Karl Lindemann

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Karl Gottlob Lindemann, auch Carl Gottlob Lindemann (* 25. September 1831 in Neustädtel bei Schneeberg/ Erzgebirge; † 2. Mai 1904 in Dresden) war ein deutscher Unternehmer und Fabrikbesitzer im Rang und mit Titel eines Königlich Sächsischen Kommerzienrates sowie Generalkonsul der Republik Ecuador.

[Bearbeiten] Familie

Karl Gottlob Lindemann entstammte der ursprünglich aus dem Frankenland stammenden Familie Lindemann, aus dem Zweig Neustädtel. Seinem Ur-Großvater Johann Carl Lindemann (17001794) wurde 1737 die Fundgrube St. Wolfgang verliehen, der diese 1765 an Karls Großvater Carl Gottlob Lindemann (17311806) weitergab.[1] Karl Gottlob Lindemann wurde am 25. September 1831 als Sohn von Carl Gottlob Lindemann (* 4. September 1794 in Neustädtel; † 29. April 1836) und dessen Ehefrau Christiane Sophie Müller geboren. Sein Bruder war Gottlieb Friedrich Lindemann (18341925).

Karl Lindemann war verheiratet. Seine Witwe Georgine Elisabeth Lindemann († 1923 in Dresden)[2] wohnte bis zuletzt in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Schillerstraße 20.[3] Ihr gemeinsamer Sohn Karl Oskar Lindemann († nach 1943)[4], der eine kaufmännische Lehre absolvierte übernahm später das väterliche Unternehmen, das noch bis 1933 im Adressbuch von Dresden verzeichnet ist.[5] Oskar Lindemann stiftete auch zum Besuch des sächsischen Königs Friedrich August III. insgesamt 4.000 Mark für eine neue Rathausuhr in Raschau.[6]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Lindemann erlernte den Beruf eines Kaufmannes und ist erstmals 1859 im Adressbuch von Dresden als Korkfabrikant in der Friedrichstraße 47 verzeichnet, wo seine Büro-, Arbeits- und Wohnräume im ersten und zweiten Obergeschoss waren.[7] Lindemann erwarb am 20. September 1863 außerdem die Korkfabrik "Wilhelm Merkel" in Raschau unter Beibehaltung des Namens. Karl Lindemann war bis 1878 Inhaber der Korkfabrik "Carl Lindemann" in Dresden in der Friedrichstraße 47 im Ostragehege, wo er auch ein Lagerhaus hatte. 1879 verkaufte er die Fabrik und die dazugehörige Großhandlung an José Genis, der das Unternehmen in Dresden weiter unter dem Namen "Korkfabrik Carl Lindemann, Nachfolger" weiterführte.[8] Danach konzentrierte sich Lindemann auf den Ausbau seiner Fabrik in Raschau und baute die Fabrik zu einem der größten Arbeitgeber in der erzgebirgischen Region aus.[9] In der Raschauer Korkfabrik, die anfangs nur fünf Arbeiter beschäftigte, arbeiteten 1888 etwa 100 Arbeiter, 1913 - dann bereits unter der Führung von Lindemanns Sohn Oskar - bereits 350 Beschäftigte.[10] Bei geringem Arbeitslohn blieb die Korkfabrik Merkel stets konkurrenzfähig. Hier lag auch der Ursprung der Arbeiterbewegung im Erzgebirgskreis.[11]

1891 wurde Karl Lindemann zum Königlich Sächsischen Kommerzienrat ernannt.[12] Ab 1897 wurde er Generalkonsul der Republik Ecuador.[13] Lindemann wohnte zuletzt in der Schillerstraße 20 im Erd- sowie im ersten Obergeschoss.[14] Er wurde auf dem Inneren Friedrichstädter Friedhof begraben. 1913 wurde zur Erinnerung an das fünfzigjährige Geschäftsjubiläum der Korkfabrik durch die Übernahme durch Karl Lindemann eine Festschrift herausgegeben.[15]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „St. Wolfgang und Maaßen“
  2. Adressbuch Dresden 1923, SLUB Dresden, S. 535
  3. Adressbuch Dresden 1905, SLUB Dresden, S. 513
  4. Adressbuch Dresden 1943, SLUB Dresden, S. 510
  5. Adressbuch Dresden 1933, SLUB Dresden, S. 465
  6. Raschau in alten Ansichten auf European Library
  7. Adressbuch Dresden 1859, SLUB Dresden, S. 116
  8. Adressbuch Dresden 1880, SLUB Dresden, S. 253
  9. Allerheiligenkirche Raschau: 800 Jahre Kirchengeschichte von Jonny Hielscher, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 978-3-8442-1647-9, S. 260
  10. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Raschau“
  11. Chronik Raschau auf www.findcity.de
  12. Adressbuch Dresden 1892, SLUB Dresden, S. 389
  13. Adressbuch Dresden 1898, SLUB Dresden, S. 335
  14. Adressbuch Dresden 1904, SLUB Dresden, S. 495
  15. Festschrift herausgegeben aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Übernahme der Firma Wm. Merkel, Raschau i. Erzg., Korkfabrik und Isolierwerk durch Carl Lindemann, Dresden: Zur Erinnerung an das fünfzigjährige Geschäfts-Jubiläum der Korkfabrik, Isolierwerk Wm. Merkel, Raschau ; 1863 - 1913, 20. September, Google Books
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