als Entomologe und Naturschützer machte. Hier stand er außerdem der lokalen Sektion der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS vor.
1948 erhielt Jordan einen Lehrauftrag an der TH Dresden, 1949 die Berufung zum Professor für Zoologie mit vollem Lehrauftrag und 1954 wurde er zum Direktor des Instituts für Zoologie ernannt. Von hier aus engagierte er sich auch für die naturwissenschaftliche Forschung in der Oberlausitz und gründete 1952 die Zoologische Feldstation Guttau.
Ab 1954 war Jordan gleichzeitig Abteilungsleiter der Zweigstelle Dresden des Instituts für Landesforschung und Naturschutz Halle/Saale der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Am 1. September 1957 wurde Jordan emeritiert und am 31. Dezember 1958 entpflichtet. 1958 machte er sich gemeinsam mit Gerhard Creutz - im Widerspruch zu den zentralistischen Bestrebungen in der DDR - um die Gründung des Naturwissenschaftlichen Arbeitskreises Oberlausitz im Kulturbund verdient.[1]
Jordan publizierte "Nutztiere und tierische Rohstoffe", in der Neuen Brehmbücherei "Wasserwanzen", "Wasserläufer", "Tierische Fette und Öle" sowie "Landwanzen". Sechs Arten aus der Ordnung der Heteroptera (Wanzen) tragen seinen Namen.
[Bearbeiten] Quellen
- Gerhard Creutz: Professor Dr. Karl H. C. Jordan zum 75. Geburtstag. Anzeiger für Schädlingskunde, Bd. 36, Nr. 11, S. 178-179