Levin Lindemann

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Levin Lindemann (* 16. August 1665 in Lippstadt; † 27. März 1729 in Dresden) war ein kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer Offizier, zuletzt im Rang eines Majors, später Beamter als kursächsischer Geheimer Kabinettssekretär am Hof von August dem Starken in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Levin Lindemann enstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Lindemann mit dem Urahn Johannes Lindemann aus Neustadt an der Saale. Sein Urgroßonkel, der kursächsische Hofrat, Vizekanzler und Wirkliche Geheime Rat und Herr auf Sedlitz, Laurentius Lindemann (15201585) wurde durch Kurfürst August bereits 1563 in den erblichen Adelsstand erhoben. Das Adelsprädikat wurde nur von wenigen Familienmitgliedern genutzt, die meisten nannten sich weiter nur Lindemann. Levin Lindemann ist weitläufig mit Margarethe Lindemann, der Mutter Martin Luthers verwandt.

Lindemanns Urgroßeltern waren Johann Lindemann (15361602), Herr auf Sürßen bei Dohna ∞ Clara geb. Pistoris († 1602), Tochter des Modestinus Pistoris auf Seußlitz (15161565). Seine Großeltern waren Markus Max Lindemann (* 1607) und Gertrud geb. von Stiefhausen.

Levin Lindemann war der Sohn des Lippstädter Arztes und Doktor der Medizin, Adrian Lindemann (* 1636; † 29. Januar 1699 in Lippstadt) und dessen erster Ehefrau Maria geb. Bergemann (* 28. November 1640 in Lippstadt; † 28. November 1680 ebenda). Levin Lindemann heiratete am 19. Februar 1710 in Dresden Marie Sophie geb. Abel (* ca. 1668), jüngste Tochter des Tochter des Komponisten und Musikers Clamor Heinrich Abel (16341696). Zwei Söhne des Paares sind überliefert:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Lindemann schlug anfangs eine militärische Laufbahn ein, in der er bis zum Major in der kursächsischen Armee aufstieg. Es ist anzunehmen dass er bereits im Großen Türkenkrieg teilnahm, da er sich erst im Alter von 24 Jahren, mit Beginn des Sommersemesters 1689 an der Universität in Leipzig immatrikulierte.

Die Allianz der Heiligen Liga gegen das türkische Heer wurde 1684 auch mit Truppen von Kursachsen gebildet, um nach der Belagerung von Wien 1683 eine Gegenoffensive mit der Eroberung von Ofen in Ungarn (16841686) sowie in der Schlacht von Mohács 1687 zu starten. Ab 1689 nahmen dann kursächsische Truppen auch am Pfälzischen Erbfolgekrieg bis 1697 teil. Der Entthronungskrieg gegen den polnischen König August II. von 1701 bis 1706 als Teil des Großen Nordischen Krieges wird der letzte gewesen sein, an dem Lindemann teilnahm.

Danach ließ sich Lindemann in der sächsischen Elbresidenz nieder, wo er 1710 in der Dresdner Sophienkirche seine Ehefrau, die jüngste Tochter des Komponisten und Musikers Clamor Heinrich Abel heiratete. In Dresden begann Lindemann seine zweite Laufbahn als Beamter am kurfürstlichen Hof. Hier ist er kurz vor seinem Tod, 1729 als Geheimer Sekretär gleichzeitig Mitglied des Geheimen Ratskollegiums am Hof.[7] Als solcher ist er auch 1729 im Titular- und Staatshandbuch von Sachsen verzeichnet.[8]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Geni
  2. Nach Karl Christian Kanis Gretschel: Geschichte des Sächsischen Volkes und Staates, Band 3, Leipzig 1853, Digitalisat auf Google Books], S. 230 ist er allerdings am 8. Februar 1782 verstorben = abweichend vom Wikipedia-Artikel
  3. Datensatz auf Gedbas
  4. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Friedrich Wilhelm von Ferber“
  5. Johann Samuel Schröter: Das Alter und untriegliche Mittel alt zu werden..., 3. Auflage, Berlin 1808, Digitalisat auf Google Books, S. 305: 81-jährige Alte, Nr. 57
  6. Datensatz auf www.archivinformationssystem.at
  7. Neu-eröfnetes Europäisches Staats-Theatrum..., Regensburg 1729, Digitalisat auf Google Books, S. 345
  8. Der ... Haupt-Theil Des Vollkommenen Genealogischen Frantzösisch- und Teutschen Neu-vermehrten Titular-Buchs... Königl. Pohln. und Churfl. Sächsischen Hof-Civil-Militair- und Kirchenstaat..., Band 2, Chemnitz 1729, Digitalisat auf Google Books, S. 115

[Bearbeiten] Weblinks

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